Voraussetzung für den spezifischen Einsatz eines neuen Wirkstoffes ist die genaue Kenntnis seiner Vor- und Nachteile. Der vorliegende Blickpunkt fasst die wesentlichen Charakteristika des neuen Antidepressivums Escitalopram zusammen. Die klinischen Möglichkeiten der Substanz werden anhand relevanter und aktueller Studienergebnisse diskutiert, um auf diese Weise die Möglichkeiten von Escitalopram in der Praxis darzustellen und besser nutzen zu können. Escitalopram stellt eine folgerichtige Weiterentwicklung von Citalopram dar. Die hervorragenden Eigenschaften von Citalopram, die diese Substanz zu einem der meistverordneten SSRI weltweit gemacht haben, konnten nochmals verbessert werden: So nahm die Selektivität für die Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmung weiter zu, der Wirkeintritt erscheint bei Escitalopram schneller als bei Citalopram zu erfolgen, die Verträglichkeit ist tendenziell besser. Über diese Verbesserungen blieben aber die bisher schon herausstechenden Vorteile von Citalopram, wie z.B. das geringe Interaktionspotenzial, bestehen. Bereits jetzt liegen zudem für Escitalopram überzeugende Studien bei Angsterkrankungen wie der Panikstörung, der Generalisierten Angststörung sowie der Sozialen Phobie vor. Somit wird in absehbarer Zeit mit einer Indikationserweiterung zu rechnen sein. In Deutschland wird Escitalopram 2003 eingeführt werden, und es bleibt abzuwarten, welche Akzeptanz diese Substanz bei den skizzierten Eigenschaften bei den Ärzten finden wird. U.a. ist Escitalopram in den USA seit vergangenem Jahr verfügbar, dort wird dieser neue SSRI zunehmend verordnet.