Marktplatzangebote
8 Angebote ab € 1,89 €
  • Broschiertes Buch

10 Kundenbewertungen

Der gefeierte Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wird in seinem Haus brutal ermordet, kurz bevor er nach Kanada auswandern will. Seine Ehefrau und sein erfolgloser Kollege Osamu Nonoguchi finden die Leiche, aber beide haben wasserdichte Alibis und kein Motiv. So scheint es zumindest.
Am Tatort erkennt Kommissar Kyochiro Kaga den besten Freund des Ermordeten wieder. Vor vielen Jahren unterrichteten er und Nonoguchi gemeinsam an einer öffentlichen Schule. Kaga ging in den Polizeidienst, während Nonoguchi den Lehrerberuf an den Nagel hängte, um sich mit mäßigem Erfolg dem Schreiben zu widmen. Im…mehr

Produktbeschreibung
Der gefeierte Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wird in seinem Haus brutal ermordet, kurz bevor er nach Kanada auswandern will. Seine Ehefrau und sein erfolgloser Kollege Osamu Nonoguchi finden die Leiche, aber beide haben wasserdichte Alibis und kein Motiv. So scheint es zumindest.

Am Tatort erkennt Kommissar Kyochiro Kaga den besten Freund des Ermordeten wieder. Vor vielen Jahren unterrichteten er und Nonoguchi gemeinsam an einer öffentlichen Schule. Kaga ging in den Polizeidienst, während Nonoguchi den Lehrerberuf an den Nagel hängte, um sich mit mäßigem Erfolg dem Schreiben zu widmen. Im Laufe der Ermittlungen findet Kaga Hinweise, dass die Beziehung der beiden Schriftsteller alles andere als freundschaftlich war. Doch die eigentliche Frage ist nicht wer oder wie, sondern warum. Wenn Kaga kein Motiv für den Mord nachweisen kann, wird die Wahrheit nie ans Licht kommen. In einem brillanten Katz-und-Maus-Spiel kämpfen der Kommissar und der Killer um die Vergangenheit und den tatsächlichen Tathergang.
Autorenporträt
Keigo Higashino, geboren 1958 in Osaka, Japan. Nach seinem Ingenieursstudium begann der Kapitän einer Bogenschützenmannschaft Kriminalromane zu schreiben. Viele seiner Kriminalromane wurden für Kino und Fernsehen adaptiert und mit Preisen ausgezeichnet. Sein größter Erfolg war 'Verdächtige Geliebte'. In seiner Heimat wurde der Kriminalroman mehr als zwei Millionen Mal verkauft. Higashino lebt zurückgezogen in Tokio.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Mit ausgesuchter Höflichkeit begegnet Osamu Nonoguchi seinem Freund und Förderer, dem bekannten Schriftsteller Kunihiko Hidaka, vor dessen Abreise zu einem längeren Aufenthalt in Kanada. Überhaupt scheint der Kinderbuchautor und ehemalige Lehrer Nonoguchi ein feinfühliger und zurückhaltender Mensch zu sein. Hidaka dagegen berichtet ihm von einem Akt der Grausamkeit: der Ermordung der Katze der Nachbarin. Noch am selben Abend wird Hidaka selbst Opfer eines Verbrechens. Kommissar Kaga ermittelt und lässt sich von Nonoguchi helfen, der beginnt, als Schriftsteller Aufzeichnungen über den Mord anzufertigen. Aber auch noch andere Aufzeichnungen befinden sich in dessen Besitz: Rohfassungen etlicher Bestseller seines Freundes Hidaka in Nonoguchis Handschrift. Man möchte sich mit einer Verbeugung bei Autor Higashino bedanken, der ein Kammerspiel voller Täuschungen und Finten erdachte und eine literarische Lehrstunde über die Unzuverlässigkeit von Beobachtungen und Interpretationen. Langsam, durch Bruchstücke von Informationen, hebt Higashino den Schleier eines von Etikette und Lügen geprägten Beziehungsgeflechts, das den Leser fortwährend rätseln lässt.

© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.06.2015

Spannung heißt Geduld
Keigo Higashino erfordert ganze Aufmerksamkeit

Der Trick zum Einstieg ist phänomenal: Das erste Kapitel heißt "Der Mord. Osamu Nonoguchis Aufzeichnungen" und berichtet über die Auffindung des Opfers in dessen elegantem Haus und darüber, was zuvor und direkt danach geschah. Der Verfasser des Berichts aus der Ich-Perspektive, eben Osamu Nonoguchi, ist ein Freund des Ermordeten, des bekannten Schriftstellers Kunihiko Hidaka. Gemeinsam mit dessen Ehefrau Rie findet Nonoguchi den erwürgten Hidaka im Arbeitszimmer.

Das Haus ist praktisch leer, weil die Hidakas am übernächsten Tag nach Vancouver aufbrechen wollten, um dort für eine Weile dem Literaturbetrieb zu entfliehen. Nur das Arbeitszimmer des Erfolgsautors ist noch nicht ganz geräumt, der Computer und die Telefonleitung sind nicht gekappt, weil er noch in dieser Nacht eine Folge seines aktuellen Fortsetzungsromans fertigschreiben und an den Verlag versenden wollte.

Am Nachmittag des Mordtags hatte Nonoguchi schon seinen Abschiedsbesuch bei Hidaka gemacht, zurück in seiner Wohnung, erhält er einen Anruf des Freunds mit der dringenden Bitte, abends noch einmal zu kommen. Als Nonoguchi beim Haus eintrifft, ist aber alles dunkel. Er ruft die Ehefrau Rie an, die bereits im Hotel wohnt vor der Abreise, um dort auf ihren Mann zu warten. Sie eilt zum Haus, gemeinsam finden sie den Toten. Die Ermittlungen der Polizei beginnen.

Doch Osamu Nonoguchi hat seine Rechnung ohne den Kommissar gemacht. Er heißt Herr Kaga, seinen Vornamen erfährt der Leser nie, auch sonst nichts über den Mann, der, so lässt sich vermuten, vielleicht Anfang vierzig ist und ein Meister in Kendo, jener modernen Abwandlung des Schwertkampfs der Samurai, was außerdem auf seinen geschärften Geist verweist. Kaga, so will es der Zufall, unterrichtete vor etwa zehn Jahren an derselben Schule, an der Nonoguchi noch weiterhin Lehrer war. Kaga trat damals in den Polizeidienst ein, Nonoguchi quittierte den Schuldienst erst vor kurzem, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, mit mäßigem Erfolg bisher als Verfasser von Kinderbüchern. Das zweite Kapitel, "Der Verdacht. Kommissar Kagas Protokoll" - nun aus der Ich-Perspektive des Ermittlers geschrieben - stellt klar, dass Kaga in Nonoguchi den Mörder vermutet, seiner Intuition folgend zunächst.

Der japanische Schriftsteller Keigo Higashino, Jahrgang 1958, ist in seiner Heimat ein populärer Kriminalschriftsteller. Er studierte Ingenieurwesen in Osaka und beherrscht die Kunst des Bogenschießens. Higashino macht aus der spezifischen Konstellation zwischen Kaga und Nonoguchi einen Thriller der besonderen Art. Es geht nicht um die Suche nach dem Mörder; als den enttarnt sich Nonoguchi nach den ersten siebzig Seiten selbst. Die Wahrheit, um die Kaga fortan auf knapp zweihundert Seiten mit ihm ringt, ist der Hergang der Tat, vor allem aber die Enthüllung ihres Motivs. Im japanischen Original erschien "Böse Absichten" bereits 2001. Dass der damalige Stand der Computertechnologie bei den Nachforschungen in einem Punkt sogar eine entscheidende Rolle spielt, gibt dem verzwickten Puzzle mitunter einen nostalgischen Touch, was kein Schaden ist.

Der Roman ist ungeeignet für Leser mit kurzem Spannungsatem; er fordert Geduld. Denn Higashino entfaltet Kagas Recherchen mit provokanter Langsamkeit. Wer sich ihrem Sog entzieht, verliert den Faden; das Buch auf halber Strecke liegenzulassen geht gar nicht. Wohin die akribischen Erwägungen endlich führen werden, ist über Seiten hin nicht einmal zu ahnen. Gerade das allerdings qualifiziert den Roman für Leser, denen es Vergnügen bereitet, den immer neuen, unerwarteten Wendungen zu folgen: Kagas jeweiligen Hypothesen, die sich aus seinen hartnäckigen Befragungen des Umfelds, bis zurück in Nonoguchis Kindheit, ergeben. Ungewöhnlich ist dabei, dass der geständige Täter seine Version weiterhin als Selbstauskunft aufschreibt und diese Aufzeichnungen dem Kommissar - und damit dem Leser - vorlegt. Dem verblüffenden Ende geht die Introspektion in eine komplexe gequälte Psyche voraus, deren Entwicklung, zumindest aus westlicher Sicht, auch mit Japans Gesellschaft verquickt ist.

ROSE-MARIA GROPP

Keigo Higashino: "Böse

Absichten".

Kriminalroman.

Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015. 255 S., br., 14,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
»Keigo Higashino ist der bedeutendste Kriminalschriftsteller Japans. "Böse Absichten" ist ein Meisterstück in klassischer Manier.« Günter Feld, Heilbronner Stimme, 21.11.2015 »Wer wendungsreiche, hintergründige, intellektuell anspruchsvolle Kriminalliteratur sucht, ist bei Higashino an der richtigen Adresse.« Rainer Marquardt, Reuffelsofa Lesemagazin, November 2015 »Ein richtig raffinierter Krimi mit scharf gezeichneten Charakteren. Hier werden tiefe psychologische Einblicke gewährt. Bis ins Detail wirkt das nüchtern, rational und technisch brillant - typisch japanisch eben.« Peter Cott, Ostthüringer Zeitung, 7.11.2015 »Ein Meisterstück in klassischer Manier.« Günther Grosser, Berliner Zeitung, 19./20. September 2015 »Der Japaner Keigo Higashino schreibt Krimis der anderen Art. Sein Stil ist unaufgeregt und lakonisch... Sein Kommissar Kaga ist ein Meister der messerscharfen Analyse, der den Täter allein durch Logik überführt. Für den Leser ist das aufregender als jeder konventionelle Thriller.« Sibylle Peine, Nordwest-Zeitung, 14.7.2015 »Es ist eine Freude, den klaren und prägnanten Sätzen, dem logischen Stil Higashinos zu folgen und sich immer wieder mit hineinnehmen zu lassen in neue Erkenntnisse.« Michael Lehmann-Pape, Rezensions-Seite.de, August 2015 »Dieses Buch fällt definitiv aus dem Rahen - als Krimiliebhaber sollte man sich diesen Titel nicht entgehen lassen!« Marius Müller, Buch-Haltung.de, Juni 2015 »Higashino erzählt die komplizierte Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, und erst nach und nach schält sich das wahre Motiv des Mörders heraus. Das ist geschickt gemacht und zeugt von höchstem literarischen Können. Lesegenuss pur also. Was braucht man da noch Reisetipps?« Petra Pluwatsch, Kölner Stadt-Anzeiger Bücher Magazin, 12.6.2015 »Higashino ist ein Meister der Finte, der Unsicherheit, der Vielschichtigkeit von Charakteren. Was so harmlos beginnt, entwickelt sich zum verbissenen Duell zweier alter Bekannter. Ein Krimi-Leckerbissen.« Dorle Neumann, Westfälische Nachrichten, 2.6.2015 »Was für eine Freude, wenn neben dicken Thrillern mit dünner Handlung und blassem Personal ein klassisches Kriminalrätsel auftaucht, in dem scharf gezeichnete Männer ein spannendes geistiges Duell austragen! Trickreiche Wendungen bescheren eine Überraschung nach der anderen.« Rainer Rönsch, Sächsische Zeitung, 23./24.05.2015…mehr