Bereits in seinem Roman „Der erste Stein“ (dtv 24818) behandelte der kanadische Autor Elliott Hall (Jg. 1982) ein düsteres, religiöses Thema. Auch der zweite vorliegende Band der Noir-Serie um den Privatermittler Felix Strange spielt in einem Amerika, das von christlichen Fundamentalisten beherrscht
wird.
Die spannende Geschichte fängt mit einer E-Mail einer Kriegsveteranenvereinigung an. Darin…mehrBereits in seinem Roman „Der erste Stein“ (dtv 24818) behandelte der kanadische Autor Elliott Hall (Jg. 1982) ein düsteres, religiöses Thema. Auch der zweite vorliegende Band der Noir-Serie um den Privatermittler Felix Strange spielt in einem Amerika, das von christlichen Fundamentalisten beherrscht wird.
Die spannende Geschichte fängt mit einer E-Mail einer Kriegsveteranenvereinigung an. Darin wird Isaac Taylor von seiner Verlobten Faye Grant als vermisst gemeldet. Strange kennt Taylor noch von früher, beide waren sie mit der US-Army im Irankrieg. Taylor hatte damals in Teheran sogar Strange das Leben gerettet.
Nun ist Isaac Taylor spurlos verschwunden. Was ist mit ihm geschehen? Selbst in den Computern des FBI gibt es nicht den geringsten Beweis für seine Existenz. Armee, Finanzamt, Banken und bei anderen Behörden … überall Fehlanzeige. So, als hätte es Isaac Taylor nie gegeben.
Obwohl Felix Strange gewarnt wird, die Finger von diesem Fall zu lassen, beginnt er mit seinen privaten Ermittlungen. Über alte Bekannte knüpft er Kontakte und betreibt seine Nachforschungen, doch nirgendwo existieren Unterlagen. Scheinbar wurde hier eine ganze Existenz gelöscht. Strange findet jedoch bald heraus, dass dies kein Einzelfall ist. Im ganzen Land verschwinden Menschen … ohne irgendeine Spur zu hinterlassen.
Strange stößt bei seinen nicht ungefährlichen Recherchen auf radikale religiöse Gruppen, die die Fäden der Macht in den Händen halten. Immer mehr Verflechtungen zwischen radikalen Christen und staatlicher Macht entdeckt er. Ist die Regierung, ja der US-Präsident, vielleicht auch nur noch eine Marionette dieser religiösen Fanatiker?
„Böses mit Bösem“ ist ein politischer Thriller, der eine düstere Zukunft malt. Die Charaktere sind sehr vielschichtig dargestellt, die Dialoge flüssig und lebendig. Ein spannendes Buch von der ersten bis zur letzten Seite.
Manfred Orlick