Tim Kearney ist ein toter Mann: In einem Knast voller Hells Angels einem davon die Kehle durchzuschneiden, war nicht gerade seine beste Idee. Jetzt kann ihn nur noch ein Deal mit der Drogenfahndung retten: Er soll in die Rolle des seit Jahren vermißten Bobby Z schlüpfen, einem legendären Surfer und Drogendealer. Im Austausch für ihn soll ein entführter Polizist freikommen. Läuft alles glatt, kann Tim tun und lassen, was er will. Doch in Tims Leben ist nur selten alles glatt gelaufen. Also auch diesmal nicht. Denn alle scheinen nur darauf gewartet zu haben, daß Bobby Z wieder auftaucht: die Bullen, die Drogenmafia und Bobbys sechsjähriger Sohn - und nur der möchte Bobby lebend wiedersehen. Tim Kearney hatte es sich anders vorgestellt, in die Rolle eines legendären Surfers und Drogendealers zu schlüpfen. Doch kaum ist aus ihm der lange verschollene Bobby Z geworden, jagt ihn ein Haufen irrer Killer quer durch Kalifornien. Sein einziger Verbündeter: ein Sechsjähriger, der fest davonüberzeugt ist, Tims Sohn zu sein.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.06.2011Prophetisch
korrekt
Ein frecher Drogenthriller von der Westküste; das Genre hat nun die klassische Chandler-Tradition abgelöst: „The Death and Life of Bobby Z“ von Don Winslow, von 1997. Dieses Leben nach dem Tod ist natürlich ein Fake, der Dealer-Star Bobby Z ist wohl tot, aber für eine delikat-bescheuerte Operation brauchtnoch mal seine „Präsenz“, und Tim Kearney soll ihn verkörpern. Der Versager Tim, selbst so gut wie tot, nachdem er einem Hells Angel im Knast die Kehle aufschlitzte. Tim geht auf den Deal ein und gerät in ein brutales Doppelspiel mit Bikern, Dealern, Agenten, Killern, Rothaarigen. Es hilft, dass er mal bei den Marines war, aber dann scheint auch eine bekiffte Mystik im Spiel zu sein, die typisch ist für die Westküste. Die sogar wirre Prophezeiungen plausibel macht, kein Wunder, „wenn das schon bei einem ausgemachten Schizo wie Johannes dem Täufer geklappt hat . . .“
Fritz Göttler
Don Winslow:
Bobby Z. Aus dem Amerikanischen v. Judith Schwaab.
Suhrkamp, Berlin 2011.
282 Seiten,
8,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
korrekt
Ein frecher Drogenthriller von der Westküste; das Genre hat nun die klassische Chandler-Tradition abgelöst: „The Death and Life of Bobby Z“ von Don Winslow, von 1997. Dieses Leben nach dem Tod ist natürlich ein Fake, der Dealer-Star Bobby Z ist wohl tot, aber für eine delikat-bescheuerte Operation brauchtnoch mal seine „Präsenz“, und Tim Kearney soll ihn verkörpern. Der Versager Tim, selbst so gut wie tot, nachdem er einem Hells Angel im Knast die Kehle aufschlitzte. Tim geht auf den Deal ein und gerät in ein brutales Doppelspiel mit Bikern, Dealern, Agenten, Killern, Rothaarigen. Es hilft, dass er mal bei den Marines war, aber dann scheint auch eine bekiffte Mystik im Spiel zu sein, die typisch ist für die Westküste. Die sogar wirre Prophezeiungen plausibel macht, kein Wunder, „wenn das schon bei einem ausgemachten Schizo wie Johannes dem Täufer geklappt hat . . .“
Fritz Göttler
Don Winslow:
Bobby Z. Aus dem Amerikanischen v. Judith Schwaab.
Suhrkamp, Berlin 2011.
282 Seiten,
8,95 Euro.
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"Bobby Z ist ein typischer Winslow-Plot: witzig, schnell, bunt, brutal. Schnelle Wendungen, schräge Figuren, bissige Dialoge. Harte Syntax. Man schlürft solche Geschichten so schnell weg wie drei Coronas."
Guiseppe di Grazia, Stern 14.04.2011
Guiseppe di Grazia, Stern 14.04.2011