Faktenreichtum und Fabulierfreude in einem sehr modern anmutenden Layout,
illustriert mit über 540 Abbildungen
Kaum eine Sportart wird auf den fünf Kontinenten über alle kulturellen Unterschiede hinweg mit der gleichen Intensität ausgeübt und mitverfolgt wie das Boxen. Boxen bleibt umstritten; Popularität hat es mehr als genug. Denn überall erzählt die Sprache der Fäuste vor wechselnder Kulisse die gleiche Geschichte von Mut, Behauptung, Untergang und Rückkehr.
Diese Geschichte erzählt jetzt Bertram Job, Autor mit konstantem Box-Faible. Zwei Bücher hatte er bereits über das Boxen geschrieben. In einem ehrgeizigen und bislang einzigartigen Unterfangen, das fast drei Jahre in Anspruch nahm, wollte er nun "alles Relevante zum Thema in einem einzigen Buch unterbringen".
Relevant - das sind die Menschen, die diesen Sport prägen. Die unglaublich mutigen Athleten: So gut betreut und trainiert sie sein mögen, im Ring sind sie allein. Relevant - das sind die Siege und Niederlagen, die fast schon altmodisch anmutenden Rituale im Ring. Relevant - das ist die Atmosphäre in den Gyms und Trainingscamps. Das ist, mit anderen Worten, die sehr eigene Binnenwelt der Boxszene mit ihren vergänglichen Königen, in der sich Parvenus mit Prominenten mischen und Geschäfte in Millionenhöhe noch heute per Handschlag besiegelt werden.
Auf 420 Seiten hat Bertram Job das ganze Drama des Kampfs eingefangen. Im ersten Teil widmet er sich den Boxern und stellt eine Galerie der größten Champions vor. Im zweiten Teil präsentiert er die größten Ringduelle in mehreren Teilen, im dritten Teil untersucht er die Hinter- und Abgründe des Boxbusiness. Der Anhang dieses Kompendiums in Sachen Boxen enthält eine Liste aller Weltmeister der Moderne in allen Gewichtsklassen und sämtliche Olympiasieger. Als roter Faden ziehen sich die Round-Trips namhafter Autoren aus aller Welt durch das Buch, die über die Entwicklung des Boxsports in ihren Kulturen berichten.
illustriert mit über 540 Abbildungen
Kaum eine Sportart wird auf den fünf Kontinenten über alle kulturellen Unterschiede hinweg mit der gleichen Intensität ausgeübt und mitverfolgt wie das Boxen. Boxen bleibt umstritten; Popularität hat es mehr als genug. Denn überall erzählt die Sprache der Fäuste vor wechselnder Kulisse die gleiche Geschichte von Mut, Behauptung, Untergang und Rückkehr.
Diese Geschichte erzählt jetzt Bertram Job, Autor mit konstantem Box-Faible. Zwei Bücher hatte er bereits über das Boxen geschrieben. In einem ehrgeizigen und bislang einzigartigen Unterfangen, das fast drei Jahre in Anspruch nahm, wollte er nun "alles Relevante zum Thema in einem einzigen Buch unterbringen".
Relevant - das sind die Menschen, die diesen Sport prägen. Die unglaublich mutigen Athleten: So gut betreut und trainiert sie sein mögen, im Ring sind sie allein. Relevant - das sind die Siege und Niederlagen, die fast schon altmodisch anmutenden Rituale im Ring. Relevant - das ist die Atmosphäre in den Gyms und Trainingscamps. Das ist, mit anderen Worten, die sehr eigene Binnenwelt der Boxszene mit ihren vergänglichen Königen, in der sich Parvenus mit Prominenten mischen und Geschäfte in Millionenhöhe noch heute per Handschlag besiegelt werden.
Auf 420 Seiten hat Bertram Job das ganze Drama des Kampfs eingefangen. Im ersten Teil widmet er sich den Boxern und stellt eine Galerie der größten Champions vor. Im zweiten Teil präsentiert er die größten Ringduelle in mehreren Teilen, im dritten Teil untersucht er die Hinter- und Abgründe des Boxbusiness. Der Anhang dieses Kompendiums in Sachen Boxen enthält eine Liste aller Weltmeister der Moderne in allen Gewichtsklassen und sämtliche Olympiasieger. Als roter Faden ziehen sich die Round-Trips namhafter Autoren aus aller Welt durch das Buch, die über die Entwicklung des Boxsports in ihren Kulturen berichten.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hans-Joachim Leyenberg ist begeistert: "Bertram Job weiß alles übers Boxen!" Und laut Rezensent hat er sein Wissen auch noch ansprechend auf 400 Seiten mit 540 Abbildungen untergebracht. Ein Lob geht auch an den Verlag für ein mutiges Layout, das manchmal allerdings die Lesbarkeit der Texte erschwere. Leyenberg bescheinigt dem langjährigen Boxfan, dass ihm sein Vorhaben gelungen ist, "alles Relevante zum Thema in einem einzigen Buch" unterzubringen - das umfasst sowohl Boxgeschichte und Boxerportraits als auch Produktkunde über Handschuhe, Boxerstiefel, Mund- und Tiefschutz. Einziger Wermutstropfen für den Rezensenten ist, dass Max Schmeling keine Doppelseite bekommen hat - "eigentlich ein Muss". Das ändere für Leyenberg natürlich nichts daran, dass dem Autor mit dem schwergewichtigen Buch "faktenreich und fabulierend zugleich der große Wurf gelungen" ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.07.2003Logenplatz für den Leser am Ring
Basisarbeit, großer Wurf: Bertram Job weiß alles übers Boxen
Das Schwergewicht ist die Königsklasse des Boxens. Dieses schwergewichtige Buch vom Volumen eines üppigen Foto-oder Briefmarkenalbums ist das Nonplusultra unter den Boxbüchern. Auf mehr als vierhundert Seiten schildert Bertram Job "die Sprache der Fäuste vor wechselnder Kulisse". Es ist die immer wiederkehrende Geschichte von Mut, Behauptung, Untergang und Rückkehr. "Boxer siegen und verlieren so triumphal oder so demütigend, so spektakulär wie kaum ein anderer Athlet." Vielleicht macht das die Anziehungskraft dieses Sports aus, mit der sich Job im Vorwort befaßt. Er ist ein Aficionado des Preisboxens, aber hat sich ihm nicht mit Haut und Haaren verschrieben. Er saß und sitzt für Magazine und Zeitungen am Ring, er hat für den Boxstall von Sauerland Promotion gearbeitet, war kurz in Lohn und Brot des Bundes Deutscher Berufsboxer. Er hat zuviel gesehen und erfahren, um sich vereinnahmen zu lassen, kurzsichtig zu werden für die Schattenseiten des Gewerbes. Für Job ist das gesundheitliche Risiko der Athleten kein Tabu, sondern Faktum. Weiße Zahlen auf schwarzem Grund dokumentieren im Buch die Statistik der Todesfälle im Boxen von den Jahren 1918 (drei) bis 2001 (sechs). Die Statistik wird weitergeführt werden müssen.
Job geht in die Historie zurück, nimmt den Leser mit auf die Reise und beschreibt die Boxszene auf den Kontinenten auch außerhalb Europas. Er vergißt die Amateure nicht, er leistet mit Glossar, Produktkunde über Handschuhe, Boxerstiefel, Mund- und Tiefschutz, Trainingsmethoden und "kleiner Boxschule" Basisarbeit. Er porträtiert die Champions, ohne in die Heldenverehrung abzugleiten. Daß Max Schmeling keine Doppelseite unter den "Absoluten Königen" gewidmet wird - eigentlich ein Muß -, erklärt der Herausgeber mit dem Ehrgeiz, ein "internationales Buch" auf den Markt bringen zu wollen. Die englische Übersetzung für Australien, Großbritannien, Südafrika und die Vereinigten Staaten ist fast abgeschlossen, eine niederländische Ausgabe wird folgen.
Das Layout ist mutig bis an die Grenze der Lesbarkeit mancher Texte. Ein Großteil der fünfhundertvierzig Abbildungen stammt aus dem Hause Getty-Images, eine Schatzkammer, die zurückreicht bis in die frühen Tage der Fotografie. Der Autor mit dem konstanten Box-Faible hat sich rund drei Jahre Zeit genommen, um "alles Relevante zum Thema in einem einzigen Buch" unterzubringen. Ihm ist damit faktenreich und fabulierfreudig zugleich der große Wurf gelungen. Für den Preis einer Eintrittskarte der unteren Kategorie weitab vom Seilgeviert bekommt der Leser einen Logenplatz. Dabei gewinnt er einen authentischen Blick auf die Binnenwelt der Boxszene mit ihren vergänglichen Königen, in der sich Parvenüs mit Prominenten mischen.
Im Kapitel "Auguren und Chronisten" dieses Kompendiums zum Thema Boxen nimmt sich Job auch der Printmedien und ihrer Chronisten an. Da gebe es "Edelfedern und Nulpen, Chronisten und Moralisten - sie alle gehören zu einer Welt aus Wörtern, in der es so viele Qualitätsunterschiede gibt wie bei den Athleten im Ring". Einverstanden. Der Rezensent legt sich fest: Bertram Job ist Chronist, Edelfeder und Moralist. Ein Schwergewicht in seinem Metier.
HANS-JOACHIM LEYENBERG.
Bertram Job: "Boxen". Feierabend Verlag, Berlin 2003. 420 S., 540 Abb., geb., 49,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Basisarbeit, großer Wurf: Bertram Job weiß alles übers Boxen
Das Schwergewicht ist die Königsklasse des Boxens. Dieses schwergewichtige Buch vom Volumen eines üppigen Foto-oder Briefmarkenalbums ist das Nonplusultra unter den Boxbüchern. Auf mehr als vierhundert Seiten schildert Bertram Job "die Sprache der Fäuste vor wechselnder Kulisse". Es ist die immer wiederkehrende Geschichte von Mut, Behauptung, Untergang und Rückkehr. "Boxer siegen und verlieren so triumphal oder so demütigend, so spektakulär wie kaum ein anderer Athlet." Vielleicht macht das die Anziehungskraft dieses Sports aus, mit der sich Job im Vorwort befaßt. Er ist ein Aficionado des Preisboxens, aber hat sich ihm nicht mit Haut und Haaren verschrieben. Er saß und sitzt für Magazine und Zeitungen am Ring, er hat für den Boxstall von Sauerland Promotion gearbeitet, war kurz in Lohn und Brot des Bundes Deutscher Berufsboxer. Er hat zuviel gesehen und erfahren, um sich vereinnahmen zu lassen, kurzsichtig zu werden für die Schattenseiten des Gewerbes. Für Job ist das gesundheitliche Risiko der Athleten kein Tabu, sondern Faktum. Weiße Zahlen auf schwarzem Grund dokumentieren im Buch die Statistik der Todesfälle im Boxen von den Jahren 1918 (drei) bis 2001 (sechs). Die Statistik wird weitergeführt werden müssen.
Job geht in die Historie zurück, nimmt den Leser mit auf die Reise und beschreibt die Boxszene auf den Kontinenten auch außerhalb Europas. Er vergißt die Amateure nicht, er leistet mit Glossar, Produktkunde über Handschuhe, Boxerstiefel, Mund- und Tiefschutz, Trainingsmethoden und "kleiner Boxschule" Basisarbeit. Er porträtiert die Champions, ohne in die Heldenverehrung abzugleiten. Daß Max Schmeling keine Doppelseite unter den "Absoluten Königen" gewidmet wird - eigentlich ein Muß -, erklärt der Herausgeber mit dem Ehrgeiz, ein "internationales Buch" auf den Markt bringen zu wollen. Die englische Übersetzung für Australien, Großbritannien, Südafrika und die Vereinigten Staaten ist fast abgeschlossen, eine niederländische Ausgabe wird folgen.
Das Layout ist mutig bis an die Grenze der Lesbarkeit mancher Texte. Ein Großteil der fünfhundertvierzig Abbildungen stammt aus dem Hause Getty-Images, eine Schatzkammer, die zurückreicht bis in die frühen Tage der Fotografie. Der Autor mit dem konstanten Box-Faible hat sich rund drei Jahre Zeit genommen, um "alles Relevante zum Thema in einem einzigen Buch" unterzubringen. Ihm ist damit faktenreich und fabulierfreudig zugleich der große Wurf gelungen. Für den Preis einer Eintrittskarte der unteren Kategorie weitab vom Seilgeviert bekommt der Leser einen Logenplatz. Dabei gewinnt er einen authentischen Blick auf die Binnenwelt der Boxszene mit ihren vergänglichen Königen, in der sich Parvenüs mit Prominenten mischen.
Im Kapitel "Auguren und Chronisten" dieses Kompendiums zum Thema Boxen nimmt sich Job auch der Printmedien und ihrer Chronisten an. Da gebe es "Edelfedern und Nulpen, Chronisten und Moralisten - sie alle gehören zu einer Welt aus Wörtern, in der es so viele Qualitätsunterschiede gibt wie bei den Athleten im Ring". Einverstanden. Der Rezensent legt sich fest: Bertram Job ist Chronist, Edelfeder und Moralist. Ein Schwergewicht in seinem Metier.
HANS-JOACHIM LEYENBERG.
Bertram Job: "Boxen". Feierabend Verlag, Berlin 2003. 420 S., 540 Abb., geb., 49,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main