Der öffentliche Raum der europäischen Metropolen ist als jedermann zugängliche städtische Platzanlage heute bereits zu einer knappen und daher kostbaren Ressource geworden. Die Degradierung des städtischen Freiraums zur bloßen Verkehrsfläche und der globale Rückzug alles Öffentlichen haben aber auch zu einem kritischen Bewusstsein um die gesellschaftliche Bedeutung dieser alten Zone kommunikativen Austauschs geführt. Boris Podrecca hat wie kein anderer europäischer Architekt zur aktuellen Kultivierung dieses städtebaulichen Spezialbereichs beigetragen. Podrecca arbeitet mit feinem Sensorium im Schnittbereich der romanischen, slawischen und deutschen Kulturtraditionen, seine Platzgestaltungen in Verona, Salzburg und Piran reflektieren auf subtile Art Lebensweisen im öffentlichen Raum. Das Buch bietet eine großzügige Werkdokumentation von 40 Projekten und ausgeführten Arbeiten in Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien sowie eine kulturgeschichtliche Einführung vonWerner Oechslin.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In einer kurzen Rezension würdigt Robert Kaltenbrunner den Wiener Architekten Boris Podrecca, der mit vierzig Beispielen für die Gestaltung von öffentlichem Raum in dieser Monografie vorgestellt wird. Der Band demonstriert, wie Podrecca "kulturelle Tradition" und "sinnliche Gestaltung" in seinen Platzanlagen immer wieder neu verbindet, und er zeigt die charakteristische Formsprache des Architekten, der sich "sparsamer Mittel" und einer "präzisen Chirurgie" bedient, wenn es um die Gestaltung von Plätzen in Treviso, Verona oder Slowenien geht, so der Rezensent angetan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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