Im 19. Jahrhundert organisierten sich Männer und Frauen, um auf verschiedene Missstände infolge der Industrialisierung und des Zusammendrängens von Menschen in Ballungszentren zu reagieren. Sie begannen, Alternativen zu ungesunden und unzureichenden Wohnbedingungen, Ernährungsweisen und Erholungsmöglichkeiten der deutschen Großstädte zu entwickeln. Im Gesundheits- und Ernährungsdiskurs beförderten Angehörige des Blauen Kreuzes, Mäßige , Frauen für alkoholfreie Kultur, Guttempler-Ordensgeschwister, Arbeiterabstinenten, enthaltsame Erzieherinnen und abstinente Ärzte die gesellschaftliche Diskussion um den Alkoholmissbrauch mit seinen Konsequenzen und wie ihm zu begegnen sei, die sogenannte Alkoholfrage. Sabine Schaller folgt den Spuren dieser Bewegung aus der Perspektive der historischen Geschlechterforschung am Beispiel Magdeburgs.