Die Verstrickung des Unternehmens in die verbrecherische Vernichtungspolitik des NS-Regimes ist erforscht, jetzt geht es erstmals um die Frühgeschichte von BMW. Die Bayerischen Motoren Werke waren in den 1920/30er Jahren einer der wichtigsten Flugmotorenproduzenten in Deutschland. Dementsprechend groß war das Interesse der für die Rüstung zuständigen Ministerien an diesem Unternehmen. Schon die Bedingungen des weitgehend politisierten Luftfahrtmarktes der Weimarer Republik schränkten die Spielräume des BMW-Managements für eine eigenständige Unternehmenspolitik erheblich ein. Ab 1933 beschnitt das NS-Reichsluftfahrtministerium die Entscheidungsmöglichkeiten des Unternehmens weiter. Till Lorenzen zeigt jedoch, dass die BMW-Geschäftsführung in den einzelnen Unternehmensbereichen unterschiedliche Handlungsspielräume hatte. So wurden nach 1933 besonders die operationalen Bereiche wie die Entwicklung und die Produktion von Flugmotoren mehr und mehr Teil der militärischen Planerfüllung. Dagegen gelang es der Unternehmensleitung beispielsweise in der strategischen Konzernentwicklung weitgehend unabhängig zu bleiben.
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