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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1+, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar Französische Moralistik von Montaigne bis Houellebecq, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern besitzt der Autor Blaise Pascal aktuelles Interesse? Inwiefern die Moralistik? Und inwiefern ist die Frage aktuell, in welcher Hinsicht Pascal als Moralist angesehen werden darf oder soll und in welcher nicht?Blaise Pascal erlebte im vergangenen 20.Jahrhundert eine doppelte Renaissance, die auf seine bleibende Aktualität…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1+, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar Französische Moralistik von Montaigne bis Houellebecq, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern besitzt der Autor Blaise Pascal aktuelles Interesse? Inwiefern die Moralistik? Und inwiefern ist die Frage aktuell, in welcher Hinsicht Pascal als Moralist angesehen werden darf oder soll und in welcher nicht?Blaise Pascal erlebte im vergangenen 20.Jahrhundert eine doppelte Renaissance, die auf seine bleibende Aktualität hinweisen kann. In einer Zeit des Existentialismus, nach dem Schockerlebnis zweier Weltkriege bildeten die radikalen Fragestellungen Pascals an den Menschen einerseits, und in Bezug auf den wiedererblühenden Katholizismus der Nachkriegszeit seine unbedingte Glaubenseinstellung andererseits die entscheidenden Anhaltspunkte für ein neues Interesse an seinem Leben und Werk. Romano Guardini siehtPascals "Pensées" in der Reihe einiger Bücher "[i]m abendländischen Schriftbereich [...], welche die Gewähr einer unvergänglichen Wirkung in sich tragen, weil sie aus einem geistig-religiösen Schicksal hervorgehen, das allgemeingültig ist". Bücher dieser Art zeitloser Bedeutung - Guardini nennt neben Pascals Pensées als Beispiele Platons Apologie und Phaidon und die Bekenntnisse des Augustinus - "führen zur Begnung mit dem Wesentlichen und werden so für den, der in der richtigen Stunde auf sie trifft, selbst zum Schicksal" (- ein ähnlicher Anspruch, wie ihn eine Pressemeldung der 50er Jahre für Claudels "Seidenen Schuh" stellt, dem zu begegnen "ein wahres Abenteuer" sein "und über ein ganzes Leben entscheiden" könne). Auch für die Existentialisten, insbesondere für Camus, besitzt Pascal unbedingtes Interesse, da er die gleichen existentiellen Fragen stellt wie diese, wobei er zu dem gegensätzlichen Ergebnis kommt, daß alles davon abhänge, ob Gott existiert, während für Camus genau diese Frage irrelevant wird.Diesem subjektiv-zeitlosen Interesse an Blaise Pascal (vor allem als dem großen christlichen Denker bzw. dem existentiellen Fragesteller), das ja höchstens zeitweise verdrängt werden, nicht aber verjähren konnte, gesellte sich in den 90er Jahren das abermals neue Interesse an Pascal als Erkenntnistheoretiker und -kritiker, das eine neue Welle der Beschäftigung mit seinen Werken auslöste. Jacques Morel bringt in seinem Artikel "La modernité des Pensées" die Gründe für dieses neue Interesse auf den Punkt:
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