Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Charles Burns kommt vom Comic - er arbeitete für Art Spiegelmans Comic-Magazin "Raw" - und macht aus seinen Einflüssen kein Geheimnis, verrät Philipp Gassner, als da wären: Pulps, Zeichentrickfilme, TV-Serien, Rock`n Roll, die gesamte Trashkultur der 70er und 80er Jahre. Burns erzählt Horrorgeschichten als "Mittel zum Zweck", behauptet Gasser: Damit visualisiere er innere Vorgänge und Ängste in einer scheinbar heilen Welt, die besonders für Jugendliche bedrohlich wirkten. "Black Hole" lasse sich ebenso als aktuelle Aids-Metapher interpretieren, schreibt Gasser, wie auch allgemeiner fassen: es gehe um die Entdeckung der Sexualität in der Pubertät, die etwas "ebenso Wunderbares wie Traumatisierendes" habe. Für Gasser kommen die inneren Nöte der Jugendlichen mit großer Intensität rüber. Auch zeichnerisch habe Burns zu einem scharfen, unerbittlichen Schwarzweiß-Stil gefunden, der die Horrorästhetik der 50er und 60er Jahre ins Extreme steigere. Die einzelnen Episoden der nun mehr drei vorliegenden Bände verknüpften sich zu einen gewaltigen und verschlingenden Horror-Epos, schreibt der begeisterte "im schwarzen Loch" verschwundene Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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