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Gott ist Brasilianer, sagen die Brasilianer: Thomas Veszelits präsentiert in diesem neuen, wunderschön gestalteten Länderporträt ein Land der Kontraste Rio de Janeiro, die Welthauptstadt des Körperkults, den Carneval allerorten, Sao Paolo als d i e Megalopolis schlechthin, Salvador, Brasiliens schwarzes Herz, und Brasilia, die ungeliebte Hauptstadt. Natürlich darf auch das Amazonasgebiet mit den geheimnisvollen Regenwäldern nicht fehlen.

Produktbeschreibung
Gott ist Brasilianer, sagen die Brasilianer: Thomas Veszelits präsentiert in diesem neuen, wunderschön gestalteten Länderporträt ein Land der Kontraste Rio de Janeiro, die Welthauptstadt des Körperkults, den Carneval allerorten, Sao Paolo als d i e Megalopolis schlechthin, Salvador, Brasiliens schwarzes Herz, und Brasilia, die ungeliebte Hauptstadt. Natürlich darf auch das Amazonasgebiet mit den geheimnisvollen Regenwäldern nicht fehlen.
Autorenporträt
Thomas Veszelits stammt aus Prag. In München absolvierte er die Filmhochschule, schrieb jahrelang für die Abendzeitung, Bunte, Quick, Welt am Sonntag. Als freier Korrespondent berichtete er aus Brasilien, Ungarn und Russland. 1995 wurde er Chefredakteur der Prager Tageszeitung Dobry veçerník. Seit 2001 ist er als Autor tätig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2004

Die Geliebte
Drei Bücher über Brasilien
Wie soll man sich Brasilien nähern, einem so riesenhaften Land? Es gibt drei Möglichkeiten: Es überfliegen, mal in großer Höhe, mal dicht über dem Boden, in der Hoffnung, so möglichst viel zu sehen. Oder mit einem Schiff den Amazonas hinauffahren und auf diese Weise stetig immer tiefer vordringen. Oder sich einfach in Rio de Janeiro hineinstürzen.
Drei Möglichkeiten, aus denen drei Bücher resultieren. Thomas Veszelits will auf nicht mal 130 Seiten, mit vielen Texten und Bildern, gleich das ganze „Brasilien” zeigen. Sein Bildband, in der „Länderporträt”-Reihe des Bruckmann Verlags erschienen, vermittelt allerdings nicht mehr als einen ersten Eindruck. Das Besondere an Brasilien bleibt unberücksichtigt.
Ganz anders Rainer Ullrich: Er war als Expeditionsmaler auf dem Amazonas unterwegs. Eigentlich seit Erfindung der Fotografie ein ausgestorbener Beruf. Allerdings zeichnet Ullrich auch nicht im Dienst der Aufklärung wie seine Kollegen aus früheren Jahrhunderten. Ullrichs „Skizzen vom Amazonas” sind Stimmungsbilder. Oft finden auf einem Bogen mehrere kleinere Zeichnungen nebeneinander Platz, um sie herum winden sich Buchstaben, in einer ebenmäßigen, ausholenden Handschrift. Die Zeichnungen frieren nicht den Augenblick ein (sie entstehen ja auch nicht innerhalb von Millisekunden), sondern deuten durch Schraffuren und Unschärfen Bewegung an. Zusammengenommen eine Sammlung von Szenen wie in einem Storyboard für einen Film, mit stetem Wechsel von Totalen und Detailansichten. Wie in einem Comic muss der Leser die Geschichte zwischen den Bildern in seiner Phantasie selbst vervollständigen.
Den scheinbar chaotischsten Weg wählt Matthias Matussek, der vier Jahre lang das Büro des Spiegel in Rio de Janeiro geleitet hat, ehe er Anfang 2004 nach London wechselte. Er setzt sich dem brasilianischen Moloch aus, ohne Plan oftmals, und versucht dabei erst gar nicht, sich einen Überblick zu verschaffen. Details besagen schließlich für ihn viel mehr über das Ganze.
Matussek ist der beste Autor unter diesen dreien. Er beobachtet sehr genau und schreibt präzise Reportagen. Er ist leidenschaftlich - Rio de Janeiro ist ihm die „schönste Stadt der Welt” -, aber deshalb keineswegs distanzlos. Die gravierenden Probleme sind ihm bewusst. Er weiß, dass die Stadt sich in vielem selbst belügt. Matussek enthüllt aber auch den Charme dieser Lügen, die letztlich den Lebenswert Rio de Janeiros ausmachen. Am deutlichsten wird das, wenn er von der Wahl zur Hure des Jahres berichtet. Nicht voyeuristisch, auch nicht moralisierend oder skrupulös. Einfach nur klug und unterhaltsam.
STEFAN FISCHER
MATTHIAS MATUSSEK: Geliebte zwischen Strand und Dschungel. Hitzeschübe aus Rio de Janeiro. Picus Verlag, Wien 2004, 132 Seiten, 13,90 Euro.
RAINER ULLRICH: Skizzen vom Amazonas. Als Expeditionsmaler im Regenwald. Koehler Verlag, Hamburg 2004, 172 Seiten, 34 Euro.
THOMAS VESZELITS: Brasilien. Bruckmann Verlag, München 2004, 128 Seiten, 29,90 Euro.
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