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»Fernsehen macht dumm«, »Unser Bildungssystem produziert karrieristische Fachidioten«, »Der Kapitalismus braucht Konsumtrottel«. Wenn eine Gesellschaft auf das in ihr (zu Recht) grassierende Unbehagen an »allgemeiner Verblödung« statt mit handfesten Gegenmaßnahmen bevorzugt mit kulturpessimistischen Slogans und Verschwörungstheorien reagiert, wird klar, wie sehr sie sich bereits in ihrem Dummsein eingerichtet, es gar zum System erhoben hat. Markus Metz und Georg Seeßlen analysieren die Mechanismen, mit denen Dummheit heute produziert wird, nebst den fatalen Strategien, mit denen die meisten…mehr

Produktbeschreibung
»Fernsehen macht dumm«, »Unser Bildungssystem produziert karrieristische Fachidioten«, »Der Kapitalismus braucht Konsumtrottel«. Wenn eine Gesellschaft auf das in ihr (zu Recht) grassierende Unbehagen an »allgemeiner Verblödung« statt mit handfesten Gegenmaßnahmen bevorzugt mit kulturpessimistischen Slogans und Verschwörungstheorien reagiert, wird klar, wie sehr sie sich bereits in ihrem Dummsein eingerichtet, es gar zum System erhoben hat. Markus Metz und Georg Seeßlen analysieren die Mechanismen, mit denen Dummheit heute produziert wird, nebst den fatalen Strategien, mit denen die meisten Individuen sie »bewältigen« und dadurch noch verstärken. Wer sich der Dynamik der »Blödmaschinen« nicht blind oder - noch schlimmer - sehend ergeben möchte, muß ihre Strukturen begreifen. Nur so entsteht die Chance, sie zu zerschlagen.
Autorenporträt
Markus Metz, geboren 1958 in Oberstdorf, Studium der Publizistik, Politik und Theaterwissenschaft an der FU Berlin, freier Journalist und Autor, lebt in München. Georg Seeßlen, geboren 1948 in München, Studium der Malerei an der Kunsthochschule München, freier Journalist und Autor, lebt in Kaufbeuren.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.08.2011

Blöd gelaufen

In seiner klaren Stoßrichtung und selbstbewussten Begriffsverwendung erinnert das Buch "Blödmaschinen" an ein Manifest. Erstaunlich ist jedoch, dass die Autoren Markus Metz und Georg Seeßlen den engagierten Verlautbarungston, der ja eigentlich zur Kürze neigt, über mehrere hundert Seiten durchhalten. Das Buch will sowohl die so bezeichnete Verblödungsindustrie als Geflecht aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien analysieren als auch dem unvoreingenommenen Denken eine Brücke bauen. Auch wenn viele der frei assoziierenden Passagen schlicht nicht nachvollziehbar sind, werden einige Befunde eindrucksvoll durch die jüngste Realität bestätigt, so zum Beispiel die zunehmend blinde Berichterstattung über die Finanzmärkte. Die Autoren waren klug genug, nicht ein weiteres naives Buch gegen die Dummheit zu schreiben, sondern sie als "regulative Idee" darzustellen, die von all jenen, die gesellschaftlich dazu gehören wollen, zumeist aus strategischen Gründen zu Markte getragen wird. Es gilt, bei der Systemrelevanz der Dummheit anzusetzen. Was bei alldem nicht einleuchtet, ist der zentrale Begriff "Blödmaschine". Während "blöd" im Buch fast inflationär gebraucht und mit Augenzwinkern immer neu definiert, im Grunde also entwertet wird, findet der Begriff "Maschine" wohl vor allem deshalb Verwendung, weil sich die aufgeführten Beispiele so am besten dramatisieren lassen. Unterschlagen wird dabei, wie sehr es sich bei den beschriebenen Phänomenen um Menschgemachtes und durchaus Steuerbares handelt. Exklaven der Dummheit kommen nicht vor. Auch wenn das Buch für den direkten Kampf mit Blödmaschinen viel zu dick ist, animiert es alle Wohlmeinenden zur unzynischen Auseinandersetzung mit der ewig nagenden Frage: Wie viel Toleranz verdient die Dummheit? (Markus Metz, Georg Seeßlen: "Blödmaschinen". Die Fabrikation der Stupidität. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2011. 780 S., br., 25,- [Euro].) uweb.

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»Das fast 800 Seiten starke Buch der Kulturwissenschaftler Georg Seeßlen und Markus Metz ist keine elitäre Stilkritik, sondern eine so kluge wie engagierte Analyse der kulturellen Dynamik des Neoliberalismus. Wenn man an die Kraft der Kritik glaubt, sind es immer noch Bücher wie dieses, die die Verhältnisse zum Tanzen bringen.« Nils Markwardt Literaturen