„Böckchens Zeitreise“ durch 1000 Jahre Jüterbog 2007 begeht die Stadt Jüterbog den 1000. Jahrestag der Ersterwähnung ihres Namens. Das ist Anlaß für zahlreiche Aktivitäten in, um und für die Stadt. Zwei Jüterboger bereichern das Jubiläum mit einem Buch zur Stadtgeschichte. Der Maler und Zeichner Harry Prüfert und der Jüterboger Ortschronist Henrik Schulze haben gemeinsam mit Dr. Erwin Meißler eine illustrierte Stadtgeschichte herausgegeben. Ihr Titel lautet: „Böckchens Zeitreise von 1007 bis 2007 oder von Iutriboc bis Jüterbog. Die illustrierte Geschichte der Stadt Jüterbog in Bild und Wort satirisch erzählt.“ Nicht trocken und antiquiert will diese Stadtgeschichte sein, sondern lebendig, humorvoll, liebenswürdig und manchmal auch derb. So ist es nur folgerichtig, dass diese Stadtchronik als Bilderbuch daherkommt. Harry Prüfert, Schöpfer des „Böckchens“, einer vom Jüterboger Stadtwappen entlehnten bekannten Tierfi-gur, hat sich schon seit Jahren einen Namen als Karikaturist gemacht. Nun führt dieses Böckchen durch die bemerkenswerte Geschichte der Stadt. Ob beim Ablaßhandel des Dominikaners Tetzel, bei der Gründung der friderizianischen Webersiedlung in Kloster Zinna oder bei der Jagd der Volkspolizei nach langhaarigen „Gammlern“, immer ist das Böckchen dabei. Angesichts des schlechten Abschneidens des Landes Brandenburg in der PISA-Studie heißt es im Vorwort des Buches: „Die SMS scheint die Grenze dessen zu sein, was an Text manchen noch zugemutet werden kann.“ Also sind die farbenfrohen und mit viel Herz gezeichneten Illustrationen sparsam mit Text versehen, der es aber in sich hat. Im selben Stil wie die teilweise bissigen, immer aber auch liebevoll und detailreich kolorierten Zeichnun-gen sind die Bildunterschriften abgefasst. Ortschronist Henrik Schulze, der nach mehr als einem Dutzend Büchern zur Stadt- und Militärgeschichte diese neue Form der Veröffentlichung gewählt hat, spannt mit viel Humor, etwas Sarkasmus und einer großen Portion Heimatliebe einen weiten Bogen der langjährigen Geschichte Jüterbogs. Bemerkenswert sind auch die Kommentare zu jüngsten Ereignissen in der Jüterboger Region. Weder der Verlust der Kreisstadtfunktion, die überall übliche Zwangseingemeindung von Dör-fern, der Bau der größten Skaterbahn noch die Schließung eines zuvor modernisierten Krankenhauses kommen dabei zu kurz.