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Ist es angemessen, den deutschen Namen Breslau für die ehemals deutsche, heute polnische Stadt Wroclaw zu verwenden? Manche werden meinen, die Verwendung von Breslau könnte politische Nostalgie zum Ausdruck bringen und daher missverstanden werden. Andere sehen darin nichts politisch Bedenkliches, denn man spreche ja im Deutschen auch von Rom, Venedig oder Mailand. Das Beispiel zeigt jedoch die politische Relevanz geographischer Namen. Umso mehr verwundert es, dass die Unterscheidung zwischen dem ortsüblichen Namen und dem Namen von außen - zwischen dem Endonym und dem Exonym - bisher nur…mehr

Produktbeschreibung
Ist es angemessen, den deutschen Namen Breslau für die ehemals deutsche, heute polnische Stadt Wroclaw zu verwenden? Manche werden meinen, die Verwendung von Breslau könnte politische Nostalgie zum Ausdruck bringen und daher missverstanden werden. Andere sehen darin nichts politisch Bedenkliches, denn man spreche ja im Deutschen auch von Rom, Venedig oder Mailand. Das Beispiel zeigt jedoch die politische Relevanz geographischer Namen. Umso mehr verwundert es, dass die Unterscheidung zwischen dem ortsüblichen Namen und dem Namen von außen - zwischen dem Endonym und dem Exonym - bisher nur selten zum Thema der Kritischen Toponomastik gemacht wird, und das, obwohl gerade die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe geographischer Namen sonst in deren Fokus stehen.

Peter Jordan holt dies nach, indem er diese Unterscheidung aus dem Prozess der Namengebung ableitet, sie anhand der Mittlerfunktionen geographischer Namen zwischen Mensch und Raum reflektiert, sie als 'Spielball' des sich immer wieder wandelnden politischen Kräftefeldes darstellt und die Vor- und Nachteile der Verwendung von Endonym und Exonym samt einigen typischen Anwendungsgebieten aufzeigt.
Autorenporträt
Peter Jordan ist Kulturgeograph und Kartograph. Er war Chefredakteur des Atlasses Ost- und Südosteuropa sowie Direktor des Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts mit Lehrtätigkeiten an mehreren Universitäten. Mit zahlreichen Publikationen und als Leiter des österreichischen Expertenrats und internationaler Gremien der geographischen Namenforschung und -standardisierung machte er die Kritische Toponomastik und insbesondere das Begriffspaar Endonym/Exonym zu seinem Hauptforschungsfeld.
Rezensionen
"Insgesamt möchte man diesem außergewöhnlichen, auf Grundlage von langer Berufserfahrung und profunden Kenntnissen in der Materie erstellten Werk eine große Leserschaft wünschen [...]. [Es bietet] Anregungen zu differenziertem Reflektieren über dieses komplexe Problem der Mehrnamigkeit von Siedlungsnamen und erteilt mit der gebotenen Umsicht praktische Ratschläge für deren praktische Umsetzung." Holger Wochele Romanistik in Geschichte und Gegenwart 28,1 (2022) 20240202