Das Spektrum des Sports in den Medien wird immer enger. Die Klicks im Internet bestimmen, was wichtig ist. Und so dreht sich alles um Fussball, Eishockey und Roger Federer. Martin Born, Sportjournalist aus Leidenschaft mit 50 Jahren Erfahrung, fand diese Entwicklung bedenklich. Er freute sich deshalb doppelt, als sich im Oktober 2009 die Möglichkeit bot, »born free« zu sein, alle zwei Wochen eine Kolumne zu schreiben und seiner Sicht auf den Sport eine Stimme zu geben: den Sport in seiner Vielfalt, mit seinen Emotionen, seinen Geschichten, auch aus längst vergangener Zeit. Der Autor schwamm auch mal gegen den Strom, selbst wenn er als Berner wusste, dass so etwas in der Aare chancenlos ist. Dabei setzte er sich ein für einen Geprügelten, wehrte sich für den von Dopingenthüllungen gedemütigten Radsport und wagte die Aussage, dass dort vieles besser und sauberer geworden sei. Corona bereitete im Frühjahr 2020 der anderen Sicht der Dinge ein Ende. Nach dem Lockdown mit stark reduzierter Sportberichterstattung entschieden die Klicks, dass die Kolumne sanft entschlafen zu lassen sei. Grund genug, 100 ausgewählte Beiträge aus 12 Jahren Tages-Anzeiger in die Zukunft zu retten. Borns Velokollege Marc Locatelli hat sie illustriert.