„Blutwind“ ist das Debüt des Dänen Jakob Melander, der in seiner skandinavischen Heimat in erster Linie als Rockmusiker bekannt ist. Und es gibt bereits Stimmen, die in ihm bereits den neuen Jussi Adler-Olsen sehen.
Es sind drei verschiedene Handlungsstränge, auf denen „Blutwind“ aufbaut: Zum
einen ist da die Frauenleiche am Strand von Kopenhagen, eine Prostituierte, der beide Augäpfel…mehr„Blutwind“ ist das Debüt des Dänen Jakob Melander, der in seiner skandinavischen Heimat in erster Linie als Rockmusiker bekannt ist. Und es gibt bereits Stimmen, die in ihm bereits den neuen Jussi Adler-Olsen sehen.
Es sind drei verschiedene Handlungsstränge, auf denen „Blutwind“ aufbaut: Zum einen ist da die Frauenleiche am Strand von Kopenhagen, eine Prostituierte, der beide Augäpfel entnommen und deren Körper mit einer ungewöhnlichen Konservierungsflüssigkeit „haltbar“ gemacht wurde. Aber das ist erst der Anfang. Dann hält eine Reihe von äußerst brutalen Vergewaltigungen die Stadt in Atem, wobei die Opfer allesamt zuvor einen speziellen Nachtclub besucht hatten. Und zu guter Letzt geht es um ein Familiengeheimnis aus der Vergangenheit, das bis in die Gegenwart hineinreicht und mit den Morden in Beziehung steht. Aber das finden Lars Winkler von der Mordkommission und die Polizistin Sanne Bissen er im Laufe ihrer Ermittlungen heraus…
Jakob Melanders Protagonist Lars Winkler unterscheidet sich kaum von den Polizisten, die wir aus den Kriminalromanen/Thrillern nicht nur der bekannten skandinavischen Autoren kennen - mich hat er streckenweise an Ian Rankins John Rebus erinnert: Seine Ehe ist kaputt, er hat eine Vorliebe für Classic Rock, war früher ein Punk, geht konsequent gegen alle Widerstände seinen Weg, ist eher unkonventionell, was die Methoden angeht, hat Probleme mit seinen Vorgesetzten – alles in allem eher Typ „Einsamer Wolf“, aber ein begnadeter Ermittler mit einer hohen Erfolgsquote.
„Blutwind“ ist zwar kein Pageturner, aber dennoch ein solider Thriller. Aber, und hier sind wir auch schon an dem Punkt, an dem meine Kritik ansetzt, ich hatte während des Lesens immer wieder das Gefühl, einzelne Teile der Story und auch das Personal bereits zu kennen. Es wirkte, als ob der Autor diverse Punkte unbedingt einarbeiten wollte und diese dann während des Schreibens abgehakt hätte.
Und so hat Jakob Melander mit „Blutwind“ das Rad nicht neu erfunden, sondern dann doch einen eher konventionellen Krimi geschrieben, der aus der Masse leider nicht heraussticht.