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Jim Knipfel leidet an einer unheilbaren Krankheit, die ihm langsam das Augenlicht raubt. Aber er lamentiert nicht - er lacht. Über die überforderten Eltern und Freunde und teilnahmslosen Therapeuten. das Leben des jungen Mannes aus gutem Hause gerät aus den Fugen - bis er das Schreiben entdeckt. Mit schwarzem Humor und einzigartigem Blick lässt Knipfel die Leser teilhaben: an seinem Leben, seiner Angst und seiner Hoffnung.

Produktbeschreibung
Jim Knipfel leidet an einer unheilbaren Krankheit, die ihm langsam das Augenlicht raubt. Aber er lamentiert nicht - er lacht. Über die überforderten Eltern und Freunde und teilnahmslosen Therapeuten. das Leben des jungen Mannes aus gutem Hause gerät aus den Fugen - bis er das Schreiben entdeckt. Mit schwarzem Humor und einzigartigem Blick lässt Knipfel die Leser teilhaben: an seinem Leben, seiner Angst und seiner Hoffnung.
Autorenporträt
Jim Knipfel ist Autor und Journalist; er lebt in Brooklyn, weil es ihm dort gefällt.
Rezensionen
Einsichten eines Blinden mit Gehirnschaden
"Fang lieber gleich an, Braille zu lernen." Onkel Tom, der noch viel schechter sah als Jim, hat es ihm geraten, als er gerade mal 12 Jahre alt war. Doch natürlich kannte Onkel Tom nicht das ganze Ausmaß dessen, was auf seinen Neffen zukommen sollte... Jim Knipfel alias Blindfisch hat, bis er mit etwa 35 Jahren vollständig erblindet, eine wahre Odyssee hinter sich. Blindfisch ist die ungeschminkte Bilanz seines bisherigen Lebens.
Alltag im Ausnahmezustand
Retinitis pigmentosa, kurz RP, ist eine angeborene, unheilbare Augenkrankheit; ihr Endergebnis ist Blindheit. Dazu kommt ein inoperabler Gehirnschaden, eine Läsion im linken Temporallappen, die ihn langsam, aber sicher in den Wahnsinn getrieben hat.
Gleich am Anfang konfrontiert Jim Knipfel seine Leser mit den Diagnosen und verbittet sich damit jegliches Mitleid. Wozu dann diese Geschichte? Um anzuklagen, der Gesellschaft ihre ärmsten Opfer zu zeigen oder um einen eigenen Standpunkt zu finden, sich - in letzter Konsequenz - selbst zu therapieren, wenn es andere schon nicht schaffen? Vor seinen Lebensbericht hat Jim Knipfel die Geschichte eines verpatzten Selbstmordversuchs eingeschoben. Aus dem Krankenhaus entlassen, erhält er von einem Psychiater den Rat, seine Wut nach außen zu kehren, nicht sich selbst, sondern die Welt zu zerstören. Es war ein Rat, der ihm, so Jim Knipfel, immer wieder das Leben rettete und es fast ebenso oft beinahe beendete.
Hass, Alkohol, Armut
Jim stolpert durchs Leben, begleitet von einem Hass gegen alle und alles, einer Gier, seine Grenzen immer wieder auszuloten. Dabei wird deutlich, dass der Verlust der Sehkraft auf den ganzen Menschen zerstörerisch wirkt. Jim ahnt, dass er eines Tages blind sein würde, doch er hat keine Pläne, wie es dann weitergehen könnte... Verdrängen, vergessen, Angst und Aggression beherrschen sein Leben, machen es kaputt. Mit 14, 15 ist er völlig verzweifelt, er fügt sich selbst Schmerzen zu, giert förmlich nach Verrücktheiten. Erst nach und nach erfährt er vom wahren Ausmaß seiner Erkrankungen. Jims Leben wird zu einem absurden Theater, fast magisch zieht er Leute an, die ebenfalls am Rand der Gesellschaft leben. Nach dem College lebt er eine Zeitlang vom Blutspenden, was ihn körperlich völlig schafft, später schlägt er sich mit Jobs durch, er arbeitet in einem Pornoladen, als Museumswärter und zuletzt als Telefonist am Empfang, während er nebenbei für seine eine eigene Kolumne, den "Blindfisch", schreibt.
Werd damit fertig
Mit 32 hat Jim das Endstadium seiner Krankheit, die fast völlige Erblindung erreicht. Er braucht Hilfe, um seinen Job zu behalten und im Alltag zurecht zu kommen. Da trifft es sich nicht gerade gut, dass er in diesem Moment beschließt, nicht mehr zu seiner Augenärztin zu gehen... Doch dann begegnet er Menschen, die ihm helfen wollen und es auch schaffen. Es ist ein beinahe rührseliges Ende, doch Jim wartet nur darauf, als ein verrückter Blinder eben das zu tun, was er am besten kann: Mist bauen! "Das Blindsein," so Jim Knipfel, ist nur ein Festwagen von vielen im Umzug der Verrücktheiten, in dem ich mein Leben lang mitmarschiert bin. (...) Ich bin schon gespannt, was als Nächstes kommt." Die Leser sind es auch! (Birgit Kuhn)
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Knipfel hält sich nicht bei der Krankengeschichte auf, sondern porträtiert mit schwarzem Humor einen Mann, der mühsam akzeptiert, dass er zu den Gehandicapten gehört, und begreift, dass es den meisten Menschen so geht, auch wenn ihre Probleme weniger klangvolle Namen tragen. Der Spiegel