Susie Orbach, Bodies, Arche 2010, 200 Seiten, ISBN 978-3-7160-2631-1
Schon 1978 hatte die englische Psychoanalytikerin mit ihrem Anti-Diät Buch sich auch dem deutschen Publikum als eine wichtige Stimme in der Debatte um die weibliche Leiblichkeit präsentiert. In ihrem neuen Buch „Bodies“ setzt
sie die Beschäftigung mit dem weiblichen Körperdilemma fort und beginnt mit einer erschreckenden…mehrSusie Orbach, Bodies, Arche 2010, 200 Seiten, ISBN 978-3-7160-2631-1
Schon 1978 hatte die englische Psychoanalytikerin mit ihrem Anti-Diät Buch sich auch dem deutschen Publikum als eine wichtige Stimme in der Debatte um die weibliche Leiblichkeit präsentiert. In ihrem neuen Buch „Bodies“ setzt sie die Beschäftigung mit dem weiblichen Körperdilemma fort und beginnt mit einer erschreckenden Bestandsaufnahme. Die Zahl der mit ihrem eigenen Körper unzufriedenen Menschen, nicht nur Frauen, nimmt dauernd zu und ist an den unterschiedlichsten Erkrankungen und Störungen abzulesen. Das können Ernährungs,- Sexual- oder sogar Borderlineprobleme sein. Allen gemeinsam ist ein gestörter Umgang mit dem eigenen Körper, der nicht selten behandelt wird wie ein Schlachtfeld.
Susie Orbach beschreibt die gängigen Körperideale und sieht sie einer mächtigen Globalisierungstendenz unterworfen, in der die Medien den Menschen virtuelle Welten und Körperbilder zeigen, die dann, fern jeglicher Realität, zum Maß genommen werden und es dann auch werden. Sie sagt: „Nicht die Bilder, werden als falsch wahrgenommen - jede einzelne Frau fühlt sich falsch.“ Ich kenne kluge und reflektierte Frauen, die das alles durchblicken, bei jedem Film die Weichzeichner identifizieren, und sich darüber lustig machen, Frauen, die mit Genugtuung die neue Philosophie der „Brigitte“ zur Kenntnis genommen haben, die jetzt ohne dürre Models auskommt und die dennoch, wenigstens zeitweise, regelrechte Anfälle der Unzufriedenheit über ihren eigenen Körper bekommen. Auch sie halten eine ganze Industrie am guten und erfolgreichen Leben, die an diesen Schönheitsidealen verdient.
Nach der Lektüre dieses Buches weiß ich mehr darüber, habe aber keine Anhaltspunkte, ob und wie sich diese Tendenz jemals verändern kann und wird.