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Boxen ist Volkssport Nr. 1 in Kuba und Teil der kulturellen Identität. Die oftmals martialisch dargestellte Kampfkunst findet hier zu ungeahnter Eleganz und technischer Perfektion. Katharina Alt hat die Protagonisten des Sports natürlich und authentisch zu Hause, im Ring oder auf den Straßen Havannas fotografiert.
Vom olympischen Kader über junge Talente bis hin zu Nationalidolen und Trainern - jedes der einfühlsamen Portraits spiegelt die kubanische Leidenschaft für den Sport. Boxstars wie Héctor Vinent Charón, Félix Savón Fabre, Julio César La Cruz und Emilio Correa Bayeux treffen auf
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Produktbeschreibung
Boxen ist Volkssport Nr. 1 in Kuba und Teil der kulturellen Identität. Die oftmals martialisch dargestellte Kampfkunst findet hier zu ungeahnter Eleganz und technischer Perfektion. Katharina Alt hat die Protagonisten des Sports natürlich und authentisch zu Hause, im Ring oder auf den Straßen Havannas fotografiert.

Vom olympischen Kader über junge Talente bis hin zu Nationalidolen und Trainern - jedes der einfühlsamen Portraits spiegelt die kubanische Leidenschaft für den Sport. Boxstars wie Héctor Vinent Charón, Félix Savón Fabre, Julio César La Cruz und Emilio Correa Bayeux treffen auf weitere Talente - insgesamt versammelt der Band 22 Medaillen-Gewinner. Ergänzt durch die zwölf Runden umfassende Boxgeschichte von Michael Schleicher rund um Kid Chocolate und Kid Gavilán wird das Faszinosum dieses Weltsports hautnah miterlebbar. Denn dieses Jahr gilt für Kuba mehr denn je: »Boxen ist das Leben selbst«, so Joyce Carol Oates.

Im Band versammelte Boxer:
Arlen Lopez Cardona, 75 kg, Goldmedaille bei der Weltmeisterschafte 2015 in Doha
Erislandy Savón Cotilla, 91 kg, Goldmedaille bei der Weltmeisterschafte 2015 in Doha
Lázaro Jorge Álvarez Estrada, 60 kg, Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2011 in Baku, 2013 in Almaty und 2015 in Doha, Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio
Lenier Pero Justiz, 91 kg
Luis Oliva Gener, 64 kg
Julio César La Cruz, 81 kg, Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2011 in Baku, 2013 in Almaty und 2015 in Doha, Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio
Yasnier Toledo López, 64 kg, Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft 2015 in Doha, Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London
Armando Martínez, 60 kg
Joahnys Oscar Argilagos Perez, 49 kg, Goldmedaille bei der Weltmeisterschafte 2015 in Doha
Emmanuel Reyes Pla, 81 kg
Robeisy Ramirez, 56 kg, Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio
Roniel Iglesias Sotolongo, 69 kg, Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2009 in Milan, Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und Goldmedaille bei den Olympischen Spiele 2012 in London
Yosbani Veitía, 52 kg, Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft 2015 in Doha

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.02.2017

So nimm denn meine Fäuste

Junge attraktive Sportler in den pittoresk verfallenen Straßen von Havanna, die Augen zur Kamera gerichtet, die Daumen in den Taschen ihrer Sporthosen oder kunstvoll zerrissenen Jeans, die Oberkörper nackt. Das wirkt für einen Augenblick wie Pin-up-Erotik für Kuba-Fans beiderlei Geschlechts. Und es könnte sich auch einfach nur um eine neue Facette jenes Stillstandes handeln, der seit Jahrzehnten mit dem kommunistischen Inselstaat assoziiert wird. Doch weiß die Fotografin Katharina Alt in ihrem opulent gestalteten Bildband "Boxing Cuba" mehr zu bieten als die Visualisierung alteuropäischer Phantasmen. In klugen Texten wird auf Deutsch und Englisch eine kurze Kulturgeschichte des Boxens erzählt und die historische sowie aktuelle Bedeutung dieses Sportes für Kuba referiert, das Eigentliche aber bleiben die Bilder, die keineswegs Kämpfe zeigen, sondern die Physiognomien der Sportler: aufstrebende Amateure von der Straße, Goldmedaillengewinner der vergangenen Jahre, auch Champions längst vergangener Zeiten. Gerade in deren Gesichtern ist geradezu herzzerreißend viel Desillusion in den Zügen zu lesen, habituell abgelagerte Enttäuschung - und dennoch: Welche Verschmitztheit steckt in den müden Augen, wie viel tapfer verteidigte Lebenslust und Güte! Bei den Trainern indessen, die sich Katharina Alts Kamera aussetzten, ist jene wachsame Härte, vermischt mit Furcht, zu entdecken, die man zuletzt vor Jahrzehnten in den Gesichtern ostdeutscher und sowjetischer Teamchefs gesehen hat. Denn selbstverständlich ist auf Kuba das Boxen nicht nur Sport, sondern auch ein politisiertes Prestigeprojekt, um international im doppelten Wortsinn zu punkten und individuelle Leistung auf dem Altar des Regimes darzubringen. Was Wunder, dass in der Spätphase von Fidel Castros Herrschaft immer mehr Sportler geflüchtet sind (während der Olympischen Spiele 2008 in Peking allein fünf Boxer) und es eine von Raúl Castros halbherzigen Reformen brauchte, um wenigstens den Nachwuchs im Land zu halten. Seit 2013 ist deshalb das Verbot von Auslandsengagements aufgehoben, solange sich die Boxer verpflichten, weiterhin für Kubas Nationalmannschaft zur Verfügung zu stehen. Ein Blick in die selbstbewussten Gesichter der Jüngeren (und auf die aus den Jeans keck herausschauenden Markennamen ihrer Slips) signalisiert freilich vor allem eines: Die anachronistische Reglementierungswut der greisen Parteioberen läuft längst ins Leere - und muss nicht einmal mehr weggeboxt werden.

mart

"Boxing Cuba. From Backyards to World Championship" von Katharina Alt. Hirmer Verlag, München 2016. 184 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 34,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Die Fotografin Katharina Alt hat die Eleganz des kubanischen Volkssports eingefangen. Auch im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele in Rio eine Pflichtlektüre für alle Box-Fans.«
Playboy