Mühsame Beweisführung
Auf Seite 167 schreibt Heid den schönen Satz: „Liturgisches Wissen ist nicht schon historisches Wissen.“ Er verweist auf die Feiern an den Gräbern der Märtyrer. Im September sind dies am 9. Gorgonus an der via Labicana, am 11. Protus und Hyazinth an der Basillakatakombe, am
14. Cyprianus an der Kallixtkatakombe und am 22. Basilla an der via Salaria vertus. (186)…mehrMühsame Beweisführung
Auf Seite 167 schreibt Heid den schönen Satz: „Liturgisches Wissen ist nicht schon historisches Wissen.“ Er verweist auf die Feiern an den Gräbern der Märtyrer. Im September sind dies am 9. Gorgonus an der via Labicana, am 11. Protus und Hyazinth an der Basillakatakombe, am 14. Cyprianus an der Kallixtkatakombe und am 22. Basilla an der via Salaria vertus. (186) Martyrerverehrung begann also schon früh.
Doch hätte mir die Beweisführung des Autors noch besser gefallen, wenn er auch dieses Satz geschrieben hätte: Biblisches Wissen ist nicht schon historisches Wissen. Allein dieser Satz fehlt.
Wenn er die Geschehnisse aus der Apostelgeschichte zitiert, wo selbst schon Taschentücher der Apostel Wunder wirkten, dann wirft er eher Nebelkerzen. Im Vergleich zum Galaterbrief des Paulus sehen wir doch, dass Lukas in der Apostelgeschichte an vielen Stellen übertrieb. So wusste Paulus gar nicht, dass er römisches Bürgerrecht hatte.
Am besten gefällt mir der Beweis durch Widerspruch auf Seite 150f: Keine andere Stadt erhebt den Anspruch die Gräber von Petrus und Paulus zu besitzen und bei den fielen östlichen Patriarchen wäre ein Schwindel Roms schnell aufgefallen. Dies fasst das ganze Buch zusammen.
Noch ein kurzes Wort zu den anderen Autoren: Riesner beschreibt die biblische Sicht. Seltsam nur, dass die Apostelgeschichte mit der Wohnung von Paulus in Rom endet und für Gnilkas Text sollte man wohl Griechisch können.
Auch wenn ich die Ansicht des Autors teile, dass Petrus und Paulus in Rom waren und dort bestattet sind, konnte ich Mängel in der Beweisführung finden, so dass ich nur 2 Sterne herausgebe. Einmal wird beispielsweise das Matthäus-Evangelium zitiert, die nicht passt, da es um Juden geht, die Christen verfolgen. In Rom waren die Täter aber Heiden.