„Bornholmer Finale“ ist der Titel von Katharina Peters neuem Buch aus der Sara-Pirol-Serie. Und der vierte Teil der Reihe ist tatsächlich ein Finale, wer die Autorin kennt, weiß allerdings, dass es vermutlich nicht das Ende ist. Allerdings findet die Geschichte um Saras Vater Bernd Pirohl und seine
rechtsextremistischen Verstrickungen ein (vorläufiges) Ende und für den Moment sind keine Fragen…mehr„Bornholmer Finale“ ist der Titel von Katharina Peters neuem Buch aus der Sara-Pirol-Serie. Und der vierte Teil der Reihe ist tatsächlich ein Finale, wer die Autorin kennt, weiß allerdings, dass es vermutlich nicht das Ende ist. Allerdings findet die Geschichte um Saras Vater Bernd Pirohl und seine rechtsextremistischen Verstrickungen ein (vorläufiges) Ende und für den Moment sind keine Fragen offen. Allerdings machte die Masse an Informationen und Aufklärungen das Buch für mich trotz reichlich Spannung ein wenig überladen.
Aber von vorn.
Sara Pirohl ist Verbindungsbeamtin des BKA auf der dänischen Insel Bornholm. Ihr Vater Bernd, ehemals angesehener Anwalt, hatte Verbindungen ins rechtsextreme Milieu und war von seiner Tochter enttarnt worden. Angeblich starb er bei einer Operation während seiner Haftzeit. Als aber auf Bornholm eine Leiche gefunden wird, erkennt Sara ihn sofort als das Schussopfer. Offenbar war ihr Vater unter dem Namen Georg Hansen ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden und hatte unter neuer Identität gelebt. Wollte er sie auf Bornholm treffen? Hatte er auch nach seiner Aufnahme ins Zeugenschutzprogramm seine Finger immer noch in dem rechten Netzwerk? Und wer hat ihn trotz seiner Tarnung gefunden und erschossen? Sara findet sich unversehens in Ermittlungen wieder, die sie mit allen möglichen Bekannten aus den vorherigen Teilen der Serie noch einmal zusammenführen sollen. Und sie werden wie gewohnt gefährlich für alle Beteiligten, nicht zuletzt für ihren untergetauchten Ex-Freund, den Journalisten Frederik.
Wow. Also selbst für altgediente Fans von Katharina Peters war das Buch wirklich kompliziert. Ich musste tief im Gedächtnis graben, weil sie sich auf Dinge aus alten Fällen und anderen Büchern bezieht und reichlich Menschen sowohl aus den anderen Teilen der Serie als auch aus ihren anderen Serien auftauchen. Das ist echt Training für meine grauen Zellen gewesen. Zum Glück ist der Schreibstil wie gewohnt eher einfach und sehr geradlinig, sonst wäre das Buch für das Genre fast zu anstrengend geworden. Ungewohnt anstrengend fand ich auch den Einstieg ins Buch, der mir zu langatmig war. Die Geschichte nahm langsam Fahrt auf, wurde aber für mich auch immer wieder etwas ausgebremst, da die Autorin sehr oft in Erklärungen auf die Vorgängerbände zurückblickt. Zwar schafft sie es so, auch für „Neulinge“, die die anderen Teile nicht kennen, keine Lücken entstehen zu lassen, für Kenner der Reihe wird es allerdings etwas langatmig, um nicht zu sagen, es wird stellenweise langweilig.
Mit der Zeit wurde das Buch allerdings sehr spannend und sehr politisch aktuell. Rechte Netzwerke, die Corona-Pandemie, Kompetenzgerangel unter Kollegen und Intrigen, wohin man sieht, dazu reichlich Spuren für die Ermittelnden in alle möglichen Richtungen. So bin ich es von der Autorin gewohnt. Spannend war für mich auch, dass ich zwischendurch das Gespür dafür verloren habe, wer in der Geschichte gut und wer böse ist, das passiert mir eher selten. Die Charaktere sind wie immer gut beschrieben, die meisten kannte ich ja schon aus den anderen Teilen der Serie, ihre Entwicklung konnte man miterleben. Der Schluss kam überraschend, ist aber stimmig und es gibt keine losen Enden. Natürlich könnte man das Buch einzeln lesen, ohne die anderen Teile der Serie zu kennen, aber ganz ehrlich, warum sollte man? Die anderen Bücher sind mindestens genauso gut. Von mir für diesen gelungenen Schlusspunkt wegen der zahlreichen etwas langatmigen Passagen und der ungewohnt vielen Fehler vier Sterne.