Ist Wasser ein Menschenrecht, auf das jeder einen Anspruch hat, oder ein Bedürfnis?
Eine scheinbar rhetorische Frage. Doch seit dem Weltwasserforum 2000 in Den Haag ist beschlossene Sache, dass Wasser als "Bedürfnis" und damit als Ware gehandelt werden darf, wie jedes andere Wirtschaftsgut. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, sind damit der Privatisierung der weltweit wichtigsten Ressource Tür und Tor geöffnet, und längst bemächtigen sich Wirtschaftsunternehmen der immer knapper werdenden Reserven. Eine Handvoll multinationaler Konzerne, unter ihnen die deutsche RWE, sind groß in das Wassergeschäft eingestiegen. Weltweit übernehmen sie die Wasserversorgung finanzschwacher Kommunen, unterstützt von Weltbank und IWF, die Schuldnerländer zur Privatisierung ihrer Wasserwerke zwingen. Die Folgen sind alarmierend: In der Dritten Welt wie in den privatisierungswütigen Ländern Europas steigen die Gebühren, Reinheitskontrollen entfallen, und allen, die nicht zahlen können, wird der Hahnedreht. Bei den Konzernen freilich sprudeln die Gewinne. Ein ebenso blühendes Geschäft ist Trinkwasser in Flaschen. 90 Milliarden Liter wurden allein im letzten Jahr abgefüllt, und Marktführer wie Nestle, Coca Cola und Pepsi kaufen weltweit Quellen und Bohrrechte auf, die sie ohne Rücksicht auf Umweltbelange ausschöpfen. Schon bald soll Wasser, ebenso wie Öl, in Supertankern, über Pipelines oder in riesigen Wassersäcken quer über die Ozeane zur zahlenden Kundschaft transportiert werden.
Die Kriege dieses Jahrhunderts werden Kriege um Wasser sein, wie der Vizechef der Weltbank bereits prophezeite. Aber auch der Kampf gegen diese Entwicklung hat schon begonnen: Barlow und Clarke schildern Protestbewegungen und politische Initiativen von Cochabamba bis Grenoble, in denen sich Bürger das Recht über ihr Wasser zurückerobern. Wasser, so ihre Botschaft, ist keine Ware, sondern ein Menschenrecht, das auf dem Marktplatz der Globalisierungswütigen nichts verloren hat.
Eine scheinbar rhetorische Frage. Doch seit dem Weltwasserforum 2000 in Den Haag ist beschlossene Sache, dass Wasser als "Bedürfnis" und damit als Ware gehandelt werden darf, wie jedes andere Wirtschaftsgut. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, sind damit der Privatisierung der weltweit wichtigsten Ressource Tür und Tor geöffnet, und längst bemächtigen sich Wirtschaftsunternehmen der immer knapper werdenden Reserven. Eine Handvoll multinationaler Konzerne, unter ihnen die deutsche RWE, sind groß in das Wassergeschäft eingestiegen. Weltweit übernehmen sie die Wasserversorgung finanzschwacher Kommunen, unterstützt von Weltbank und IWF, die Schuldnerländer zur Privatisierung ihrer Wasserwerke zwingen. Die Folgen sind alarmierend: In der Dritten Welt wie in den privatisierungswütigen Ländern Europas steigen die Gebühren, Reinheitskontrollen entfallen, und allen, die nicht zahlen können, wird der Hahnedreht. Bei den Konzernen freilich sprudeln die Gewinne. Ein ebenso blühendes Geschäft ist Trinkwasser in Flaschen. 90 Milliarden Liter wurden allein im letzten Jahr abgefüllt, und Marktführer wie Nestle, Coca Cola und Pepsi kaufen weltweit Quellen und Bohrrechte auf, die sie ohne Rücksicht auf Umweltbelange ausschöpfen. Schon bald soll Wasser, ebenso wie Öl, in Supertankern, über Pipelines oder in riesigen Wassersäcken quer über die Ozeane zur zahlenden Kundschaft transportiert werden.
Die Kriege dieses Jahrhunderts werden Kriege um Wasser sein, wie der Vizechef der Weltbank bereits prophezeite. Aber auch der Kampf gegen diese Entwicklung hat schon begonnen: Barlow und Clarke schildern Protestbewegungen und politische Initiativen von Cochabamba bis Grenoble, in denen sich Bürger das Recht über ihr Wasser zurückerobern. Wasser, so ihre Botschaft, ist keine Ware, sondern ein Menschenrecht, das auf dem Marktplatz der Globalisierungswütigen nichts verloren hat.
Stimme aus dem Verlag
Das Problembewusstsein über die weltweit bedrohten Süßwasserreserven ist noch nicht besonders ausgeprägt. Barlows und Clarkes "sensationelle Recherche" (Naomi Klein) zeigt sowohl die Interessen und Praktiken, die vor allem über die Privatisierung der Wasserwirtschaft zu dieser Krise geführt haben, als auch den Kampf von Umwelt- und Bürgerrechtsorganisationen für einen gerechteren Umgang mit diesem überlebenswichtigen Rohstoff.
(Presseabteilung, Kunstmann Verlag)
"Maude Barlow und Tony Clarke vereinen Weitsicht mit sensationeller Recherche und konkreten Handlungskonzepten." (Naomi Klein)
Das Problembewusstsein über die weltweit bedrohten Süßwasserreserven ist noch nicht besonders ausgeprägt. Barlows und Clarkes "sensationelle Recherche" (Naomi Klein) zeigt sowohl die Interessen und Praktiken, die vor allem über die Privatisierung der Wasserwirtschaft zu dieser Krise geführt haben, als auch den Kampf von Umwelt- und Bürgerrechtsorganisationen für einen gerechteren Umgang mit diesem überlebenswichtigen Rohstoff.
(Presseabteilung, Kunstmann Verlag)
"Maude Barlow und Tony Clarke vereinen Weitsicht mit sensationeller Recherche und konkreten Handlungskonzepten." (Naomi Klein)
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Maude Barlows und Tony Clarkes Buch "Blaues Gold", in dem die Autoren die Problematik des knapper werdenden Wassers diskutieren, hat Bruno Preisendörfer nicht uneingeschränkt überzeugt. Die Prognose der Autoren, dass das Süßwasser auf der Welt zur Neige gehe, mag Preisendörfer nicht ganz teilen, zumal in einer weiteren Neuerscheinung zur Wasserproblematik, Vandana Shivas "Der Kampf um das blaue Gold" diese Behauptung angezweifelt wird. Dennoch hält er Barlow und Clarke zu Gute, ausführlich den Raubbau am Wasser, sei es das Leerpumpen der Grundwasserreserven zugunsten einer bewässerungsintensiven Landwirtschaft, sei es die Verschmutzung der Flüsse durch Großstädte und Industriekonglomerate oder ihr Verbauen durch Uferbefestigungen und Staudämme, zu dokumentieren. Barlows und Clarkes Buch leidet nach Ansicht Preisendörfers insbesondere an seiner "unglücklichen Zwitterform" von wissenschaftlich aufgemachter Analyse einerseits und politischem Traktat andererseits. Das schlägt sich zum Bedauern Preisendörfer auch im Umgang der Autoren mit Statistiken, Zahlen und Definition negativ nieder. So stimmten Zahlen und Definitionen zwischen den Büchern von Barlow/Clarke und Shiva, die ein gemeinsames Anliegen verfolgen und aufeinander verweisen, nicht immer überein. Trotz dieser Schwächen empfiehlt Preisendörfer die Lektüre, vor allem wegen der Auseinandersetzung um die Grundsatzfrage, ob Wasser ein Bedürfnis ist oder ein Menschenrecht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Maude Barlow und Tony Clarke vereinen Weitsicht mit sensationeller Recherche und konkreten Handlungskonzepten." (Naomi Klein)