Kafkas »Brief an den Vater«: eines der intimsten Zeugnisse des Autors und gleichzeitig von der für Kafka so typischen Sprachmächtigkeit. Was aus dem Brief spricht, der seinen Adressaten nie erreichte, ist ein Mensch, der stetig an sich zweifelt, gefangen in einer Hassliebe zum Vater, von dem er sich zeitlebens nicht lösen konnte. Dabei durchzieht den Text neben anklagenden Tönen auch leise Ironie, der Schrei nach Anerkennung, der dem Leser immer wieder die Sprache verschlägt. Passend dazu enthält der Band die Erzählung »Das Urteil«. Für den, der noch tiefer in die Texte eintauchen möchte, hat der Kafka-Experte Dieter Lamping Anmerkungen, ein Nachwort und eine Zeittafel verfasst. Erlesen ausgestattet, mit Bildern aus der Zeit. Eine wahre Kostbarkeit.