Böses Kind, Thriller von Martin Krist, 320 Seiten, erschienen im R&K Verlag.
Der erste Fall für Kommissar Frei.
„Es gibt Fehler die sind zu ungeheuerlich für Reue“. Vorliegender Thriller beginnt mit zwei Zitaten, dieses von Roger Smith ist eines davon. Aufgeteilt in 63 Kapitel dazwischengeschoben
mit besonderen Kapitel- Zeichen versehene „Intermezzi“. Gedanken oder laute Ausrufe, sowie betonte…mehrBöses Kind, Thriller von Martin Krist, 320 Seiten, erschienen im R&K Verlag.
Der erste Fall für Kommissar Frei.
„Es gibt Fehler die sind zu ungeheuerlich für Reue“. Vorliegender Thriller beginnt mit zwei Zitaten, dieses von Roger Smith ist eines davon. Aufgeteilt in 63 Kapitel dazwischengeschoben mit besonderen Kapitel- Zeichen versehene „Intermezzi“. Gedanken oder laute Ausrufe, sowie betonte Aussagen, auch Sätze in anderen Sprachen sind kursiv gedruckt um sie deutlich hervorzuheben. Im auktorialen Erzählstil mit lebendigen Dialogen versehen, gelingt es hier dem Autor, den Leser zu fesseln. Besonders gut gefallen hat mir das Cover mit den unheimlichen Augen, die einen anzustarren scheinen. Zwischen dem Autorennamen und dem Titel ist in einer anderen Schrift und Farbe der Name Alanna zu erkennen, was es damit auf sich hat, wird im Verlauf der Geschichte erklärt.
Auf einer Baustelle wird ein erschlagenes und gekreuzigtes Opfer entdeckt. Jacqueline, 14jährige Tochter von Suse, einer heillos überforderten, allein erziehenden Mutter, wird vermisst. Bei dem Mordopfer wird der Rucksack von Jaquie und ihr toter Hund gefunden. Was ist mit dem Mädchen passiert? Kriminalhauptkommissar Frei und sein Team ermitteln. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Der Spannungsbogen, der schon auf den ersten Seiten beginnt, bleibt bis zur Aufklärung des Falls auf den letzten Seiten unerträglich hoch. Oft endet ein Kapitel mit einem heftigen Cliffhanger. Bei der Lektüre hatte ich des Öfteren ein beklemmendes Gefühl. Schwebt Jacqueline in Lebensgefahr und kann die Polizei sie noch rechtzeitig aufspüren? Diese Fragen ließen mich durch die Seiten geradezu fliegen. Die Hauptpersonen wurden gut beschrieben und haben Charaktertiefe. Suse, der überforderten Mutter konnte ich ihre Verzweiflung unbedingt nachfühlen. Interessant fand ich auch die Figur Henry Frei, ein Kommissar mit einem Ordnungszwang, einer Teenie-Tochter und einem Sohn mit Asperger-Syndrom. Seine Kollegen, die dauernd Möhren kauende Albers, und Phan Cha Lee genannt Charlie, blieben leider etwas blass, was sich in den fortsetzenden Bänden hoffentlich noch ändert. Martin Krist hat es geschafft, dass ich den Folgeband unbedingt lesen muss, zum Einen um Oskar Marek näher kennen zu lernen. Henrys früheren Vorgesetzten und Freund, der seine eigenen Probleme hat, in die Frei womöglich involviert ist. Zum Anderen scheint der Mord an Sina Weinstein auch noch nicht geklärt zu sein. Besonders spannend erzählt fand ich, als der kleine Dennis „etwas Ekliges“ auf dem Bett seiner Schwester fand. Durch mehrere Kapitel habe ich gefiebert um was es sich dabei handeln könnte, noch aufregender hätte Krist dies nicht inszenieren können. Leider war die Aufklärung in den letzten Kapiteln durch eine Wendung, zu schnell, zu hektisch und nicht ausführlich genug erklärt. Ich finde, hier ist noch Platz nach oben. Trotzdem kann ich diesen Thriller empfehlen, und vergebe knappe 4 von 5 möglichen Sternen.