Kripo-Einsatz auf dem Universitätsgelände der japanischen Stadt Nara: Ein deutscher Student wird tot bei den Fahrradständern hinter der Bibliothek aufgefunden - aufgespießt vom hervorstehenden Teil eines Fahrradrahmens und mit fast unmöglich erscheinenden Verrenkungen der Gliedmaßen. Die Befragung der Studierenden und die weiteren Ermittlungen von Hauptkommissar Nakai und seinen Kollegen Honda Tomotaka und Idoi Natsunosuke führen schon nach wenigen Tagen zu dem Ergebnis, dass nichts anderes als ein Unfall - ein Sturz vom Bibliotheksdach ohne Fremdeinwirkung - zum Tod des Betroffenen geführt haben kann, und so wird der Fall alsbald zu den Akten gelegt. Nur der Hartnäckigkeit der Eltern des Verstorbenen ist es zu verdanken, dass er dort nicht verbleibt, sondern erneut aufgerollt wird - diesmal von einem privaten Ermittler, dem deutschen Juristen Jens Brandtner, der schon seit vielen Jahren in Japan zu Hause ist. Zunächst auf eigene Faust, später aber in verdeckter Zusammenarbeit mit Kommissar Honda Tomotaka geht Brandtner allen nur erdenklichen Fährten nach, befragt Studenten, Universitätsangestellte und Mitglieder politischer Organisationen gleichermaßen, findet genauso viele hypothetisch Verdächtige wie gänzlich Unverdächtige, nur um am Ende zu einem völlig verblüffenden Ergebnis seiner Ermittlungen zu gelangen. Duchows Roman "Blutrote Kirschblüten" ist eine gelungene Mischung aus Krimi und Lebensbeschreibung eines Auswanderers - unaufdringlich durchwirkt von den schimmernden Fäden einer exotischen Welt, in der das Licht anders ins Leben zu fallen scheint als hierzulande und wo Höflichkeit und Zurückhaltung noch keine Fremdwörter sind.
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