Die Briefe, welche wir dem Publikum hiermit übergeben, haben das E i g e n t h ü m l i c h e , daß sie, mit sehr geringer und unwesentlicher Ausnahme, zu ihrer Zeit wirklich so geschrieben wurden, wie man sie hier findet. Man kann sich daher leicht denken, daß sie früher auch zu nichts weniger als zur Publizität bestimmt waren. Der Schreiber gehört jedoch nunmehr zu den Seligen, wodurch viele Rücksichten wegfallen, und da seine Briefe, nebst einigen interessanten Nachrichten, wenigstens eine reelle Individualität aussprechen, und mit eben so ungeschminkter Freimüthigkeit als vollständiger Partheilosigkeit geschrieben sind glaubten wir, bei dem nicht zu häufigen Daseyn dieser Elemente in unsrer Literatur, einen Beitrag solcher Art nicht überflüssig. Der Verstorbene hatte, wie ich gestehen muß, das Unglück, während seines Lebens Alles anders anzufangen als andere Leute, weßhalb ihm auch wenig gelang. Viele seiner Bekannten hielten ihn aber für ein k ü n s t l i c h e s Original, und daran thaten sie ihm Unrecht. Niemand war aufrichtiger in seinen Sonderbarkeiten, und schien es vielleicht weniger, Niemand natürlicher, da wo Alle Absicht zu sehen glaubten. Dieses ungünstige Geschick verfolgt gewissermaßen auch jetzt noch die Erscheinung seiner Briefe, indem besondre Umstände, die hier nicht erläutert werden können, uns nöthigen, das Werk, gegen alle Gewohnheit, mit den beiden letzten Theilen zu beginnen, die nun zu den ersten werden müssen. Erhalten diese indeß Beifall, so hoffen wir ihnen bald jene »nachfolgend vorangehen« lassen zu können, und man wird sie wenigstens eben so selbständig finden.1 Zur Bequemlichkeit der Leser haben wir jedem Brief eine kurze Inhaltsanzeige beigefügt, so wie einige Noten ad modum Minelli im Ganzen vertheilt, derentwegen wir gebührend um Verzeihung und Nachsicht bitten. B... den 30. Oktober 1829
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