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Kurz nach der Versetzung des Kriminalhauptkommissars Benno Ilvetritsch von Kaiserslautern nach Mainz wird er vom Tresen der Andau zu einem Bombenanschlag auf die Geschäftsstelle des Mainzer Champagner-Vereins (MCV) gerufen. Dies ist der Anfang einer Serie von Anschlägen, an denen sich nicht nur Benno, sein Chef Alois Kalb, das Landeskriminalamt, sondern sogar das Bundeskriminalamt die Zähne ausbeißen. Mal glaubt man, der Bombenleger sei ein Einzeltäter, dann wiederum ist man felsenfest überzeugt: Internationale Terroristen machen Mainz zu ihrem Schauplatz! Oder sollte nur ein gemeiner Racheakt…mehr

Produktbeschreibung
Kurz nach der Versetzung des Kriminalhauptkommissars Benno Ilvetritsch von Kaiserslautern nach Mainz wird er vom Tresen der Andau zu einem Bombenanschlag auf die Geschäftsstelle des Mainzer Champagner-Vereins (MCV) gerufen.
Dies ist der Anfang einer Serie von Anschlägen, an denen sich nicht nur Benno, sein Chef Alois Kalb, das Landeskriminalamt, sondern sogar das Bundeskriminalamt die Zähne ausbeißen. Mal glaubt man, der Bombenleger sei ein Einzeltäter, dann wiederum ist man felsenfest überzeugt: Internationale Terroristen machen Mainz zu ihrem Schauplatz! Oder sollte nur ein gemeiner Racheakt dahinterstecken? An dieser Vorstellung verzweifelt besonders einer, Ritschi Diamand, der Vorsitzende des ruhmreichen MCV: Wer will dem Champagner-Verein das Jubiläum vermasseln? Und warum?
Aber auch die Politik weiß bald nicht mehr ein noch aus: Wie können Ministerpräsident Kurt Speck und Oberbürgermeister Micki Newweling in Mainz die Sicherheit garantieren?
Erst als eine Bombenwarnung den Rosenmontagszug infrage stellt, erkennen Benno Ilvetritsch und seine hübsche Assistentin Lara Minelli den roten Faden in den Ereignissen der letzten Monate.
Autorenporträt
Johannes Gerster wurde 1941 in Mainz geboren. Fast 22 Jahre lang gehörte er dem Deutschen Bundestag an, bevor er von 1997 bis 2006 die Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem leitete. Der Fastnacht ist Gerster seit jeher verbunden: Als Generalfeldmarschall der Ranzengarde feiert er jedes Jahr zu Fuß, zu Pferd oder auf dem Kommandowagen kräftig mit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2013

Krimisatire über Mainz
Roman von Johannes Gerster

Ein folgenreiches Techtelmechtel zwischen einem blutjungen Ballettmädchen und einem fiesen Fastnachtsfunktionär: So etwas kann man sich durchaus vorstellen an den tollen Tagen und in einer Stadt wie Mainz, wenn sich Tausende Vergnügungslustige in Gott Jokus Namen danebenbenehmen. Dass es ebendeshalb Jahre später gleich zu einer ganzen Reihe von Bombenanschlägen mit neun Toten kommen könnte, scheint dagegen eher unwahrscheinlich. Für den Buchautor Johannes Gerster - CDU-Politiker, Nahost-Experte und unermüdlich für "seine" Mainzer Ranzengarde kämpfender Ehren-Generalfeldmarschall - passt beides jedoch so gut zusammen, dass er daraus den Stoff für eine Krimisatire gemacht hat, die den eindeutig zweideutigen Titel "Bombenstimmung am Rosenmontag" trägt.

Das literarische Stilmittel der Verfremdung hat der Schreiber dabei leider und vermutlich sogar ganz bewusst außer Acht gelassen. Wenn es um den Mainzer Champagner-Verein (MCV) und dessen Präsidenten Ritschi Diamand geht, die zum Ziel womöglich international agierender Terroristen werden, braucht man zumindest in Mainz keinen Übersetzer, um die handelnden Personen aus der Geschichte herauszulesen. Und auch die Tanzschule Tillius-Tänzer sowie Oberbürgermeister Micki Newweling dürften den meisten auf Anhieb vertraut sein. Ganz zu schweigen von den als regelmäßigen Recherche- und Regenerationsorte aufgesuchten Altstadt-Kneipen wie "Andau" und "Flehlappen", deren Erwähnung allein schon das Gerster-Werk zu einem Regionalkrimi machen. Zu einem, der sich übrigens flott liest und noch dazu mit einem unerwarteten Paukenschlag endet.

Dafür werden mittendrin ein bisschen zu viele Klischees bemüht: Wie beim meist arg zerknittert daherkommenden und stets durstigen Pfälzer Kriminalhauptkommissar Benno Ilvetritsch, der als Neu-Mainzer Ermittler schmerzhaft seinen Betzenberg vermisst. Und auch das Lob auf die offenbar einzig seligmachende Ränzlegarde hätte ein wenig sparsamer dosiert werden können, weil Gerster ja eigentlich eine Krimisatire und keine Festschrift auf die "Mutter aller Garden" verfassen wollte.

So spaßig ist die ganze Sache ohnehin nicht, bei all der sinnlosen Bomberei und den vielen Toten in der Stadt. Wie die vom Oberranzengardisten erzählte Geschichte, die bisweilen dokumentarische Züge zu tragen scheint, bei dessen närrischen Mistreitern ankommt, sei dahingestellt. Messfremde, die bei der Fernsehsitzung bis dato noch nie hinter die Kulissen schauen durften und auch mit der Straßenfastnacht nicht allzu viel anfangen können, bietet das Buch hingegen eine gute Grundlage, um die nächste Kampagne besser zu verstehen. Rätselhaft bleibt bis zum Schluss nur das Tatmotiv. Hätten der oder die Bombenleger doch wissen müssen: "Himmel und Erde werden vergehen, aber die Fastnacht bleibt bestehen."

MARKUS SCHUG

Johannes Gerster: "Bombenstimmung" am Rosenmontag. Eine Krimisatire. Leinpfad Verlag Ingelheim. 9,90 Euro.

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