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In Boring Postcards Magnum photographer and postcard enthusiast Martin Parr brought together 160 of the dullest postcards of 1950s, 60s and 70s Britain to make a book that was, contrary to the conceit of its title, both fascinating and extremely funny. It was one of those ideas that seemed so obvious that no one could believe it hadn't been done before, and it caught the public imagination in a big way. In Britain Boring Postcards was discussed everywhere from daytime TV shows to art and design magazines, from local newspapers and radio stations (outraged that their town should be labelled…mehr

Produktbeschreibung
In Boring Postcards Magnum photographer and postcard enthusiast Martin Parr brought together 160 of the dullest postcards of 1950s, 60s and 70s Britain to make a book that was, contrary to the conceit of its title, both fascinating and extremely funny. It was one of those ideas that seemed so obvious that no one could believe it hadn't been done before, and it caught the public imagination in a big way. In Britain Boring Postcards was discussed everywhere from daytime TV shows to art and design magazines, from local newspapers and radio stations (outraged that their town should be labelled 'boring') to Time magazine.

Now Parr has turned his attention to the USA for a new book of Boring Postcards. Just as before, for a postcard to qualify as sufficiently 'boring', either its composition, its content, or the characters featured must be arguably boring or the photograph must be absent of anything that might conventionally be described as interesting. As the study of postcards becomes a field of academic interest, this book offers more than amusement: as a folk art recording of the non-places and non-events of post-war America, it reveals poignant insights into its social, cultural and architectural values.

Autorenporträt
The work of Martin Parr bridges the divide between art and documentary photography. His studies of the idiosyncrasies of mass culture and consumerism around the world, his innovative imagery and his prolific output have placed him firmly at the forefront of contemporary art. A member of the international photo agency Magnum, Parr is an avid collector of books and a world authority on the photobook.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Engelland ist abgebrannt
Die Kunst, langweilig zu sein: Martin Parr plündert seine Postkartensammlung
Jetzt ist es manifest: England gebührt unter den Ländern Europas Platz Eins als das hässlichste von allen.
Die Landschaft: Sie ist zerschnitten von Autobahnen. Ist keine mehrspurige Straße in Sicht, so ist das nur dem Umstand zu verdanken, dass ein öder Küstenstreifen der Fortführung einer solchen natürliche Grenzen setzt. Die Dünen, so vorhanden, erheben sich über einer grauen Brühe. Oder quietschblau koloriertes Wasser hebt sich von einer dosenerbsengrünen Rasenfläche ab, die als Wohnwagenstellplatz dient und somit die Vorstellung von ungebändigter Küstenlandschaft Lügen straft.
Die Städte: Sie wurden offenbar sämtlich in der Zeit zwischen 1950 und 1975 errichtet, da es weder in den vorhergehenden Jahrzehnten noch in den Jahren danach irgendeine Form von Städteplanung gab. Die inkriminierten Architekten kannten nur zweierlei Häusertypen - den privaten und den öffentlichen Zweckbau. Erstgenannter manifestiert sich in gleichförmigen Siedlungshäuschen, vorwiegend aus rotem Backstein, die sicherlich über billige staatliche Fördermodelle abbezahlt werden konnten. Die Colleges, die Büchereien, die Flughäfen, sie alle gehorchen in ihrer Kastenform und einfallslosen Feier des Rechten Winkels der zur Trostlosigkeit heruntergekommenen Bauhausarchitektur der Nachkriegs- und Wiederaufbau-Jahre.
Die Innenräume: Sie entsprechen haargenau den Behausungen, wenngleich ihr scheußliches Mobiliar bisweilen noch aus der Kriegszeit in den vierziger Jahren stammt. Die Menschen darin unterscheiden sich von den Möbeln kaum.
Zusammengestellt und in einem Buch herausgegeben hat diese verzweiflungswürdigen, unbegreiflicherweise auf Postkarten fest gehaltenen Szenerien der englische Fotograf Martin Parr. Mit der Sammlung seiner „Boring Postcards” liefert Parr den ironischen Kommentar zu einer auch in ihrem gebildeten Bereich völlig durchproletarisierten Gesellschaft und den ostentativen Gegenentwurf zu den Idyllen von Pilcher-Land.
EVA-ELISABETH FISCHER
MARTIN PARR: Boring Postcards. Phaidon Verlag, Berlin 2004. 176 Seiten, 9,95 Euro.
Unser Auto, unser Wohnwagen, unser Swimming Pool: Bescheidener Wohlstand schützt nicht vor schlechtem Design, schlechtem Geschmack und schlechter Architektur: Unsere Abbildungen, allesamt Postkarten englischer Provenienz, zeigen das Reighton Sands Holiday Village, eine Kurve auf Porlock Hill, Sevenoaks, und das Schwimmbad in Crosby. Fotos.: J. Salmon Ltd., Sevenoaks (oben), ETW Dennis & Sons Ltd. (2, unten) / Phaidon
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