Als Krimiautor Drew Danner im Krankenhaus erwacht, erwarten ihn zwei Nachrichten. Die gute: Er hat einen epileptischen Anfall überlebt und ihm wurde der verursachende Gehirntumor erfolgreich entfernt. Die schlechte: Er wurde in der Wohnung seiner Exfreundin gefunden, die erstochen neben ihm lag.
Drew selbst kann sich an nichts erinnern und wird zunächst schuldig gesprochen. In der Berufung…mehrAls Krimiautor Drew Danner im Krankenhaus erwacht, erwarten ihn zwei Nachrichten. Die gute: Er hat einen epileptischen Anfall überlebt und ihm wurde der verursachende Gehirntumor erfolgreich entfernt. Die schlechte: Er wurde in der Wohnung seiner Exfreundin gefunden, die erstochen neben ihm lag. Drew selbst kann sich an nichts erinnern und wird zunächst schuldig gesprochen. In der Berufung erreicht er bald darauf einen Freispruch - wegen Unzurechnungsfähigkeit; sein Tumor wird als Auslöser für die Tat verantwortlich gemacht.
In der Öffentlichkeit wird Drew nach wie vor von vielen als Mörder angesehen, ebenso von der Polizei. Er stellt eigene Nachforschungen an in der Hoffnung, dass vielleicht doch ein anderer die Tat begangen und inszeniert hat. Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord an einer Frau mit vielen Übereinstimmungen. Sofort wird Drew verdächtigt - doch er kann ein Alibi vorweisen.
Gleichzeitig geschehen rätselhafte Dinge in seinem Umfeld: Gegenstände verschwinden aus seinem Haus, Türen stehen plötzlich offen und jemand verpasst ihm im Schlaf eine Schnittwunde am Fuß. Immer stärker wird für Drew der Verdacht, dass der wahre Mörder ihm die Tat anhängen will ...
Originell ist vor allem die Grundidee, dass Drew selbst nicht weiß, ob er möglicherweise ein Mörder ist oder nicht und wie, wenn es so sein sollte, mit dieser Tat umgehen soll. Der Anklage nach hat ihn eine gehässige Anrufbeantworter-Nachricht seiner Exfreundin so in Rage versetzt, dass er sie erstach; tatsächlich aber kann sich Drew trotz der Trennung nicht vorstellen, Hass auf Genevieve entwickelt zu haben. Stattdessen leidet er unter ihrem Tod und will auch ihretwegen die Wahrheit herausfinden. Bei der Auflösung bleiben keine offenen Fragen für den Leser zurück, das Motiv ist einleuchtend, wenn auch sehr ungewöhnlich für einen Thriller.
Gleich in doppelter Funktion wird Drew Banner zum Ermittler: Zum einen gilt es, den Mörder von Kasey zu finden, der alles so arrangiert hat, dass Drew auf den ersten Blick wie der Täter aussehen muss, inklusive seinem Blut am Tatort. Zum anderen drängt es Drew danach, zu erfahren, ob er wirklich in geistiger Umnachtung seine Exfreundin erstochen hat oder ob, so seine leise Hoffnung, schon zu diesem Zeitpunkt jemand die Szenerie manipulierte, um vielleicht eine Reihe von Serienmorden auf ihn zu lenken.
Ein Manko des Romans ist der teilweise wirklich unpassende Humor, den Ich-Erzähler Drew in die Handlung einbringt. Drews selbstironischer Unterton wirkt sympathisch, vor allem, wenn man den Eindruck gewinnt, dass er seine Situation mit Galgenhumor betrachtet. Dagegen ist es kontraproduktiv, wenn er in jeder noch so ungünstigen Lage erst mal eine schlagfertige Antwort gibt. Der andere Punkt ist der teilweise verwirrende Anfang, der mit Rückblenden beginnt. Dritter Punkt ist eine konstruierte Szene, was Genevieves Tod angeht; so gut sich dieses Element in die nachfolgenden Ereignisse einfügt, so unwahrscheinlich ist es, dass jemand auf diese Weise vorgehen würde.
Ein unterhaltsamer Thriller mit ungewöhnlicher Ausgangslage, der weitgehend spannend ist und mit teilweise interessanten Nebencharakteren aufwarten kann. Ein paar kleine Schwächen wie unpassender Humor schmälern allerdings den guten Gesamteindruck.