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Produktdetails
  • Verlag: Horlemann
  • Seitenzahl: 181
  • Deutsch
  • Abmessung: 210mm
  • Gewicht: 260g
  • ISBN-13: 9783895021381
  • ISBN-10: 3895021385
  • Artikelnr.: 10050780
Autorenporträt
ULRICH STRAETER, geb. 1941 in Dortmund, lebt seit 1968 in Essen. Bankkaufmann, Dipl. Finanzwirt. Germanistik-Studium. Kulturarbeiter, Verleger und Schriftsteller. Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), im Europäischen Autorenverband Die Kogge und im Freundeskreis des PEN-Zentrums.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.11.2001

Europa

"Bretagne bleue - Reiseerzählungen" von Ulrich Straeter; mit Zeichnungen von Ilse Straeter. Horlemann Verlag, Bad Honnef 2001. 178 Seiten, Abbildungen. Broschiert, 24,80 Mark. ISBN 3-89502-138-5.

Mitte der sechziger Jahre vermietet Madame Brisson an zwei aus dem fernen Deutschland auf der Halbinsel von Quiberon gestrandeten Mädchen für ein paar Sou ihren Anbau. 1995 geht der letzte Wärter vom Leuchtturm La Vieille. Die Fische bleiben vor den bretonischen Küsten immer häufiger aus, bis ein ganzer Berufszweig auf dem Trockenen liegt. Der englische Physikstudent auf Rucksackurlaub in Lannion sagt, die Erde sei birnenförmig - Ulrich Straetrers Reiseerzählungen aus den Jahren 1966 bis 1999 spiegeln den Weg einer Region aus der provinziellen Rückständigkeit zur erfolgreichen Reisedestination. Datiert ist keine Erzählung, doch vieles erschließt sich aus dem Kontext. Als der englische Physikstudent auf Rucksackurlaub in Lannion auftaucht, haben die Grünen gerade der Entsendung deutscher Soldaten ins Kosovo zugestimmt. Als das Zelt auf einem Stoppelfeld irgendwo bei St-Pierre-sur-Dives aufgebaut wird, protestieren französische Imker just vor der Bayer-Fabrik in Cormery - so geschehen im Oktober 2000. "Bretagne bleue", der Titel läßt es ahnen, ist eine Chronique sentimentale. Sehr persönlich geschrieben, mit eingestreuten Versen sowie an den "lieben M." oder die "liebe V." adressierten Briefen "aus meinem Zelt". Nichts Aufregenderes spiegelt sich in den behutsamen Beobachtungen aus Frankreichs wildem Westen als der Wandel einer ganzen Region und das Altern eines Wiederholungsreisenden in die Bretagne. Dabei entpuppt sich das Buch auch als eine "Chronique politique" der deutschen Linken, mit den unumgänglichen Eckdaten von Kalkar (AKW) bis Garzweiler (Braunkohle). Die Befindlichkeitsbekundungen einer von den Grünen enttäuschten Linken mag man gern hören oder auch nicht: So oder so erleichtern sie die Entscheidung für eine Reise in die Bretagne ungemein. (ksi)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Titel lasse es ahnen, bereitet Rezensentin "ksi" ihre Leser vor: das Buch sei eine "Chronique sentimentale" aus "Frankreichs wildem Westen". Nichts Aufregenderes spiegele sich in diesen "behutsamen Beobachtungen" wieder, als der Wandel einer ganzen Region und das "Altern eines Wiederholungsreisenden" in der Bretagne, wobei anzunehmen ist, dass es sich hier um den Autor handelt. Keine der Reiseerzählungen aus den Jahre 1966 bis 1999 sei datiert, aber vieles erschließe sich aus dem Kontext. Dabei entpuppt sich das Buch für "ksi" auch als "Chronique politique" der deutschen Linken mit den "unumgänglichen Eckdaten". Die "Befindlichkeitsbekundungen" eines von den Grünen enttäuschten Linken, befindet Rezensentin "ksi" schließlich, mag man gerne hören oder nicht: die Entscheidung für eine Reise in die Bretagne jedenfalls würden sie ungemein erleichtern.

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