Der vorliegende Band versammelt die auf einer Fachtagung im Oktober 1998 in Stuttgart gehaltenen Beiträge zum Thema deutschsprachige Literatur in Böhmen. Ziel war es, einen Ausschnitt der literarischen Hinterlassenschaft Böhmens herauszuarbeiten und damit die Wirkung des deutsch-tschechischen Kulturerbes bis ins 21. Jahrhundert zu vergegenwärtigen.
In einem einleitenden Beitrag wird ein Überblick über die der Donaumonarchie verpflichtete Literaturtradition gegeben. Den ersten Themenschwerpunkt bildet die deutschsprachige Literatur Prags im 20. Jahrhundert. Entfaltet wird ein umfassendes, facettenreiches Panorama der Pragbilder deutsch-böhmischer Autoren der Klassischen Moderne. Am Beispiel Paul Kornfelds und Franz Werfels werden sodann die Wege zweier deutsch-jüdischer Autoren Prags vorgestellt, die, beide Expressionisten und mit unterschiedlicher Intensität am literarischen Leben der Weimarer Republik partizipierend, Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurden. Den nächsten Schwerpunkt bilden Schriftsteller aus der sudetendeutschen Provinz, die zum stark jüdisch dominierten Prag geringen Kontakt hielten und zunehmend ins Provinzielle, Nationalistische auswichen. Ab 1918 war die Kluft zwischen Provinz und Prag dann nahezu unüberbrückbar, was am Beispiel Josef Mühlbergers deutlich wird, der diese Kluft zu überwinden versuchte. Rolle und Funktion aus Böhmen stammender Autoren, die in der DDR debütierten, beleuchtet der Blick auf Franz Fühmann und Hanns Cibulka. Der Band schließt mit Perspektiven auf den Stand der deutsch-tschechischen Literaturbeziehungen nach 1945 bzw. 1989 und schlägt so den Bogen in die Zukunft.
In einem einleitenden Beitrag wird ein Überblick über die der Donaumonarchie verpflichtete Literaturtradition gegeben. Den ersten Themenschwerpunkt bildet die deutschsprachige Literatur Prags im 20. Jahrhundert. Entfaltet wird ein umfassendes, facettenreiches Panorama der Pragbilder deutsch-böhmischer Autoren der Klassischen Moderne. Am Beispiel Paul Kornfelds und Franz Werfels werden sodann die Wege zweier deutsch-jüdischer Autoren Prags vorgestellt, die, beide Expressionisten und mit unterschiedlicher Intensität am literarischen Leben der Weimarer Republik partizipierend, Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurden. Den nächsten Schwerpunkt bilden Schriftsteller aus der sudetendeutschen Provinz, die zum stark jüdisch dominierten Prag geringen Kontakt hielten und zunehmend ins Provinzielle, Nationalistische auswichen. Ab 1918 war die Kluft zwischen Provinz und Prag dann nahezu unüberbrückbar, was am Beispiel Josef Mühlbergers deutlich wird, der diese Kluft zu überwinden versuchte. Rolle und Funktion aus Böhmen stammender Autoren, die in der DDR debütierten, beleuchtet der Blick auf Franz Fühmann und Hanns Cibulka. Der Band schließt mit Perspektiven auf den Stand der deutsch-tschechischen Literaturbeziehungen nach 1945 bzw. 1989 und schlägt so den Bogen in die Zukunft.