Eine junge sardische Frau begibt sich mit ihrem Mann auf Hochzeitsreise an einen stürmischen Ort am Meer. Noch bevor die Braut das alte Städtchen in der wilden Berggegend überhaupt kennenlernen kann, begegnet sie dem »schwarzen Mann«, einem schluchzenden Geigenspieler, und erkennt in ihm Gabriele wieder, den Virtuosen, in den sie sich vor Jahren verliebt hatte, und der damals spurlos verschwunden war.Die Begegnung stürzt die Erzählerin in größte Seelenqualen. Denn obwohl sie willens ist, mit ihrem Ehemann, den sie vergöttert und der in seiner patriarchalen Rolle fest verankert ist, die…mehr
Eine junge sardische Frau begibt sich mit ihrem Mann auf Hochzeitsreise an einen stürmischen Ort am Meer. Noch bevor die Braut das alte Städtchen in der wilden Berggegend überhaupt kennenlernen kann, begegnet sie dem »schwarzen Mann«, einem schluchzenden Geigenspieler, und erkennt in ihm Gabriele wieder, den Virtuosen, in den sie sich vor Jahren verliebt hatte, und der damals spurlos verschwunden war.Die Begegnung stürzt die Erzählerin in größte Seelenqualen. Denn obwohl sie willens ist, mit ihrem Ehemann, den sie vergöttert und der in seiner patriarchalen Rolle fest verankert ist, die gemeinsame ewige Glückseligkeit anzustreben, regt sich Trotz und Widerstand in ihr. Sie will ihre alte Liebe nicht begraben, denn diese romantische Fantasie ist so sehr sie selbst, dass sie - die Liebe zu Grabe tragend - sich selbst begraben würde.In dem zeitvergessenen Ort der archaischen Provinz Sardiniens nimmt das innere Drama der Protagonistin Gestalt an. Als es am Abend eines Dorffestes endlich zur Begegnung zwischen ihr und Gabriele kommt, stellt die junge Frau mit Entsetzen fest, dass er gegen sie einen heftigen, alten Groll hegt ...Der vielleicht schönste Roman der hierzulande kaum bekannten sardischen Literaturnobelpreisträgerin.
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Autorenporträt
Grazia Deledda (1871-1936) publizierte ab 1886 Erzählungen, Gedichte und Romane. Nach der Machtergreifung Mussolinis stellte sie ihr Wirken in dessen Dienst, was ihren Ruhm in der Nachkriegszeit minderte. Sie zählt zu den bedeutendsten italienischen Autorinnen des Naturalismus. 1926 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur. Monika Lustig, 1953 geboren, studierte in Heidelberg Philosophie und Germanistik. Nach dem Studium wanderte sie nach Italien aus und arbeitete über 20 Jahre als Sprachlehrerin, Verlagsmitarbeiterin und Übersetzerin. Unter den von ihr übersetzten Autor:innen sind Andrea Camilleri, Simonetta Agnello Hornby, Marcello Fois u. a. 2019 gründete sie den Verlag Edition CONVERSO - Mediterrane Sprachwelten. KLAUDIA RUSCHKOWSKI, 1959 in Dortmund geboren, Autorin, Dramaturgin, Herausgeberin und literarische Übersetzerin aus dem Italienischen und Englischen. Sie lebt in Italien und Deutsch-land und konzipiert Literatur, Kunst- und Kulturprojekte. 2021 erschien im S. Marix Verlag ihr Roman Rot, sagte er.
Rezensionen
»Für ihre von Idealismus getragenen Werke, die mit Anschaulichkeit und Klarheit das Leben auf ihrer Heimatinsel schildern und allgemein menschliche Probleme mit Tiefe und Wärme behandeln.« Aus der Würdigung anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises
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