Mia ist eigentlich sehr unscheinbar. Sie fühlt sich wie der billige Abklatsch von ihrem Zwillingsbruder Jamie: Jamie hat dunkle, volle, glänzende Haare, während sie stumpfe Spitzen und matte, glanzlose Strähnen besitzt. Jamie wirkt frisch, entschlossen, bereit. Mia ist die kleine graue Maus, die
sich am liebsten hinter jedem Grashalm verstecken würde. Jamie ist selbstbewusst, Mia hat den…mehrMia ist eigentlich sehr unscheinbar. Sie fühlt sich wie der billige Abklatsch von ihrem Zwillingsbruder Jamie: Jamie hat dunkle, volle, glänzende Haare, während sie stumpfe Spitzen und matte, glanzlose Strähnen besitzt. Jamie wirkt frisch, entschlossen, bereit. Mia ist die kleine graue Maus, die sich am liebsten hinter jedem Grashalm verstecken würde. Jamie ist selbstbewusst, Mia hat den unangenehmen Drang, immer Ja und Amen sagen zu müssen. Und beide haben eine gemeinsame Geschichte: Sie haben eine Mutter, die an einer unheilbaren Krankheit leidet… sie erlebt in schnellen Wechseln, Depressionen und Euphoriezustände, in denen sie Geld ausgibt, was keiner in der Familie besitzt. Jamie versteckte einmal alle ihre Kreditkarten, aber ihre Mutter tat Mia so Leid, dass sie ihr das Versteck verriet. Es ist ein ewiger Teufelskreis: Depressionen, Euphoriezustände, gut, schlecht, Alltagsglück, dramatische „Backstage“-Ausbrüche- und keiner kriegt es mit. Bis auf den Opa der Familie, der seine Tochter in jahrelanger Arbeit dazu überreden kann, endlich zum Arzt zu gehen und eine Therapie anzufangen. Mit Medikamenten verschwinden die beängstigenden Höhen- und Tiefenflüge ihrer Mutter- Mia atmet auf und schöpft neue Hoffnung auf ein ganz normales Leben. Aber dann bekommt ihr Opa Krebs. Und stirbt. Und alles fängt wieder von vorne an und wird immer schlimmer…schlimmer… Wie lange werden die Geschwister das ertragen können? Mia bekommt beschleicht eine unheimliche Ahnung, als ein Amoklauf in ihrer Schule stattfindet. Mit einer spärlichen Ahnung macht sie sich auf die Suche nach dem Täter. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, aber eigentlich ist es viel mehr…
Dieses Buch berührt einen. Man möchte sich kaum das Leben von Mia vorstellen, die als Erzählerin des Buches zweifellos eine einfühlsame Hauptfigur abgibt. Ich möchte an dieser Stelle weder den Verlauf des Buches noch das Ende weder kritisieren noch loben – das Buch spricht für sich. Nein, ich möchte an dieser Stelle der Autorin dieses wundervollen Buches danken, dass sie eine so realistisch erscheinende Geschichte zu Papier gebracht hat. Man hört in den Nachrichten nur: An der …schule in … hat ein Amokläufer am Montag um sich geschossen, alle sind schockiert, alle haben Angst, der Täter tötete sich zum Schluss selbst. Dieses Buch ist kein Vorwurf an den Amokläufer, es erzählt einen möglichen Hintergrund – wie das Leben eines Menschen ihn bis zum letzten Hilfeschrei foltern kann – die letzte Nachricht für die anderen: Macht es besser. Ich empfehle es absolut.