1950: Ein junges Mädchen, Alba Black, Nichte eines Waffenhändlers, wird entführt und schwer verwundet in ein isoliert stehendes Haus am Meer gebracht. Dort kommt es zu einem blutigen Schusswechsel: Ein Mann dringt ein, tötet zwei der Entführer und ergreift - selbst verletzt- die Flucht. Der dritte Entführer macht sich mit dem Mädchen davon. 1956: Eine junge renommierte Photoreporterin und Kriegsberichterstatterin, Ivory Pearl, zieht sich für ein Jahr nach Kuba in die Sierra Maestra zurück. Dort wird sie zum Objekt einer Serie von Manipulationen. Sie trifft auf ein verwahrlostes Mädchen, von dem man sie glauben macht, es handle sich um Alba Black. Sie macht Fotos von dem Mädchen und schickt sie an einen Freund, einen gewissen Samuel Farakhan, der für den französischen Geheimdienst arbeitet. Plötzlich wird Ivory, ohne es zu ahnen, zu einer Schachfigur im blutigen Spiel von westlichen Geheimdiensten und internationalen Waffenhändlern. Die Erzählung erweitert nach und nach ihren Blickwinkel auf die politischen Ereignisse des Jahres wie die Erhebung der castristischen Bewegung, den Algerienkrieg, den Ungarnaufstand ... Internationale Waffenhändler, Killer, Geheimdienste bewegen sich nach komplizierten Regeln. Die weibliche Figur der Ivory Pearl dient gleichzeitig als Heldin, als Opfer und als Mittelpunkt der Erzählung.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Doppelbödige Charaktere handeln mit fadenscheinigen Motivationen: Das ist für Robert Brack das Erfolgsrezept dieses "verblüffenden" Romans. Ein entführtes Mädchen, eine Fotografin und ein Waffenhändler leben in einer unruhigen Zeit, berichtet der Rezensent - es herrschen Auseinandersetzungen in Ungarn, Algerien und Kuba. Diese politischen Daten der 50er Jahre verbindet der Autor Jean-Patrick Manchette mit der erzählten Geschichte zu einem "perfekt konstruierten politischen Roman", findet Brack. Vorrangiges Ziel des Autors ist es aus Sicht des Rezensenten, die "intriganten Strukturen" der internationalen Politik zu erforschen. Und das hat er gut gemacht, findet Brack: Der Roman passt "perfekt in die Welt, in der wir gerade angekommen sind".
© Perlentaucher Medien GmbH
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