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«Auditive Poesie» nennt Gerhard Rühm «alle jene poetischen Produkte, in denen Sprachklang und Artikulation bewusst mitkomponiert wurden, konstituierende Bestandteile des Textes sind». «Sprechtexte» sind zum unmittelbaren Vortrag bestimmt. Wortklang, etwa im gereimten Gedicht, ist ein altes poetisches Mittel, das schon beim Lesen sinnfällig wird und damit auch visuelle Qualität gewinnt. Ein «Sprechtext» jedoch «muss über den mitkomponierten Sprachklang hinaus eine Information vermitteln, die überhaupt erst durch die akustische Realisation des Textes rezipierbar wird». Die Differenzierung des…mehr

Produktbeschreibung
«Auditive Poesie» nennt Gerhard Rühm «alle jene poetischen Produkte, in denen Sprachklang und Artikulation bewusst mitkomponiert wurden, konstituierende Bestandteile des Textes sind».
«Sprechtexte» sind zum unmittelbaren Vortrag bestimmt. Wortklang, etwa im gereimten Gedicht, ist ein altes poetisches Mittel, das schon beim Lesen sinnfällig wird und damit auch visuelle Qualität gewinnt. Ein «Sprechtext» jedoch «muss über den mitkomponierten Sprachklang hinaus eine Information vermitteln, die überhaupt erst durch die akustische Realisation des Textes rezipierbar wird». Die Differenzierung des Wortes in seinem Ausdruck wie in seiner Bedeutung geschieht durch den musikalischen Ausdrucksgestus der Stimme - Lautstärke, Klangfarbe, Tonhöhe und Sprechtempo. Die reine Lautdichtung, die in Rühms «Sprechtexten» immer wieder aufscheint, markiert einen Extremfall «auditiver Poesie».
Rühms «gesammelte Sprechtexte» werden erstmals präsentiert in der dafür besonders sinnvollen Kombination von Buch und Kassette. Hörbares und Lesbares bilden so eine ideale Ergänzung zum Verständnis der Texte als «poetisches Ereignis».
Zahlreiche Texte in diesem Band sind Erstveröffentlichungen.
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Autorenporträt
Gerhard Rühm wurde 1930 in Wien geboren, Studium an der Staatsakademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien (Klavier und Komposition), danach privat bei Josef Matthias Hauer. Beschäftigung mit orientalischer Musik während eines längeren Aufenthalts im Libanon. 1952 erste Lautgedichte, Mitbegründer der 'Wiener Gruppe' (Achleitner, Artmann, Bayer, Rühm, Wiener). In den fünfziger und sechziger Jahren überwiegend literarisch tätig, von Anfang an aber intermedial orientiert, entwickelte er Dichtung vor allem in Grenzbereichen weiter, sowohl zur bildenden Kunst (visuelle Poesie, gestische und konzeptionelle Zeichnungen, visuelle Musik, Fotomontagen, Buchobjekte ...) als auch zur Musik (auditive Poesie als Vortrags- und Tonbandtexte, Chansons, dokumentarische Melodramen, Vokalensembles, konzeptionelle Klavierstücke wie Text-Ton-Transformationen - 'Tondichtungen' im buchstäblichen Sinn ...). Entsprechend umfasst sein Wirkungsbereich literarische Publikationen (bei Rowohlt, Luchterhand

, Hanser, Residenz sowie kleineren Verlagen), Ausstellungen, Vorträge, Konzerte und Theateraufführungen. Wichtige Beiträge zum 'Neuen Hörspiel' (Karl Sczuka-Preis 1977, Hörspielpreis der Kriegsblinden 1983), österreichischer Würdigungspreis für Literatur. Preis der Stadt Wien. Lehrt seit 1972 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Lebt in Köln.