Die vielfältigen Transformationsprozesse im Zuge der Globalisierung stellen herkömmliche politische, gesellschaftliche und kulturelle Grenzen zunehmend in Frage. Die erhöhte Mobilität von Menschen, Kapital, Gütern, Bildern und Informationen und die durch Telekommunikationstechnologien ermöglichte dichte Vernetzung von Individuen und Organisationen über nationalstaatliche Grenzen hinweg lassen die Globalisierung als Epoche der Grenzüberschreitungen erscheinen. Damit wird jedoch keine entgrenzte Weltgesellschaft eingeläutet; eher gehen die Veränderungen althergebrachter Grenzen mit neuen Grenzziehungen und der Verschiebung ihrer Bedeutung einher.Die Publikation widmet sich dem Spannungsfeld zwischen Grenzüberschreitungen und Grenzverschiebungen in einer globalisierten Welt, das seit einigen Jahren ins Zentrum des Interesses vieler Disziplinen gerückt ist, und dabei die Chancen und Risiken, die diese Prozesse bergen, problematisieren. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Toleranz, Religion, Rechtsstaatlichkeit, Migration, Staatsbürgerschaft sowie der Transformation von familiären Bindungen sowie individuellen und kollektiven Identitäten und deren Auswirkungen auf die Herstellung von Solidarität und Ausschluss. Besondere Beachtung wird dem aussereuropäischen Kontext und der Geschlechterperspektive geschenkt. Es wird angestrebt, diese komplexen und hochaktuellen Fragen aus der Sicht der verschiedenen Sozial- und Geisteswissenschaften sowie der Rechtswissenschaft zu erhellen.Mit Beiträgen von: Sadik Al-Azm, Gadi Algazi, Johann P. Arnason, Andrea Büchler, Jean and John L. Comaroff, Rainer Forst, Johannes Jütting, Signe Howell, Ingrid Kummels, Carina Lindberg, Shalini Randeria, Judith Schlehe, Brigitte Young.
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