Georg Wilhelm Löhr und Hans Dierck Waller haben Ende der 1950er und in den 1960er Jahren entscheidende Beiträge zur Aufklärung der nicht sphärozytären hämolytischen Anämien geliefert. Durch die Entdeckung und Analyse mehrerer Defekte der Erythrozytenenzyme konnten sie die Pathophysiologie dieser Erkrankungen entscheidend klären. In einer Zeit, in der Deutschland als Wissenschaftsstandort sich von den Folgen des Zweiten Weltkrieges zu erholen begann, konnten Löhr und Waller durch die Originalität ihrer Arbeit rasch internationale Anerkennung erwerben. Neben den Arbeiten zur Erythrozytenenzympathologie haben die beiden Forscher auch wesentliche Beiträge zur Physiologie des Alterungsprozesses von Blutzellen, zu Thrombozytopathien und zu anderen hämatologischen Problemen geliefert, die heute selbstverständliches Lehrbuchwissen sind. In dieser Monographie werden die Hintergründe, Methoden und Probleme dieses Kapitels der Hämatologiegeschichte dargestellt.