2017 hat die Stadt Würzburg ihr erstes Baugruppenprojekt auf den Weg gebracht. Von den Münchner Projektsteuerungsspezialisten für Baugruppen, Plan Z, wurde bogevischs buero mit dem Entwurf beauftragt. Für 16 Wohnungen mit 14 Familien und 18 Kindern entstand eine Zwillingsarchitektur. Zwei quadratische Gebäude, die durch Loggien und Dachterrassen kubistische Körperlichkeit gewinnen, stehen sich gegenüber. Die Holzfassaden mit verschiedenen Fenstergrößen auf hellem Betonsockel vermitteln nach Außen, wie dieser Hybrid innen organisiert ist. Ein Treppenhauskern aus Stahlbeton trägt die Massivholz-Konstruktion der Wohnungen in 16 verschiedene Grundrisse. Ein Gemeinschaftsraum am Hof zeugt von der kommunikativen Idee der Baugruppentradition, dass ihre Mitglieder nicht nur persönliche Interessen nach günstigem Wohneigentum verfolgen, sondern auch in Nachbarschaftlichkeit investieren. In der Parkstadt Schawbing zeigt ein anderes Projekt von bogevischs buero, dass auch in der Idee der Baugenossenschaft noch jener schöne Gedanke zu Verwirklichung strebt, Mieter nicht als scheue Rehe, sondern als kontaktfreudige Sozialwesen zu behandeln. Das von dem Münchner Beamtenwohnungsverein errichtete Eckgebäude besitzt mehrere Optionen, um Hausgemeinschaft zu fördern. Hinter einer Glaswürfelwand befindet sich ein großer Gemeinschaftsraum. Davor liegt eine Spielfläche mit einer Toberampe über der Tiefgarageneinfahrt. Und auf dem Dach wurde eine Gemeinschaftsterrasse mit Küche, Holzbänken und Kastenbeeten eingeschnitten. Viele Details, von den Moiré-erzeugenden Lochblechen vor den Fenstern über das Farbkonzept bis zu dem wertigen Bodenbelag aus Kalkstein belegen, dass auch genossenschaftliches Bauen zu schönem Wohnen bei erschwinglichen Mietpreisen führt, wenn es mit klugen Designentscheidungen geplant wird. Till Briegleb
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