Diese Ausgabe der "Briefe aus dem Gefängnis" von Rosa Luxemburg bedarf keiner Begründung, denn seit der Erstveröffentlichung dieser Briefe in der Weimarer Zeit übten sie als eindrucksvolle Zeugnisse einer starken Frau, die ihre politischen Überzeugungen mit dem Tod bezahlte, eine große Faszination auf die Leser aus, auch wenn man ihren Theorien und ihrem politischen Wirken mit Vorbehalten gegenüberstand. Man bewunderte Rosa Luxemburg, mit welcher Entschlossenheit sie trotz ihres schlechten Gesundheitsstandes den Gefahren ihrer Zeit widerstand und ihre ganz persönlichen Leiden ertrug, die sie seit ihrer Inhaftierung erdulden musste. Während ihrer Haftzeit, die von 1915 bis 1918 dauerte und nur für drei Monate 1916 unterbrochen wurde, schrieb sie heimlich Briefe an ihre Freundinnen Mathilde Jakob und Sonja Liebknecht.