Klöster,Stifte und Kommenden prägten als christliche Lebensräume die brandenburgische Kulturlandschaft des Mittelalters. Ihre Zeugnisse im städtischen und ländlichen Gebiet machen sie für die Gegenwart zu besonderen Erinnerungsorten. Mit dem Brandenburgischen Klosterbuch liegt dazu erstmals ein verlässliches Werk hoher fachlicher Qualität mit zahlreichen Karten und Abbildungen vor, das umfassend Auskunft gibt über Bedeutung und Selbstverständnis der mehr als 100 ehemaligen geistlichen Gemeinschaften in den historischen Landschaften der Mark Brandenburg und der heutigen Länder Brandenburg und Berlin. Die alphabetisch und systematisch gegliederten Beiträge sowie übergreifende Aufsätze beschreiben die brandenburgische Klosterlandschaft, sie zeigen in mannigfaltigen europäischen Bezügen deren Gesicht. Das Brandenburgische Klosterbuch ist ein Handbuch für ein breites Lesepublikum und die Fachwissenschaft.Opulentes Nachschlagewerk zur Landesgeschichte. Über 100 Klosterstandorte mit zahlreichen, durchgängig vierfarbigen Abbildungen und detaillierten Karten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.05.2007Ein Pionierwerk führt durch kühle Gemäuer
Die Vielfalt von Brandenburgs Klöstern ist jetzt historisch erfasst und vorbildlich beschrieben
Als Theodor Fontane auf seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" im Frühjahr 1870 die Ruinen des Zisterzienserklosters Chorin besichtigt, erlebt er einen trüben Nachmittag. Die "sang- und klanglose Öde des Innern" brüskiert seine romantischen Erwartungen, und die Landschaft vor den kahlen Ziegelmauern ernüchtert ihn erst recht: "Alles lässt uns im Stich, und wir schreiten auf dem harten Schuttboden hin wie auf einer Tenne, über die der Wind fegt. Alles leer." Auch Lehnin, das kurz vor der Restaurierung stehende Mutterkloster der Choriner Abtei, ist für Fontane "ein trister Aufenthalt": "Alles, was einst glänzte und leuchtete, ist hin." Zwar erzählt er viele Seiten lang die Geschichte der beiden Zisterziensergemeinschaften. Aber es klingt, von wenigen Anekdoten abgesehen, wie eine Pflichtübung. Mit dem Klosterwesen in Brandenburg befassen sich die "Wanderungen" von da an nicht mehr.
Was Fontane wegließ, reicht jetzt das "Brandenburgische Klosterbuch" nach: eine detaillierte Aufstellung der Klöster, Stifte und Ordenspfründen (Kommenden) im Kerngebiet des Kurfürstentums bis zur Reformation. Dabei wurde der Begriff des Brandenburgischen im historischen Rückblick teils ausgeweitet, teils eingeengt. So finden sich das zum Erzbistum Magdeburg gehörende Zisterzienserkloster Zinna und die niederlausitzischen Klöster Luckau und Neuzelle mit eigenen Einträgen, während die Prämonstratenserstifte Jerichow und Leitzkau unberücksichtigt blieben. Den Kirchengeschichtler mag das schmerzen, der interessierte Laie kann auf die beiden Stifte leicht verzichten: Er fühlt sich auch so schon durch die Fülle des auf zwei großformatige Bände mit knapp fünfzehnhundert Seiten verteilten Materials schier erdrückt.
Das "Klosterbuch", entstanden in fünfjähriger Arbeit unter der Leitung des Potsdamer Mediävisten Heinz-Dieter Heimann, des Direktors des brandenburgischen Landeshauptarchivs, Klaus Neitmann, und des Berliner Historikers Winfried Schich, ist ein Pionierwerk in jedem Sinn. Zwar gibt es vergleichbare Publikationen zur westfälischen und zur württembergischen Klosterkulturgeschichte, aber keine verfügt über die ausgefeilte Systematik und das umfangreiche kartographische Material des "Klosterbuchs"; und im ostdeutschen Raum steht das Projekt von Heimann, Neitmann und Schich ohnehin allein auf weiter Flur. Dabei kam den Herausgebern eine Besonderheit der brandenburgischen Geschichte zu Hilfe.
Denn das aus Altmark, Mittelmark, Neumark, Prignitz und Uckermark zusammengesetzte Gebiet, das seit 1150 stückweise den Slawen entrissen wurde, war eines der klosterärmsten im Heiligen Römischen Reich. Während anderswo Stifte und Abteien zur Versorgung zweit- und drittgeborener Söhne und unverheirateter Töchter des Adels gegründet wurden, fehlte hier, im Kolonistenland mit seinen "schärfer markierten Gestaltungen" (Ranke) des Feudalprinzips, der lokale Adel, der die Klöster am Leben erhalten konnte. Der Markgraf, später Kurfürst, und seine Vasallen bildeten eine allzu schmale Herrschaftsschicht. Deshalb fehlen die Benediktiner, sonst das Rückgrat der kirchlich-feudalen Infrastruktur, in Brandenburg fast gänzlich.
Auf dem flachen Land herrschten stattdessen die im zwölften und dreizehnten Jahrhundert blühenden Zisterzienser und Augustiner-Eremiten vor, in den Städten ließen sich die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner nieder. In der Neumark schließlich, an der offenen Militärgrenze zum Königreich Polen, empfingen Templer und Johanniter Kommenden und Freibriefe zum Bau von Ordensburgen. Auch die Kommende Tempelhof, aus welcher der heutige Berliner Stadtteil hervorging, war ein solches Ordensgut. Die angeblichen Kirchengräber der Tempelherren, die Fontane in seiner Novelle "Schach von Wuthenow" schildert, entstammen nach neuesten Forschungen allerdings dem vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert, als der Orden längst aufgelöst und sein Besitz den Johannitern zugeschlagen war.
Zu den wenigen Benediktinergründungen in Brandenburg gehört das Spandauer Frauenkloster, das die askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. 1239 vor den Toren der Flussfestung stifteten. Durch Schenkungen und Mitgiften vermehrte sich das Klostergut rasch, so dass die Benediktinerinnen gut hundert Jahre später bereits über neun Eigendörfer und ein Dutzend anteilige Besitztümer in der Umgebung verfügten. Im Westen Berlins, wo sie die heutige Jungfernheide bis zum Plötzensee, die Dörfer Lietzow (das heutige Charlottenburg), Kladow, Gatow und das halbe Schöneberg besaßen, stieß ihr Eigentum an das des Klosters Lehnin, dem Zehlendorf, der Schlachtensee und ein Teil von Wilmersdorf gehörten. So üppig waren die Lehniner Mönche ausgestattet, dass bei der Auflösung des Klosters im Jahr 1542 eine ganze Stadt, 39 Dörfer, 54 Seen sowie zahlreiche Mühlen, Wälder und Wiesen an die kurfürstliche Schatulle zurückfielen.
Doch das war die Ausnahme. Das arme Brandenburg produzierte auch arme Klöster. In Himmelpfort, das 1299 von Lehnin aus gegründet worden war, musste man mit zwei Klostergütern und einigen Mühlen auskommen, im neumärkischen Himmelstädt - heute Mironice -, das den Raubzügen der Pommern, Hussiten und Polen ausgesetzt war, mit einigen halb verwüsteten Dörfern und ein paar Geldrenten. Anfang des sechzehnten Jahrhunderts war das Kloster so marode, dass der Sakristan von einem als Visitator eingesetzten Abt aufgefordert wurde, Altäre und Kirchengeräte besser zu pflegen und die Spinnweben aus der Kirche zu kehren.
Die Reformation, die in Brandenburg, wie man heute sagen würde, auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens beruhte, traf viele Klöster im Zustand des Verfalls. In Spandau lebten nur noch wenige Nonnen in den weitläufigen Gebäuden, die Letzte von ihnen starb 1598. In Berlin-Cölln ließen sich die verbliebenen Dominikaner willig nach Brandenburg an der Havel umsiedeln; ihr Anwesen wurde dem Kollegiatsstift des Kurfürsten übergeben, bevor es 1699 dem Neubau des Schlosses zum Opfer fiel. In Lehnin traten alle Mönche aus dem Kloster aus, bis auf zwei, die ihren Lebensabend in den leeren Mauern beschlossen. Die Abtei wurde in eine Krondomäne verwandelt, als kurfürstliches Jagdlager und Reisedomizil genutzt, ihre Kirche zwischen Calvinisten und Lutheranern geteilt und zuletzt als Steinbruch verwendet. In den ersten Jahren des deutschen Kaiserreichs wurde sie vollständig rekonstruiert; Fontane war einer der Letzten, die sie als Ruine sahen.
Dies alles und eine unerschöpfliche Fülle weiterer Details und Anekdoten kann man dem "Klosterbuch" entnehmen, dessen übersichtliche Gliederung und klare, von Fachjargon größtenteils unverseuchte Sprache nicht genug zu loben sind. Ein unerwarteter Höhepunkt aber ist der Kartenteil, der fast jeder Klostergeschichte (außer einigen wenigen ephemeren Gründungen) beigegeben ist. Nicht nur der Stiftsbesitz, auch der heutige Zustand oder die vermutete Lage jeder Abtei werden penibel verzeichnet, selbst dann, wenn, wie bei den Benediktinerinnen in Spandau, kein Steinchen von ihr geblieben ist. Historische Landkarten und Stadtpläne runden die Übersicht ab.
So entsteht ein Kompendium, das man je nach Bedarf wissenschaftlich, touristisch, denkmalpflegerisch oder heimatkundlich nutzen kann. Nicht nur seiner Dicke und seines Gewichts wegen ist das "Brandenburgische Klosterbuch" ein Markstein, an dem in Zukunft kein Landes- und Kirchenhistoriker der Mark Brandenburg vorbeikommen wird. An dem Anspruch, den es sich setzt und den es erfüllt, werden seine Nachfolger gemessen werden.
ANDREAS KILB
"Brandenburgisches Klosterbuch". Handbuch der Stifte, Klöster und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Hrsg. von Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann und Winfried Schich. Bebra Wissenschaft Verlag, Berlin 2007. 1484 S., 2 Bde., geb., 458 Abb., 128,- [Euro].
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Die Vielfalt von Brandenburgs Klöstern ist jetzt historisch erfasst und vorbildlich beschrieben
Als Theodor Fontane auf seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" im Frühjahr 1870 die Ruinen des Zisterzienserklosters Chorin besichtigt, erlebt er einen trüben Nachmittag. Die "sang- und klanglose Öde des Innern" brüskiert seine romantischen Erwartungen, und die Landschaft vor den kahlen Ziegelmauern ernüchtert ihn erst recht: "Alles lässt uns im Stich, und wir schreiten auf dem harten Schuttboden hin wie auf einer Tenne, über die der Wind fegt. Alles leer." Auch Lehnin, das kurz vor der Restaurierung stehende Mutterkloster der Choriner Abtei, ist für Fontane "ein trister Aufenthalt": "Alles, was einst glänzte und leuchtete, ist hin." Zwar erzählt er viele Seiten lang die Geschichte der beiden Zisterziensergemeinschaften. Aber es klingt, von wenigen Anekdoten abgesehen, wie eine Pflichtübung. Mit dem Klosterwesen in Brandenburg befassen sich die "Wanderungen" von da an nicht mehr.
Was Fontane wegließ, reicht jetzt das "Brandenburgische Klosterbuch" nach: eine detaillierte Aufstellung der Klöster, Stifte und Ordenspfründen (Kommenden) im Kerngebiet des Kurfürstentums bis zur Reformation. Dabei wurde der Begriff des Brandenburgischen im historischen Rückblick teils ausgeweitet, teils eingeengt. So finden sich das zum Erzbistum Magdeburg gehörende Zisterzienserkloster Zinna und die niederlausitzischen Klöster Luckau und Neuzelle mit eigenen Einträgen, während die Prämonstratenserstifte Jerichow und Leitzkau unberücksichtigt blieben. Den Kirchengeschichtler mag das schmerzen, der interessierte Laie kann auf die beiden Stifte leicht verzichten: Er fühlt sich auch so schon durch die Fülle des auf zwei großformatige Bände mit knapp fünfzehnhundert Seiten verteilten Materials schier erdrückt.
Das "Klosterbuch", entstanden in fünfjähriger Arbeit unter der Leitung des Potsdamer Mediävisten Heinz-Dieter Heimann, des Direktors des brandenburgischen Landeshauptarchivs, Klaus Neitmann, und des Berliner Historikers Winfried Schich, ist ein Pionierwerk in jedem Sinn. Zwar gibt es vergleichbare Publikationen zur westfälischen und zur württembergischen Klosterkulturgeschichte, aber keine verfügt über die ausgefeilte Systematik und das umfangreiche kartographische Material des "Klosterbuchs"; und im ostdeutschen Raum steht das Projekt von Heimann, Neitmann und Schich ohnehin allein auf weiter Flur. Dabei kam den Herausgebern eine Besonderheit der brandenburgischen Geschichte zu Hilfe.
Denn das aus Altmark, Mittelmark, Neumark, Prignitz und Uckermark zusammengesetzte Gebiet, das seit 1150 stückweise den Slawen entrissen wurde, war eines der klosterärmsten im Heiligen Römischen Reich. Während anderswo Stifte und Abteien zur Versorgung zweit- und drittgeborener Söhne und unverheirateter Töchter des Adels gegründet wurden, fehlte hier, im Kolonistenland mit seinen "schärfer markierten Gestaltungen" (Ranke) des Feudalprinzips, der lokale Adel, der die Klöster am Leben erhalten konnte. Der Markgraf, später Kurfürst, und seine Vasallen bildeten eine allzu schmale Herrschaftsschicht. Deshalb fehlen die Benediktiner, sonst das Rückgrat der kirchlich-feudalen Infrastruktur, in Brandenburg fast gänzlich.
Auf dem flachen Land herrschten stattdessen die im zwölften und dreizehnten Jahrhundert blühenden Zisterzienser und Augustiner-Eremiten vor, in den Städten ließen sich die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner nieder. In der Neumark schließlich, an der offenen Militärgrenze zum Königreich Polen, empfingen Templer und Johanniter Kommenden und Freibriefe zum Bau von Ordensburgen. Auch die Kommende Tempelhof, aus welcher der heutige Berliner Stadtteil hervorging, war ein solches Ordensgut. Die angeblichen Kirchengräber der Tempelherren, die Fontane in seiner Novelle "Schach von Wuthenow" schildert, entstammen nach neuesten Forschungen allerdings dem vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert, als der Orden längst aufgelöst und sein Besitz den Johannitern zugeschlagen war.
Zu den wenigen Benediktinergründungen in Brandenburg gehört das Spandauer Frauenkloster, das die askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. 1239 vor den Toren der Flussfestung stifteten. Durch Schenkungen und Mitgiften vermehrte sich das Klostergut rasch, so dass die Benediktinerinnen gut hundert Jahre später bereits über neun Eigendörfer und ein Dutzend anteilige Besitztümer in der Umgebung verfügten. Im Westen Berlins, wo sie die heutige Jungfernheide bis zum Plötzensee, die Dörfer Lietzow (das heutige Charlottenburg), Kladow, Gatow und das halbe Schöneberg besaßen, stieß ihr Eigentum an das des Klosters Lehnin, dem Zehlendorf, der Schlachtensee und ein Teil von Wilmersdorf gehörten. So üppig waren die Lehniner Mönche ausgestattet, dass bei der Auflösung des Klosters im Jahr 1542 eine ganze Stadt, 39 Dörfer, 54 Seen sowie zahlreiche Mühlen, Wälder und Wiesen an die kurfürstliche Schatulle zurückfielen.
Doch das war die Ausnahme. Das arme Brandenburg produzierte auch arme Klöster. In Himmelpfort, das 1299 von Lehnin aus gegründet worden war, musste man mit zwei Klostergütern und einigen Mühlen auskommen, im neumärkischen Himmelstädt - heute Mironice -, das den Raubzügen der Pommern, Hussiten und Polen ausgesetzt war, mit einigen halb verwüsteten Dörfern und ein paar Geldrenten. Anfang des sechzehnten Jahrhunderts war das Kloster so marode, dass der Sakristan von einem als Visitator eingesetzten Abt aufgefordert wurde, Altäre und Kirchengeräte besser zu pflegen und die Spinnweben aus der Kirche zu kehren.
Die Reformation, die in Brandenburg, wie man heute sagen würde, auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens beruhte, traf viele Klöster im Zustand des Verfalls. In Spandau lebten nur noch wenige Nonnen in den weitläufigen Gebäuden, die Letzte von ihnen starb 1598. In Berlin-Cölln ließen sich die verbliebenen Dominikaner willig nach Brandenburg an der Havel umsiedeln; ihr Anwesen wurde dem Kollegiatsstift des Kurfürsten übergeben, bevor es 1699 dem Neubau des Schlosses zum Opfer fiel. In Lehnin traten alle Mönche aus dem Kloster aus, bis auf zwei, die ihren Lebensabend in den leeren Mauern beschlossen. Die Abtei wurde in eine Krondomäne verwandelt, als kurfürstliches Jagdlager und Reisedomizil genutzt, ihre Kirche zwischen Calvinisten und Lutheranern geteilt und zuletzt als Steinbruch verwendet. In den ersten Jahren des deutschen Kaiserreichs wurde sie vollständig rekonstruiert; Fontane war einer der Letzten, die sie als Ruine sahen.
Dies alles und eine unerschöpfliche Fülle weiterer Details und Anekdoten kann man dem "Klosterbuch" entnehmen, dessen übersichtliche Gliederung und klare, von Fachjargon größtenteils unverseuchte Sprache nicht genug zu loben sind. Ein unerwarteter Höhepunkt aber ist der Kartenteil, der fast jeder Klostergeschichte (außer einigen wenigen ephemeren Gründungen) beigegeben ist. Nicht nur der Stiftsbesitz, auch der heutige Zustand oder die vermutete Lage jeder Abtei werden penibel verzeichnet, selbst dann, wenn, wie bei den Benediktinerinnen in Spandau, kein Steinchen von ihr geblieben ist. Historische Landkarten und Stadtpläne runden die Übersicht ab.
So entsteht ein Kompendium, das man je nach Bedarf wissenschaftlich, touristisch, denkmalpflegerisch oder heimatkundlich nutzen kann. Nicht nur seiner Dicke und seines Gewichts wegen ist das "Brandenburgische Klosterbuch" ein Markstein, an dem in Zukunft kein Landes- und Kirchenhistoriker der Mark Brandenburg vorbeikommen wird. An dem Anspruch, den es sich setzt und den es erfüllt, werden seine Nachfolger gemessen werden.
ANDREAS KILB
"Brandenburgisches Klosterbuch". Handbuch der Stifte, Klöster und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Hrsg. von Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann und Winfried Schich. Bebra Wissenschaft Verlag, Berlin 2007. 1484 S., 2 Bde., geb., 458 Abb., 128,- [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Einen Markstein der Kirchenhistoriografie nennt Andreas Kilb das Brandenburgische Klosterbuch der Herren Heimannn, Neitmann und Schich. Und so schwer ist es auch. Kilb stemmt das allerdings lässig und geht gleich mitten hinein in die kirchlich-feudale Infrastruktur, die in Brandenburg so feudal gar nicht war, wie wir lernen. Den Wälzer empfiehlt Kilb nicht nur seiner Unerschöpflichkeit wegen. Die gebotene (auch sprachliche) Übersichtlichkeit bis in den Kartenteil hinein denkt er sich als Glücksfall für "wissenschaftlichen, touristischen, denkmalpflegerischen und heimatkundlichen" Bedarf.
© Perlentaucher Medien GmbH
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