Zu Sophie Taeuber-Arps Leben sind bis heute nur wenige schriftliche Zeugnisse bekannt. Dies liegt u.a. an den dramatischen Ereignissen ihrer letzten Lebensjahre: der Flucht aus Paris 1940 und der neuerlichen Flucht aus Grasse 1942. Um so bedeutsamer ist, dass bei den Nachfahren ihrer Schwester Erika eine umfangreiche Korrespondenz erhalten blieb, die von Sophie Taeubers 16. Lebensjahr bis zu ihrem Tod reicht und bis heute mit Ausnahme weniger Stücke unbekanntist - darunter auch mehr als 140 Briefe und Karten an Hans Arp. Die Briefe sind durchweg ausführlich und umfassen meist mehrere Seiten.…mehr
Zu Sophie Taeuber-Arps Leben sind bis heute nur wenige schriftliche Zeugnisse bekannt. Dies liegt u.a. an den dramatischen Ereignissen ihrer letzten Lebensjahre: der Flucht aus Paris 1940 und der neuerlichen Flucht aus Grasse 1942. Um so bedeutsamer ist, dass bei den Nachfahren ihrer Schwester Erika eine umfangreiche Korrespondenz erhalten blieb, die von Sophie Taeubers 16. Lebensjahr bis zu ihrem Tod reicht und bis heute mit Ausnahme weniger Stücke unbekanntist - darunter auch mehr als 140 Briefe und Karten an Hans Arp. Die Briefe sind durchweg ausführlich und umfassen meist mehrere Seiten. Sophie Taeuber-Arp berichtet darin lebhaft über ihre gesamten Lebensumstände, was zahlreiche neue Einblicke in ihre Biographie und Werkgeschichte erlaubt. Deutlich wird dabei unter anderem, wie viele Widerstände Sophie Taeuber-Arp zu überwinden hatte, um sich aus dem traditionell «weiblichen» Metier kunstgewerblicher Textilarbeiten emanzipieren und in der freien Kunst- und Architektursezene Fuß fassen zu können. Das Material enthält darüber hinaus eine ungeahnte Fülle von Berichten über Begegnungen mit Künstlerkollegen z.B. über Dada-Freunde wie HugoBall, Emmy Hennings und Richard Huelsenbeck oder über Weggefährten wie Theo van Doesburg, Tristan Tzara, Paul Eluard, Max Ernst, Sonia und Robert Delaunay oder Kurt Schwitters. Die Briefe stellen damit eine einzigartige Quelle für die Avantgarde-Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar.
Sophie Taeuber-Arp, (1889¿1943) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Schweiz im 20. Jahrhundert. Als Avantgardistin der ersten Stunde war sie in verschiedenen Kunstsparten tätig: in Malerei und Graphik, in Plastik und textilem Gestalten, in Tanz und Marionettentheater sowie in der Architektur. Daneben trat sie als Herausgeberin einer bedeutenden Kunstzeitschrift hervor. Nach ihrer Ausbildung in angewandter und freier Kunst in München liess sich Sophie Taeuber-Arp 1914 in Zürich nieder. Sie arbeitete als freischaffende Kunstgewerblerin und leitete ab 1916 die Textilklasse an der Zürcher Gewerbeschule. In der Galerie Tanner lernte sie ihren späteren Mann Hans Arp kennen und trat als Tänzerin an mehreren Dada-Soiréen auf. Ab Mitte der 1920er-Jahre übernahm sie die innenarchitektonische Gestaltung verschiedener Gebäude in Strassburg und Paris, wohin sie Ende der 1920er-Jahre übersiedelt. Dort trat sie der Gruppe «Abstraction-Création» bei und gab die Zeitschrift «Plastique» (1935¿1937) heraus. Die Flucht vor den deutschen Truppen führte sie 1940 zunächst nach Grasse und 1942 in die Schweiz, wo sie im Haus von Max Bill in der Nacht vom 12./13. Januar 1943 an einer Kohlenmonoxyd-Vergiftung starb. Als Ehegattin von Hans Arp stand Sophie Taeuber-Arp zeitweise im Schatten von dessen Ruhm, doch gilt sie heute unbestritten als Künstlerpersönlichkeit von ebenbürtigem, herausragendem Rang, was sich in zahlreichen internationalen Ausstellungen niederschlug.
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