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Die Gleichzeitigkeit der Diskussionen um Mehrsprachigkeit, "Multi-Kulti" sowie um die "Anti-Minarett-Initiative" und Annahme der Volksinitiative "Gegen Masseneinwanderung" in der Schweiz sind Beleg für einen Paradigmenwechsel im medialen Umgang mit Migration: Das Fremde muss nicht mehr einfach immunologisch abgewehrt werden, sondern wird als immanente Hybridität der Gesellschaft dargestellt. Genauso können sich daran aber auch visuelle und verbale Gewalt- und Erschöpfungsreaktionen entzünden.Die Autorin analysiert einschlägige Bild-Text-Arrangements zum Thema Migration in Schweizer…mehr

Produktbeschreibung
Die Gleichzeitigkeit der Diskussionen um Mehrsprachigkeit, "Multi-Kulti" sowie um die "Anti-Minarett-Initiative" und Annahme der Volksinitiative "Gegen Masseneinwanderung" in der Schweiz sind Beleg für einen Paradigmenwechsel im medialen Umgang mit Migration: Das Fremde muss nicht mehr einfach immunologisch abgewehrt werden, sondern wird als immanente Hybridität der Gesellschaft dargestellt. Genauso können sich daran aber auch visuelle und verbale Gewalt- und Erschöpfungsreaktionen entzünden.Die Autorin analysiert einschlägige Bild-Text-Arrangements zum Thema Migration in Schweizer Printmedien, um bilddiskursanalytisch und mithilfe von Interviews mit Bild- und Textredakteurinnen und -redakteuren der medial formierten, soziokulturellen (Neu-)Ordnung im Umgang mit dem Fremden auf die Spur zu kommen. Eben weil Migration in den Medien zum Dauerthema geworden ist, eignet dieses sich zur Dekonstruktion von Blickregimen: Mediale Bild-Text-Formationen sind keine bloßen Repräsentationen, sondern eine ko-konstruktive Kraft in Herstellung und Wandel soziokultureller Ordnungen. Anhand der Massenmedien lässt sich nachzeichnen, wie die Selbst- und Fremdthematisierung in Zeiten ökonomischer Interdependenzen, ökologischer Wechselwirkungen, medialer Vernetzungen, räumlicher und kultureller Mobilität hybrid werden und die Navigation durch dieses Gelände immer komplexer wird.
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Rezensionen
Bischoffs Studie ist besonders dort überzeugend, wo es ihr durch das Herausarbeiten von Ambivalenzen in den medialen Darstellungspraxen von Migration und insbesondere auch mit Hilfe von Zitaten aus den drei Experteninterviews gelingt, die Schwierigkeiten aufzuzeigen, mit denen sich Medienproduzierende in der heutigen Zeit bei der Berichterstattung über Migrationsthemen konfrontiert sehen. Dadurch schafft sie es, die Medienproduzierenden und ihre Produkte, die unter spezifischen "Produktionsbedingungen" entstehen, ernst zu nehmen, ohne dabei jedoch wohlwollend zu wirken - ihr Blick bleibt kritisch, dabei aber stets konstruktiv. So formuliert sie denn auch im Fazit-Kapitel [...] Vorschläge an Bild- und Textredaktionen zur Überwindung des gegenwärtig in den Printmedien vorherrschenden, ethnisierenden Blicks auf "Fremdes". Es bleibt daher zu hoffen, dass Bischoffs Studie über den engeren kulturanthropologischen Fachkreis hinaus insbesondere auch von Medienproduzierenden gelesen wird,zumal Bischoff im Verlaufe des Buches die interviewten Medienproduzierenden sich immer wieder kritisch zu Ratschlägen aus der Wissenschaft äussern lässt und sie damit für einen offenen Austausch und gegenseitiges Zuhören und Voneinander-Lernen plädiert. - Elisa Frank in: Schweizerischen Archivs für Volkskunde, 112/2016