Während der 'L.A. Riots', der schlimmsten Rassenunruhen, die Los Angeles je erlebt hat, ist die dänische Reporterin Anneke Jespersen regelrecht hingerichtet worden. Wegen ihrer hellen Haut, die sie von den meisten anderen Opfern unterscheidet, erhält ihr Fall den Codenamen 'Schneewittchen'. Er wird nie gelöst. Zwanzig Jahre später darf Harry Bosch die Ermittlungen wieder aufnehmen. Die Patronenhülse, die er damals sicherstellen konnte, führt ihn endlich zur Tatwaffe - und bis zum US-Militär. Harrys Gerechtigkeitssinn treibt ihn unerbittlich voran in diesem Fall, selbst als er ins Visier der Inneren Abteilung gerät und schließlich Urlaub nehmen muss, um weiter ermitteln zu können.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Große Freude hat Sylvia Staude bei dieser Wiederbegegnung mit Hieronymus "Harry" Bosch, einem aus vielen Connelly-Romanen liebgewonnenen Ermittler und damit für die Rezensentin eine Art alter Weggefährte. Diesmal ermittelt Bosch in einer Angelegenheit, die direkt zurückführt in die Unruhen von Los Angeles in den frühen 90ern, als die Stadt im Zuge eines Übergriffs weißer Polizeibeamte auf den Schwarzen Rodney King von einer Welle der Gewalt überrollt wurde. "Aus tiefer Kenntnis" weiß Connelly davon zu berichten, was vor allem auch daran liegt, dass er seinerzeit in Los Angeles als Polizeireporter tätig war, erklärt die Kritikerin, die in diesem und anderen Connelly-Thrillern dennoch tröstenden Lesestoff insbesondere für Polizisten verspricht: Kaum ein zweiter Autor schildere schließlich deren alltägliche Arbeit derart detailliert. Etwas besorgt ist die Rezensentin allerdings am Ende der Lektüre: Will der Autor etwas seinen Helden demnächst in Pension schicken? Das wäre nun wirklich jammerschade, findet sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Sie können nicht ohneeinander: Amerikas bester Krimi-Autor und sein liebster (Anti-)Held. (...) Das Ergebnis ist atemlos und unfassbar gut erzählt. Brigitte 20140604