WARUM MENSCHEN AUFBRECHEN - UND WAS DIE WESTAFRIKANISCHE DAUERKRISE MIT EUROPA ZU TUN HAT Die Bekämpfung von Fluchtursachen ist in Europa spätestens seit 2015 zu einer Art Mantra avanciert. Viele Politiker:innen versprechen sich davon eine deutliche Reduzierung der Ankunftszahlen afrikanischer Migrant:innen, auch in Verbindung mit einer immer stärkeren Überwachung der EU-Außengrenzen. Der Soziologe und Menschenrechtsaktivist Olaf Bernau widerspricht dieser verbreiteten Perspektive in seinem Buch vehement. Er zeigt, warum Menschen in Westafrika aufbrechen - und was die Dauerkrise dieser Region mit Europa zu tun hat. Dabei kommt auch das koloniale Erbe ausführlich zur Sprache. * Das grundlegende Buch zur Debatte um Fluchtursachen und EU-Migrationspolitik * Ein detaillierter Blick auf die wichtigste Herkunftsregion von Migrant:innen aus Afrika * Die Darstellung stützt sich maßgeblich auf afrikanische Stimmen * Vom Sahel bis zum Atlantik - wie eine Region in der Dauerkrise versinkt * Sklaverei und Kolonialismus haben Auswirkungen bis heute
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Andreas Eckert empfiehlt dringend Olaf Bernaus Analysen zu den Fluchtursachen, die Menschen vom afrikanischen Kontinent nach Europa treiben. Gegen die ideologische Debatte zum Thema bietet der Autor laut Eckert genaue und differenzierte Ursachenforschung vor allem auch im Hinblick auf eine gescheiterte europäische Politik, so Eckert. Gegen den kurzsichtigen Alarmismus hierzulande zeichnet der Autor das historisch weit ausgreifende Bild einer im Kolonialismus und in fortbestehenden wirtschaftlichen Abhängigkeiten gründenden "zirkulären Mobilität" in Afrika, erläutert der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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