Das duftende Flair der Jahrhundertwende strömt uns aus diesem Werk entgegen, das aus dem zwanzigsten Jahrhundert noch einmal einen Blick zurück in das neunzehnte wirft, bevor die Oktoberrevolution dem Träumen ein Ende setzt. Christoforow, der Held der Geschichte, teilt das Dasein nicht in Gut und Böse ein, sondern betrachtet die Welt mit Neugierde, denn alles ist interessant und wert, erfahren zu werden. Er verliebt sich in Maschura, doch sie fühlt, dass er ihr nie ganz gehören wird, dass sie nie seine Gedanken wird mit ihm teilen können, deren Sinnbild die Wega, der blaue Stern am Himmel ist. Ohne besonderes Zutun gerät Christoforow zwischen Pferderennen, Maskenbällen, Landpartien und Duellen in die höhere Moskauer Gesellschaft. Durch seine offene Naivität erinnert Kristoforow an Dostojewskis Idioten, Fürst Myschkin, und dieser Bezug scheint nicht zufällig, denn Boris Saizew steht in der Tradition der großen russischen Realisten, wie Turgenjew, Tolstoi und eben Dostojewski. Durch die geheimnisvolle Liebe zu Maschura gerät Christoforow in die Welt der Moskauer Oberschicht. Unversehens findet er sich nach einer Landpartie und einem Pferderennen bei einem Maskenball wieder, der schließlich in einem Duell endet. Die Ereignisse nimmt Christoforow aus einer Distanz wahr, die an Dostojewskis Fürst Myschkin aus dem Idioten erinnert. Mit feiner Ironie beschreibt Saizew die Stimmung zwischen Dekadenz und Orthodoxie im Russland der Jahrhundertwende.
Eine Wiederentdeckung, deren Sprache den russischen Realismus auf wunderschöne Weise ausklingen lässt.
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