In der Rivalität der europäischen Mächte im Bemühen um koloniale Expansion in Übersee war Österreich-Ungarn, bedingt durch seine Lage als Kontinentalmacht, nicht sehr erfolgreich gewesen. Deshalb ergriff man am Berliner Kongress (1878) die gebotene Möglichkeit, sich Bosnien und die Herzegowina gewissermaßen als "Kolonie vor der Haustüre" zulasten des osmanischen Reiches einverleiben zu können. Der Einmarsch der österreichisch-ungarischen Truppen in Bosnien und der Herzegowina gestaltete sich allerdings nicht so einfach, wie es sich die österreichische Politik vorgestellt hatte. Man träumte von…mehr
In der Rivalität der europäischen Mächte im Bemühen um koloniale Expansion in Übersee war Österreich-Ungarn, bedingt durch seine Lage als Kontinentalmacht, nicht sehr erfolgreich gewesen. Deshalb ergriff man am Berliner Kongress (1878) die gebotene Möglichkeit, sich Bosnien und die Herzegowina gewissermaßen als "Kolonie vor der Haustüre" zulasten des osmanischen Reiches einverleiben zu können. Der Einmarsch der österreichisch-ungarischen Truppen in Bosnien und der Herzegowina gestaltete sich allerdings nicht so einfach, wie es sich die österreichische Politik vorgestellt hatte. Man träumte von einer Bevölkerung, die der einmarschierenden Truppe als Befreier vom osmanischen Joch zujubeln würde. Das Gegenteil war der Fall: es kam zu heftigen Gefechten. Dies alles war ein Vorgeschmack darauf, dass es nicht einfach werden würde, das Land zu befrieden und die Sicherheit der Bevölkerung gegenüber marodierenden Banden und Aufständischen zu gewährleisten. Aus diesem Grund widmet sich dasBuch mehr als bisher erschienene "Habsburg-Nostalgien" ausführlich den militärhistorischen Fakten, aber es erschöpft sich nicht nur darin. Es zeigt auf, wie Österreich-Ungarn als Entwickler und "Investor" in dem neuen Kronland tätig wird (z.B. Verkehr, Bahn-und Postwesen, Bautätigkeit, Bildungswesen) und dadurch zum Aufschwung der im ottomanischen Reich stark vernachlässigten Provinz beiträgt. Schließlich trägt auch der orientalische Reiz des Landes..- verbunden mit landschaftlicher Schönheit und vielen Heilquellen..- schnell dazu bei, den Fremdenverkehr für mittel- und westeuropäische Reisende attraktiv zu machen.Viele Bosnier verbinden auch heute noch eine positiv tradierte Erinnerung an die vierzig Jahre österreichisch-ungarischer Herrschaft in ihrem Land. Davon zeugen auch viele Geschichten und Anekdoten, von denen einige in diesem Buch berichtet werden.
Helmut FriedrichsmeierUniv.-Prof Dr., geboren 1944 in Bad Ischl.Obwohl die Schwerpunkte seines Berufslebens auf den wenig "romantisch-nostalgischen" Bereich der Wirtschafts-und Managementwissenschaften fokussiert waren, verbindet ihn - nicht zuletzt bedingt durch den Ort seiner Kindheit als der seinerzeitigen Sommerresidenz des Kaisers - ein besonderes Interesse mit der ehemaligen Donaumonarchie, und da insbesondere mit dem späteren Kronland Bosnien-Herzegowina. Mehrere "Zufälligkeiten" in seinem bisherigen Leben haben dazu geführt, sich intensiver mit diesem Land und seiner Geschichte während der Zugehörigkeit dieses Landes zur Monarchie zu befassen. Mit dem vorliegenden Buch erweist er als einer der beiden Herausgeber diesem Land und seiner Stellung in der österreichisch-ungarischen Monarchie eine umfassende, in seiner textlichen und bildlichen Vielfalt bisher nur wenig dokumentierten Darstellung seine Referenz.Michael Pesendorfer, Mag. Dr. iur.; Jahrgang 1961, Berufsoffiz
ier. Seit 1998 nahm er an mehreren friedenunterstützenden Einsätzen des Österreichischen Bundesheeres am Westbalkan in der Funktion als Chefrechtsberater teil. Dazwischen arbeitete er einige Jahre als Jurist im Militärstab der Europäischen Union in Brüssel und findet derzeit seine Verwendung im militärdiplomatischen Dienst als österreichischer Verteidigungsattaché in Bosnien-Herzegowina. Daraus leitet sich sein großes Interesse an der Geschichte des Balkans ab.
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