Menschlichkeit und Kunst in Zeiten des Umbruchs
Teju Coles neue Essays kreisen um die Frage, wie wir in Zeiten der Dunkelheit unsere Menschlichkeit bewahren und uns für die Menschlichkeit anderer öffnen. Cole ist ein literarischer Meister des Essays, und er variiert seine Form, um sie immer wieder neu für menschliche Erfahrung - individuelle und kollektive - empfänglich zu machen. Dunkelheit ist nicht leer: Indem er über Begegnungen mit verstörender Kunst, die Rolle von Schriftstellern in Zeiten des politischen Umbruchs, die Verwendung von Schatten in der Fotografie oder über die Verbindungen von Literatur und Aktivismus nachdenkt, indem er scheinbar weit auseinanderliegende Themen miteinander verbindet, entfaltet er neue Wahrnehmungen von blackness und entwirft ein tiefgründiges, multiperspektivisches Bild unserer Gegenwart.
Teju Coles neue Essays kreisen um die Frage, wie wir in Zeiten der Dunkelheit unsere Menschlichkeit bewahren und uns für die Menschlichkeit anderer öffnen. Cole ist ein literarischer Meister des Essays, und er variiert seine Form, um sie immer wieder neu für menschliche Erfahrung - individuelle und kollektive - empfänglich zu machen. Dunkelheit ist nicht leer: Indem er über Begegnungen mit verstörender Kunst, die Rolle von Schriftstellern in Zeiten des politischen Umbruchs, die Verwendung von Schatten in der Fotografie oder über die Verbindungen von Literatur und Aktivismus nachdenkt, indem er scheinbar weit auseinanderliegende Themen miteinander verbindet, entfaltet er neue Wahrnehmungen von blackness und entwirft ein tiefgründiges, multiperspektivisches Bild unserer Gegenwart.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Michael Wolf merkt recht bald, dass er einen Autor wie Teju Cole nicht mit den üblichen identitätspolitischen Begriffen festnageln kann. Cole ist in den USA geboren, in Nigeria aufgewachsen und dabei einem europäischen Bildungsideal ebenso verpflichtet wie dem Universalismus. In den Essays "Black Paper" begegnet dem Rezensenten denn auch ein Kunsthistoriker, der durchaus politisch und historisch informiert schreibt, das aber ebenso gern über Beethoven wie über Edward Said. Und wenn Cole in einem Caravaggio-Gemälde das Unglück eines Geflüchteten entdeckt, dann ahnt Wolf, dass es Cole nicht darum geht, postkoloniale Punkte zu machen, sondern die Sinne zu schärfen, Moral und Sinnlichkeit zu vereinen oder den Schatten ästhetisch und politisch zu sehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.04.2023Dieses
Hämmern
in der
Brust
Der gefeierte
amerikanische Essayist
Teju Cole erkundet,
was wir gewinnen
können, wenn wir die
Überwältigung unserer
Sinne wagen
Als der amerikanische Autor, Kunsthistoriker und Fotograf Teju Cole ein Kind war, lebte er in Lagos. Seine Familie stammt aus Nigeria, dort lebte Teju, bis er 17 Jahre alt war, und dort entdeckte er als kleiner Junge, so erzählt er es in seinem Essayband „Black Paper“, den italienischen Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio. Stundenlang habe er sich als kleiner Junge mit dessen Bildern beschäftigt. Die Faszination lässt sich wohl am besten mit der Widersprüchlichkeit und der Tiefe von Caravaggios Werk erklären: Dunkelste Abgründe des Menschlichen verbinden sich mit gleißend guter, selbst 500 Jahre später irgendwie neu wirkender Malerei. Coles Essayband selbst ist eine Art Übung in Chiaroscuro; eine Expedition zwischen Dunkelheit und Licht.
26 Texte enthält der Band, es geht um düstere Zeiten und Gewalt; um Edward Said und den Nahost-Konflikt; ein bisschen um Tiere und sehr viel um Fotografie. Drei ragen heraus: der erste, längste Essay, in dem Cole auf Caravaggios Spuren durch Italien fährt; der titelgebende Epilog und eine bewegende, wenn auch irritierend insiderhaft geschriebene Elegie auf den Kurator und ehemaligen Leiter des Hauses der Kunst in München, Okwui Enwezor, und die Kuratorin und Künstlerin Bisi Silva, beide aus Nigeria stammend, beide sehr einflussreich in der internationalen Kunstszene, beide innerhalb eines guten Monats im Jahr 2019 an Krebs verstorben: „R. verarbeitet die Erinnerungen, ihre Trauer sucht jetzt einen Ausweg, wie eine Person in einem dunklen Raum, die sich mit den Händen an den Wänden entlang tastet und die Tür noch nicht finden kann.“
Das Tappen in der Dunkelheit zieht sich als Motiv durch Coles gesamtes Buch. Ihm geht es dabei weniger darum, Verborgenes zu enthüllen, sondern um die Frage, was uns entgeht, wenn wir unsere Sinne durch Gewohnheiten und Bequemlichkeit stumpf werden lassen. Oder umgekehrt: was wir entdecken können, wenn wir uns nicht nur an dem orientieren, was naheliegt. Dazu gehört es, die Überwältigung der Sinne zu wagen, wie es Cole an einer Stelle in seinem Caravaggio-Essay tut, als er in Syrakus ein Flüchtlingsboot besteigt, das an Land gezogen worden ist: „In meiner Brust hämmerte es, meine Tränen flossen, und zwischen den Booten mit ihrem strengen Geruch nach menschlichem Körper vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen, von Trauer überwältigt und in Erstaunen versetzt. (…) Ich wollte einfach nur da sein und mir die unbemerkte und verzweifelte Menge der Seefahrer vorstellen.“
Später im Text kommt es zu einer Begegnung zwischen Cole und einem nigerianischen Flüchtling. Da manifestiert sich das Chiaroscuro des Schicksals überdeutlich: hier der kultivierte frei reisende Mann von Welt, der sein Einfühlungsvermögen bearbeitet, um dem Leiden anderer näherzukommen; dort der aufs schiere Überleben Reduzierte, dessen Chancen, in Italien zu bleiben, geschweige denn irgendwann entspannt die süditalienische Küste bereisen zu können, verschwindend gering sind.
Die Notwendigkeit, in einer unwirtlichen Welt immer darauf eingestellt zu sein, dass das Licht auf dem eigenen Weg, über dem eigenen Schicksal, aber auch innerhalb einer gesellschaftlichen Ordnung ausgehen kann, ist ein wiederkehrendes Thema in den Texten. Dieses Es-sich-nicht-bequem-Machen führt in Coles eigenem Leben offenbar zu einer emsigen Reisetätigkeit und zur Absage an die Verwurzelung, an zu viel Gewohntes: „Ich bleibe nie sehr lange an einem Ort. Ich habe ein halbes Dutzend Städte als mein Zuhause kennengelernt.“
Dieses sehr offene Leben strukturiert auch die existenziellen Momente: So schreibt er über den Tod seiner geliebten Großmutter: „Die traurige Nachricht von Mamas Tod erreichte mich auf der Rückreise aus Rom (…). Ich trauerte, aber ich weinte nicht, ich konnte es nicht. Wir landeten spätnachmittags in New York, möglicherweise genau zu der Zeit, da Mama beigesetzt wurde.“ Erst einige Fotos der Toten, gepostet in eine Whatsapp-Gruppe, lösen „heiße Tränen“ aus.
Man kann das modern finden, an jedem Tag verabschieden Menschen greise Liebe per Whatsapp. Und, um zu den Flüchtlingen in Syrakus zurückzukommen, es leben Millionen geflüchtete Menschen in einem Zustand, in dem sie sich permanent ihrer Umgebung unsicher sein müssen und weder darauf hoffen dürfen, ihre Kinder noch ihre Geschwister oder Eltern einmal wiederzusehen. Ins Coles Texten schlägt das Weltmännische, Weltoffene allerdings hier und da in einen etwas gehetzten, rastlosen, oberflächlichen Stil um, wenn er zum Beispiel von den wichtigsten, aufregendsten Nächten seines Lebens erzählt, die in Ramallah stattfanden: Nie wieder habe er solche Menschen getroffen, solche Gespräche geführt. Nur wer diese Menschen waren und was genau man da besprach, erfährt die Leserin leider nie.
Und bei allem Respekt vor Coles Kenner- und Könnerschaft finden sich in den Texten immer wieder auch Allgemeinplatzperlen wie diese: „Alle Städte sind Fortsetzungen anderer Städte. In praktisch jeder Stadt greifen dieselben neoliberalen Mechanismen, sodass man hier wie dort, ob nun die Wasserversorgung klappt oder nicht, ob Strom fließt oder nicht, Burger-King-Filialen, Body Shops, H&M und Ikea finden wird. In jeder beliebigen Stadt erlebe ich, wenn ich umherlaufe, Momente der Desorientierung. Wo bin ich? Ist das São Paulo oder Lagos? Ist das Kopenhagen oder Oslo? Ist das Chicago, Stavanger, Mailand, Auckland?“ Für solche Backpacker-Weisheiten kann man auch einen beliebigen Travel-Influencer-Account durchklicken, dazu braucht man kein Buch, bei dem der Autor selbst schon im Vorwort intellektuelle Tiefenbohrungen ankündigt.
Der Aufsatz „Was heißt hinsehen“, der sich mit der Verantwortung des Betrachters befasst, gibt erst sehr ausführlich Susan Sontags Überlegungen zum Thema und dann seitenlang die von anderen Denkerinnen bereits gefasste Kritik an Sontag wieder. Coles eigene Gedanken finden sich oft leider nur in lapidarer, kolumnenhafter Form, wenn er zum Beispiel über die israelische Besatzung schreibt, sie sei unerträglich: „Eine liebe Freundin sagte: ,Als Deutsche habe ich das Gefühl, dass mir keine Meinung darüber zusteht, was Israel tut.‘ Ich verstehe, was sie meint, denke aber, sie irrt sich gewaltig. Es ist möglich und notwendig und unerlässlich, sich entschieden gegen Antisemitismus zu stellen und gleichzeitig das Leid der palästinensischen Bevölkerung anzuerkennen.“
Anders gesagt: Über weite Strecken ist „Black Paper“ weniger ein echter Essayband als eine Sammlung meist kurzer Zeitungsartikel, Reviews und Katalogtexte. Wer allerdings die eigene Sinnesschärfung vorantreiben will, kann sich hier von einem weltgewandten Kunstkenner eloquent, sensibel und durchaus anregend helfen lassen. Leider muss dieser nur immer gleich schon wieder weiter.
MEREDITH HAAF
„Wo bin ich? Ist das
São Paulo oder Lagos? Ist das
Kopenhagen oder Oslo?“
Teju Cole:
Black Paper – Schreiben
in dunkler Zeit. Essays. Claassen Verlag,
Berlin 2023.
327 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Hämmern
in der
Brust
Der gefeierte
amerikanische Essayist
Teju Cole erkundet,
was wir gewinnen
können, wenn wir die
Überwältigung unserer
Sinne wagen
Als der amerikanische Autor, Kunsthistoriker und Fotograf Teju Cole ein Kind war, lebte er in Lagos. Seine Familie stammt aus Nigeria, dort lebte Teju, bis er 17 Jahre alt war, und dort entdeckte er als kleiner Junge, so erzählt er es in seinem Essayband „Black Paper“, den italienischen Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio. Stundenlang habe er sich als kleiner Junge mit dessen Bildern beschäftigt. Die Faszination lässt sich wohl am besten mit der Widersprüchlichkeit und der Tiefe von Caravaggios Werk erklären: Dunkelste Abgründe des Menschlichen verbinden sich mit gleißend guter, selbst 500 Jahre später irgendwie neu wirkender Malerei. Coles Essayband selbst ist eine Art Übung in Chiaroscuro; eine Expedition zwischen Dunkelheit und Licht.
26 Texte enthält der Band, es geht um düstere Zeiten und Gewalt; um Edward Said und den Nahost-Konflikt; ein bisschen um Tiere und sehr viel um Fotografie. Drei ragen heraus: der erste, längste Essay, in dem Cole auf Caravaggios Spuren durch Italien fährt; der titelgebende Epilog und eine bewegende, wenn auch irritierend insiderhaft geschriebene Elegie auf den Kurator und ehemaligen Leiter des Hauses der Kunst in München, Okwui Enwezor, und die Kuratorin und Künstlerin Bisi Silva, beide aus Nigeria stammend, beide sehr einflussreich in der internationalen Kunstszene, beide innerhalb eines guten Monats im Jahr 2019 an Krebs verstorben: „R. verarbeitet die Erinnerungen, ihre Trauer sucht jetzt einen Ausweg, wie eine Person in einem dunklen Raum, die sich mit den Händen an den Wänden entlang tastet und die Tür noch nicht finden kann.“
Das Tappen in der Dunkelheit zieht sich als Motiv durch Coles gesamtes Buch. Ihm geht es dabei weniger darum, Verborgenes zu enthüllen, sondern um die Frage, was uns entgeht, wenn wir unsere Sinne durch Gewohnheiten und Bequemlichkeit stumpf werden lassen. Oder umgekehrt: was wir entdecken können, wenn wir uns nicht nur an dem orientieren, was naheliegt. Dazu gehört es, die Überwältigung der Sinne zu wagen, wie es Cole an einer Stelle in seinem Caravaggio-Essay tut, als er in Syrakus ein Flüchtlingsboot besteigt, das an Land gezogen worden ist: „In meiner Brust hämmerte es, meine Tränen flossen, und zwischen den Booten mit ihrem strengen Geruch nach menschlichem Körper vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen, von Trauer überwältigt und in Erstaunen versetzt. (…) Ich wollte einfach nur da sein und mir die unbemerkte und verzweifelte Menge der Seefahrer vorstellen.“
Später im Text kommt es zu einer Begegnung zwischen Cole und einem nigerianischen Flüchtling. Da manifestiert sich das Chiaroscuro des Schicksals überdeutlich: hier der kultivierte frei reisende Mann von Welt, der sein Einfühlungsvermögen bearbeitet, um dem Leiden anderer näherzukommen; dort der aufs schiere Überleben Reduzierte, dessen Chancen, in Italien zu bleiben, geschweige denn irgendwann entspannt die süditalienische Küste bereisen zu können, verschwindend gering sind.
Die Notwendigkeit, in einer unwirtlichen Welt immer darauf eingestellt zu sein, dass das Licht auf dem eigenen Weg, über dem eigenen Schicksal, aber auch innerhalb einer gesellschaftlichen Ordnung ausgehen kann, ist ein wiederkehrendes Thema in den Texten. Dieses Es-sich-nicht-bequem-Machen führt in Coles eigenem Leben offenbar zu einer emsigen Reisetätigkeit und zur Absage an die Verwurzelung, an zu viel Gewohntes: „Ich bleibe nie sehr lange an einem Ort. Ich habe ein halbes Dutzend Städte als mein Zuhause kennengelernt.“
Dieses sehr offene Leben strukturiert auch die existenziellen Momente: So schreibt er über den Tod seiner geliebten Großmutter: „Die traurige Nachricht von Mamas Tod erreichte mich auf der Rückreise aus Rom (…). Ich trauerte, aber ich weinte nicht, ich konnte es nicht. Wir landeten spätnachmittags in New York, möglicherweise genau zu der Zeit, da Mama beigesetzt wurde.“ Erst einige Fotos der Toten, gepostet in eine Whatsapp-Gruppe, lösen „heiße Tränen“ aus.
Man kann das modern finden, an jedem Tag verabschieden Menschen greise Liebe per Whatsapp. Und, um zu den Flüchtlingen in Syrakus zurückzukommen, es leben Millionen geflüchtete Menschen in einem Zustand, in dem sie sich permanent ihrer Umgebung unsicher sein müssen und weder darauf hoffen dürfen, ihre Kinder noch ihre Geschwister oder Eltern einmal wiederzusehen. Ins Coles Texten schlägt das Weltmännische, Weltoffene allerdings hier und da in einen etwas gehetzten, rastlosen, oberflächlichen Stil um, wenn er zum Beispiel von den wichtigsten, aufregendsten Nächten seines Lebens erzählt, die in Ramallah stattfanden: Nie wieder habe er solche Menschen getroffen, solche Gespräche geführt. Nur wer diese Menschen waren und was genau man da besprach, erfährt die Leserin leider nie.
Und bei allem Respekt vor Coles Kenner- und Könnerschaft finden sich in den Texten immer wieder auch Allgemeinplatzperlen wie diese: „Alle Städte sind Fortsetzungen anderer Städte. In praktisch jeder Stadt greifen dieselben neoliberalen Mechanismen, sodass man hier wie dort, ob nun die Wasserversorgung klappt oder nicht, ob Strom fließt oder nicht, Burger-King-Filialen, Body Shops, H&M und Ikea finden wird. In jeder beliebigen Stadt erlebe ich, wenn ich umherlaufe, Momente der Desorientierung. Wo bin ich? Ist das São Paulo oder Lagos? Ist das Kopenhagen oder Oslo? Ist das Chicago, Stavanger, Mailand, Auckland?“ Für solche Backpacker-Weisheiten kann man auch einen beliebigen Travel-Influencer-Account durchklicken, dazu braucht man kein Buch, bei dem der Autor selbst schon im Vorwort intellektuelle Tiefenbohrungen ankündigt.
Der Aufsatz „Was heißt hinsehen“, der sich mit der Verantwortung des Betrachters befasst, gibt erst sehr ausführlich Susan Sontags Überlegungen zum Thema und dann seitenlang die von anderen Denkerinnen bereits gefasste Kritik an Sontag wieder. Coles eigene Gedanken finden sich oft leider nur in lapidarer, kolumnenhafter Form, wenn er zum Beispiel über die israelische Besatzung schreibt, sie sei unerträglich: „Eine liebe Freundin sagte: ,Als Deutsche habe ich das Gefühl, dass mir keine Meinung darüber zusteht, was Israel tut.‘ Ich verstehe, was sie meint, denke aber, sie irrt sich gewaltig. Es ist möglich und notwendig und unerlässlich, sich entschieden gegen Antisemitismus zu stellen und gleichzeitig das Leid der palästinensischen Bevölkerung anzuerkennen.“
Anders gesagt: Über weite Strecken ist „Black Paper“ weniger ein echter Essayband als eine Sammlung meist kurzer Zeitungsartikel, Reviews und Katalogtexte. Wer allerdings die eigene Sinnesschärfung vorantreiben will, kann sich hier von einem weltgewandten Kunstkenner eloquent, sensibel und durchaus anregend helfen lassen. Leider muss dieser nur immer gleich schon wieder weiter.
MEREDITH HAAF
„Wo bin ich? Ist das
São Paulo oder Lagos? Ist das
Kopenhagen oder Oslo?“
Teju Cole:
Black Paper – Schreiben
in dunkler Zeit. Essays. Claassen Verlag,
Berlin 2023.
327 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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«Einer der interessantesten Essayisten unserer Zeit.» Holger Heimann ORF Ex Libris 20230521