Dieser Band beginnt mit der Eheschließung Stefan Zweigs. Die frühen Jahre der Weimarer Republik mit den politisch motivierten Morden an Matthias Erzberger und an Walther Rathenau, erschüttern ihn sehr, innerlich distanziert er sich mehr und mehr. Dieses Jahrzehnt bringt ihm die große Reise nach Rußland - Anlaß ist Tolstois 100. Geburtstag - und damit verbunden die Begegnung und Freundschaft mit Maxim Gorki. Doch Stefan Zweig hat auch Phasen tiefer Depression und große menschliche Verluste zu verkraften: den Tod des bewunderten Rainer Maria Rilke und den des im Werk nicht minder geschätzten Hugo von Hofmannsthal. Der Band endet 1931 mit dem Brief an Richard Strauss, in dem er den Plan des Librettos zur komischen Oper 'Die schweigsame Frau' entwickelt, die 1935 in Dresden uraufgeführt wird.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Auf vier Bände sei die Auswahl der Briefe Stefan Zweigs angelegt, so Hansres Jacobi, der den vorliegenden dritten Band begutachtet. 1920 sei Zweig nach Salzburg umgezogen und habe unermüdlich korrespondiert: in "zwar nicht durchaus einwandfreiem Französisch" mit Romain Rolland, der sein Hauptbriefpartner war. Kleiner Einwand des Rezensenten: die Briefe der Gegenseite seien leider nicht abgedruckt. Spürbar werde Zweigs Pazifismus, überhaupt zu Beginn der 20er Jahre eine Aufbruchsstimmung, die Jacobi mehr und mehr einer Europamüdigkeit und düsteren Vorahnung zu weichen scheint. Neben den "mehr ideologischen als realpolitischen Kommentaren" lasse sich Zweig ausführlich über sein eigenes Schaffen sowie über die Werke befreundeter Autoren aus (Freud, Roth, Schnitzler, Bord, Gorki) - in fast "beängstigendem Ausmaß", findet Jacobi, was die These der Herausgeber zu stützen scheint, die Briefe könnten anstelle einer Autobiografie stehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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