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Ein provokanter und bewegender Jugendroman über die Hitler-Verehrung in der frühen NS-Zeit Sommer 1936. Die 15-jährige Reni wird dazu auserwählt, Reichskanzler Hitler bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele pressewirksam einen Blumenstrauß zu überreichen. Reni ist überwältigt - verehrt sie Hitler doch glühend. Der Führer scheint ihr der Inbegriff alles Guten und Gerechten, und nun soll sie - das Waisenkind - ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten. Doch Reni ist gar kein Waisenkind, sondern die Tochter eines Grafen. Ihr Vater gehört zu den einflussreichsten Kreisen des…mehr

Produktbeschreibung
Ein provokanter und bewegender Jugendroman über die Hitler-Verehrung in der frühen NS-Zeit
Sommer 1936. Die 15-jährige Reni wird dazu auserwählt, Reichskanzler Hitler bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele pressewirksam einen Blumenstrauß zu überreichen. Reni ist überwältigt - verehrt sie Hitler doch glühend. Der Führer scheint ihr der Inbegriff alles Guten und Gerechten, und nun soll sie - das Waisenkind - ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten. Doch Reni ist gar kein Waisenkind, sondern die Tochter eines Grafen. Ihr Vater gehört zu den einflussreichsten Kreisen des aufstrebenden Nazi-Regimes und ist fest entschlossen, seine hübsche blonde und blauäugige Tochter künftig vorteilhaft einzusetzen. Reni kann ihr Glück kaum fassen - bis ihr Vater ihr rigoros den Umgang mit den sogenannten "Subjekten" verbietet. Damit meint er zum Beispiel Jockel, den Jungen, in den sich Reni bis über beide Ohren verliebt hat. Verzweifelt versucht Reni zu leugnen, dass in ihrer Welt plötzlich nichts mehr so hoffnungsvoll ist, wie es schien.
Zielschichtig, menschlich, zutiefst beeindruckend - erzählt vom einem "Meister der Zwischentöne".
Autorenporträt
Jürgen Seidel wurde 1948 in Berlin geboren. Nach einer handwerklichen Ausbildung lebte er drei Jahre lang in Australien und Südostasien, bevor er nach Deutschland zurückkehrte, das Abitur nachmachte und ein Studium der Germanistik und Anglistik mit der Promotion abschloss. Jürgen Seidel veröffentlichte Erzählungen, Hörspiele, Rundfunkbeiträge, literaturwissenschaftliche Publikationen - und zahlreiche Jugendromane. Er lebt mit seiner Familie in Neuss.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.03.2010

LIES DOCH MAL:

Länderspiel: Auf einmal hat Nelson, Kapitän einer Fußballmannschaft in Bagamoyo, Afrika, eine Menge Probleme am Hals: Er muss richtige Netze für die Tore beschaffen und mit Ex-Juventus-Turin-Profi Sosovele beraten, was die richtige Taktik ist. Er muss dafür sorgen, dass sein Stürmer Mirambo während des Spiels auf keinen Fall pinkeln geht und auch keine Kuhherde über den Platz trampelt. Er muss drei Jungs finden, die seinen Libero Said beim Fischeputzen vertreten und sich hinter die drei Mädchen stellen, die in seiner Mannschaft in der Abwehr spielen, darunter seine Schwester Mandela. Und warum die ganze Aufregung? Weil eine Jugendfußballmannschaft aus Deutschland kommt, die gegen die Afrikaner spielen will. Ein lustiges und spannendes Buch, in dem man nebenbei auch eine Menge über das Leben von Kindern in Afrika erfährt.

steff.

Hermann Schulz: "Mandela & Nelson". Carlsen Verlag. 127 Seiten, 9,90 Euro. Ab 9 Jahre.

Bedrängnis: Die 15 Jahre alte Reni wächst in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in einem Waisenhaus auf und träumt davon, Ärztin zu werden. Denn sie will Albert Schweitzer in seinem Urwaldhospital in Lambarene in Afrika helfen. Sie stellt sich vor, dass Adolf Hitler ihr dabei hilft. Aber ihr Vater, ein Graf, der sie plötzlich wiederentdeckt, hat andere Pläne mit dem bildhübschen Mädchen: Sie soll Hitler bei den Olympischen Spielen 1936 einen Blumenstrauß überreichen und in die höchsten nationalsozialistischen Kreise aufsteigen. Da passt es gar nicht, dass Reni sich in Jockel, den Sohn eines Knechts auf einem nahe gelegenen Bauernhof, verliebt. Doch letztlich vertraut das Mädchen den Erwachsenen mehr als ihrem Gefühl. Ein Buch, das zeigt, wie der Nationalsozialismus auf das Schicksal einzelner Menschen eingewirkt hat.

steff.

Jürgen Seidel: "Blumen für den Führer". Cbj-Verlag. 432 Seiten, 16,95 Euro. Ab 12 Jahre

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dafür, dass der Autor mit seinem Jugendroman ihrer Meinung nach den Weg in die uns bisher noch eher unbekannte "Faschismus-Soap" öffnet, und zwar für Heranwachsende, bleibt Roswitha Budeus-Budde noch ziemlich cool. Wenn wahr ist, was die Rezensentin behauptet, und Jürgen Seidels "süffig" erzählte Geschichte von "Reni"-Aschenputtel aus der Nazizeit, das es durch "glückliche Zufälle" bis zur Defloration durch Hitlers Chefadjutanten Julius Schaub bringt, tatsächlich aus nichts denn aus "schwärmerischen Bildern" und ausufernder Dramatik besteht ... Wenn es also stimmt, dass den jungen Lesern Renis Aufopferung als Lebensglück erscheinen muss, weil der Autor es nicht schafft, Trivialität als Verfremdungseffekt einzusetzen und so ein Nachdenken über ferne Lebensschicksale anzustoßen - dann können wir nur sagen: Das ist ja schauderhaft!

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