Am Morgen eines wichtigen Jobinterviews wacht Furo Wariboko als weißer Mann auf: rote Haare, grüne Augen, blasse Haut. Er scheint er völlig verändert und steht plötzlich vor der Herausforderung verstecken zu müssen, was von ihm bleibt: seinen nigerianischer Akzent, seinen Name, seine Familie und nicht zuletzt - seinen Arsch. Der ist nämlich Schwarz geblieben.Im Trubel der Megacity Lagos schlägt sich Furo durch. Schnell merkt er, dass seine Verwandlung Türen öffnet, die ihm zuvor verschlossen waren. Die Gönner sind plötzlich zahlreich, das Glück scheint auf seiner Seite. Liegt es an der hellen Haut? Von einer jungen Frau namens Syreeta aufgenommen und einem Schriftsteller namens Igoni verfolgt, begibt sich Furo auf die irrsinnige Suche nach einer (neuen) Identität. Doch ausgerechnet sein Schwarzer Hintern könnte ihm zum Verhängnis werden.BLACKASS ist eine brillante, an Franz Kafka angelehnte Satire auf die Gesellschaften unserer Zeit. A. Igoni Barrett zeigt mit seinem rasanten Text die Privilegien auf, die mit Weißsein und heterosexueller Männlichkeit einhergehen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Sonja Hartl findet Adrian Igoni Barretts Roman wegen seiner erzählerischen Verve und seines Ideenreichtums lesenswert. Als rasante Satire auf die korrupte nigerianische Gesellschaft und auf Identitätsdiskurse erzählt der Text laut Hartl von einem nigerianischen Helden, der plötzlich als Weißer erwacht ist und allerhand Überraschungen erlebt, aber auch die Erkenntnis, dass wir allesamt "konstruierte Narrative" sind. Wie Barrett das Thema in der Form spiegelt, in wechselnden Perspektiven und Erzählebenen und der Einteilung in kurze Abschnitte, scheint Hartl ebenfalls zu überzeugen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Nach diesem Buch hat man das Gefühl, schon mal in Lagos gewesen zu sein. Man hat die Stadt gerochen, gefühlt, geschmeckt und gefürchtet." - Behzad Karim Khani